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Wissenssafari für Sammler – Big Five, die Tierwelt Afrikas

Der Begriff „Big Five“ oder auch „Großen Fünf“ wurde von Großwildjägern eingeführt und beschreibt eine Gruppe von afrikanischen Tierarten, die die Jäger aufgrund diverser Eigenschaften und Merkmale für äußerst gefährlich und risikoreich zu jagen hielten. Heute leben wir in einer Zeit, in der das Jagen auf Großwild nicht mehr gebräuchlich ist und sogar teilweise illegal ist. Allerdings stellen sowohl die illegale Jagd auf Großwild als auch der illegale Tierhandel ein großes Problem dar. In diesem Beitrag möchten wir uns näher mit den Tierarten beschäftigen, die zur Gruppe Big Five gehören und uns auch eine gleichnamige Münzserie anschauen. Auch die African Safari I und African Safari II Serien zeigen jeweils entsprechende Motive.

Wenn Sie also neugierig sind, um welche Tierarten es sich handelt und weshalb sie so gefürchtet werden, dann lesen Sie gerne weiter.

In diesem Beitrag möchten wir uns näher mit den Tierarten beschäftigen, die zur Gruppe „Big Five“ gehören und uns auch einige passenden Münzen anschauen.
(Bildquelle: Volodymyr-Burdiak/shutterstock.com)

Der Afrikanische Elefant

Der Afrikanische Elefant ist überwiegend in Gebieten südlich der Sahara zu finden. Zu seinen Lebensräumen gehören Wälder, Savannen, Wüsten und sumpfige Landschaften. Der Afrikanische Elefant ist das größte an Land lebende Tier der Welt. Er kann bis zu sieben Meter lang und bis zu vier Meter hoch werden. Das Gewicht eines Afrikanischen Elefanten kann bis zu 10 Tonnen betragen. Aber nicht nur aufgrund seiner Größe und seiner Masse gehört er zu den „Big Five“, sondern auch wegen seiner Stoßzähne. Die Stoßzähne des Afrikanischen Elefanten sind sehr lang und ausgesprochen spitz, weshalb sie sich gut als Verteidigungsmittel eignen, wenn sich das Tier bedroht fühlt und eben zum Beispiel von Jägern angegriffen wird.

Der Afrikanische Elefant wird allerdings gerade wegen seiner Stoßzähne illegal gejagt, denn diese bestehen aus Elfenbein. Elfenbein wird für die Herstellung von Schmuckstücken und anderen Gegenständen verwendet.

Das weiße Material wird aus diesem Grund auch gerne als „Weißes Gold“ bezeichnet. Früher, als sowohl die Jagd auf Elefanten als auch der Handel mit Elfenbein legal waren, wurde besonders auf den Afrikanischen Elefanten intensiv Jagd betrieben, da die Stoßzähne des Tieres besonders lang sind. Im 19. Jahrhundert war die Nachfrage an Elfenbein so groß, dass ein richtiger Elfenbeinrausch herrschte und der Afrikanische Elefant fast vollständig ausgerottet wurde.

Allein im 19. Jahrhundert wurden in Afrika ungefähr 20 Millionen Elefanten getötet. Das hat circa 90 % des Gesamtbestandes an Afrikanischen Elefanten ausgemacht. Erst dann wurden gewisse Schutzmaßnahmen getroffen, um Bestand der Tiere zu erhalten.

Doch die Einsicht kam ein wenig zu spät, denn der Afrikanische Elefant gilt heute als „sehr stark gefährdet“. Im Jahr 2016 wurde der Bestand der Tiere auf ungefähr 415.000 Individuen geschätzt. Im Jahr 2006 waren es noch ganze 100.000 Individuen mehr.

Seit dem intensiven Rückgang der Population an Afrikanischen Elefanten ist ein interessantes Phänomen zu beobachten. Seitdem werden auffallend immer mehr weibliche Afrikanische Elefanten ohne Stoßzähne geboren. Forscher glauben, dass sich der Afrikanische Elefant gezwungen gesehen hat, eine bestimmte Genvariante, die für das Fehlen der Stoßzähne verantwortlich ist, zu seinem eigenen Schutz immer häufiger zu vererben.

Denn Elefanten ohne Stoßzähne sind für Jäger wertlos und somit in Sicherheit. Die Genvariante tritt allerdings nur bei Elefantenkühen auf, denn männliche Tiere, die diese Genvariante aufweisen, können nicht überleben und werden demnach gar nicht erst geboren, sondern sterben bereits im Leib der Mutter. 

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Das Spitzmaulnashorn

Das Spitzmaulnashorn lebt in den Savannen von Ost- und Südafrika. Es gibt insgesamt zwei afrikanische Nashornarten: das Spitzmaulnashorn und das Breitmaulnashorn. Obwohl das Spitzmaulnashorn die kleinere Art ist, wurde es von Jägern weitaus mehr gefürchtet, denn es gilt als durchaus aggressiver und temperamentvoller als das Breitmaulnashorn. Spitzmaulnashörner können bis zu 3,8 Meter lang und 1,8 Meter hoch werden. Sie wiegen in der Regel zwischen 800 und 1.400 Kilogramm. Früher kam das Spitzmaulnashorn zudem viel häufiger vor als das Breitmaulnashorn. Nashörner sind, wie der Name bereits vermuten lässt, mit einem Horn ausgestattet, mit welchem sich die Tiere wehren können. Doch genau dieses Horn ist, wie die Stoßzähne eines Elefanten, der Anreiz für Jägern, die Tiere zu töten. Das hat mehrere Gründe, denn das Horn eines Nashorns ist extrem wertvoll und kostet doppelt so viel wie die gleiche Menge an Gold. Aufgrund seines Wertes gilt das Horn eines Nashorns als Statussymbol.

In der chinesischen Medizin wird das Nashorn als Wunderheilmittel angesehen und soll angeblich gegen Krankheiten wie Krebs helfen. Deshalb sind hauptsächlich asiatische Länder an dem Horn interessiert. Seine heilende Wirkung ist allerdings überhaupt nicht wissenschaftlich belegt und mehr als unwahrscheinlich. Der Hauptbestandteil des Horns ist Keratin. Das ist genau der Stoff, der auch in unseren Nägeln und Haaren zu finden ist. Wer also an die heilende Wirkung von Keratin glaubt, der kann sich auch an seinem eigenen Körper bedienen. Zwischen 1970 und 1992 wurden 96 Prozent aller Breitmaulnashörner nur wegen ihres Horns getötet. Im Jahr 1996 waren nur noch 2.410 Individuen übrig. Auch heute ist das Spitzmaulnashorn noch sehr stark gefährdet. Die Population hat aber in der Zwischenzeit ein wenig zugenommen und betrug im Jahr 2021 ungefähr 6.195 Individuen. Genauso wie beim Elefanten hatte die Wilderei vermutlich auch auf die Evolution der Nashörner einen Einfluss. Forscher haben festgestellt, dass das Horn der Nashörner im Laufe der Jahre immer kleiner wurde. 

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Der Kaffernbüffel 

Der Kaffernbüffel wird auch sehr gerne Afrikanischer Büffel oder Steppenbüffel genannt. Das liegt daran, dass er in Afrika beheimatet ist und Savannenlandschaften bewohnt. Kaffernbüffel sind die größte Rinderart und können zwischen 240 und 340 Zentimeter lang werden. Die Schulterhöhe des Tieres kann bis zu 175 Zentimeter betragen. Der Körperbau des Kaffernbüffels kann als robust und kräftig beschrieben werden.  Sie können außerdem bis zu 900 Kilogramm auf die Waage bringen. Der Kaffernbüffel hat nicht viele natürliche Feinde. Er gilt als aggressiv und nicht viele Tierarten legen sich mit ihm an. Der Löwe stellt allerdings eine Ausnahme dar und kann durchaus versuchen, einen Kaffernbüffel anzugreifen. Das wohl auffallendste Merkmal des Kaffernbüffels sind seine Hörner, die sich links und rechts von dem Kopf des Kaffernbüffels befinden. Diese sind U-förmig gebogen.

Es mag zwar nur sehr wenige Tierarten geben, die zu den Feinden des Tieres gehören, allerdings hat die sogenannte Rinderpest dazu geführt, dass bis zu 10.000 Individuen aller Kaffernbüffel umkamen. Nachdem die Krankheit überstanden war, erholte sich die Population der Tiere allerdings wieder und betrug im Jahr 1969 noch 65.000 Individuen. Doch der Erfolg hielt nicht lange an, denn der Mensch wurde mit dem Bevölkerungswachstum eine immer ernstere Gefahr für den Kaffernbüffel. Genauso wie die anderen bereits vorgestellten Tierarten wurde der Kaffernbüffel ein Opfer von Jägern, weshalb der Bestand sehr schnell wieder geringer wurde. Den Hörnern des Kaffernbüffels wird zwar keine heilende Wirkung nachgesagt, da die Tiere aber als aggressiv, stark und somit gefährlich zu jagen gelten, sind sie ein begehrtes Ziel von Trophäenjägern. Der Kaffernbüffel gilt derzeit „nur“ als potentiell gefährdet, aber sein Lebensraum ist heut überwiegend auf Nationalparks und Zoos beschränkt. In freier Wildbahn kommt er nur noch selten vor. 

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Tomas Drahos/shutterstock.com

Der Löwe

Der Löwe ist heute nur noch in den Gebieten Afrikas beheimatet, die südlich der Sahara liegen. Er ist nach dem Tiger die zweitgrößte Raubkatze überhaupt und das größte Landraubtier Afrikas. Männliche Löwen fallen hauptsächlich durch ihre prächtige Mähne auf. Löwen können bis zu 2,50 Meter lang und werden mit einer Schulterhöhe von bis zu 123 Zentimeter. Sie wiegen im Durchschnitt zwischen 150 und 250 Kilogramm. Wer beim Anblick eines Löwen nicht schon Respekt bekommt, der wird sicherlich spätestens beim Gebrüll des Tieres weiche Knie bekommen. Das Gebrüll eines Löwen ist so laut, dass es auch aus einer Entfernung von acht Kilometern noch gehört werden kann.

Der Löwe steht an der Spitze der Nahrungskette und ist deshalb auch als „der König der Tiere“ bekannt. Er hat keine natürlichen Feinde. Die einzige Tierart, die ihm gefährlich werden kann, ist der Löwe selbst, zum Beispiel bei Kämpfen zwischen zwei Löwenmännchen um ein Weibchen. Der größte Feind des Löwen ist aber ohne Zweifel der Mensch. Jäger verfolgen die Tiere hauptsächlich des Sports wegen und darum, dass der Jäger dann stolz erzählen kann, er habe es geschafft, einen Löwen zu töten. Ein weiterer Grund sind die Knochen des Tieres, denn in der chinesischen Medizin werden gerne Löwenknochen verwendet, wenn gerade keine Tigerknochen vorhanden sind. Es wird geschätzt, dass in den letzten Jahrzehnten über 40 % der Gesamtpopulation der Löwen ausgerottet wurde. Der Löwe gilt deshalb als eine gefährdete Tierart. 2013 soll es in Afrika nur noch zwischen 23.000 bis 39.000 Individuen gegeben haben.

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Der Leopard

Der Leopard ist nicht nur in Afrika, sondern auch in Asien verbreitet. In Afrika kommt er auf beiden Seiten der Sahara vor. Die Tiere  können eine Länge von bis zu 190 Zentimeter erreichen und die durchschnittliche Schulterhöhe liegt zwischen 70 und 80 Zentimeter. Der Leopard wiegt in der Regel zwischen 20 und 60 Kilogramm. Er fühlt sich in Regenwäldern, Gebirgen, Savannen und Halbwüsten wohl. Leoparden sind ausgezeichnet im Klettern und Schwimmen, weshalb sie weder tiefe Gewässer noch hohe Berge meiden. Das macht die Jagd auf Leoparden natürlich nicht leichter. Der Leopard hat es aber nicht nur aufgrund seiner ausgezeichneten Fähigkeiten verdient, Teil der Gruppe „Big Five“ zu sein, sondern auch wegen seinem starken und kräftigen Biss. Den setzt er natürlich gerne ein, um seine Beute zu erledigen. Der Reiz, den viele Jäger an der Jagd auf den Leoparden sehen, ist zum einen sein wunderschön gemustertes Fell, welches dann als Pelz verkauft wird.

Daraus können dann Kleidungsstücke wie Pelzmäntel gefertigt werden. Sein Fell dient für wohlhabende Menschen teilweise auch als Teppich in ihrem Haus. Ein weiterer Motivationsgrund ist die Tatsache, dass auch seine Knochen gerne als Ersatz zu Tigerknochen verwendet werden. Wie beim Löwen ist heutzutage der Hauptgrund allerdings die Trophäenjagd. Jäger sehen die Jagd auf den Leoparden als eine Herausforderung und einfach als ein Ziel an, das sie sich vorgenommen haben. Die Trophäenjagd auf Leoparden ist in einigen Ländern sogar erlaubt, darunter Äthiopien, Mosambik, Namibia, Sambia, Simbabwe und Tansania. Forschungen haben zur Erkenntnis geführt, dass die Jagd tatsächlich die Hauptursache für das Massensterben der Leoparden ist. Bei 70 % der Leoparden, die von Forschern im Iran untersucht wurden, war die Todesursache entweder Jagd oder Vergiftung. Im Vergleich zu anderen Unterarten kommt der Afrikanische Leopard noch am häufigsten vor. 2008 wurde geschätzt, dass es noch über 700.000 Individuen gab. Allerdings ist es sehr schwer, den genauen Bestand zu ermitteln. Der Leopard wird auf jeden Fall als gefährdet eingestuft.  

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