Gold vs Immobilien: Was ist das bessere Investment?
Bei Gold und Immobilien handelt es sich um klassische Sachwerte, die zu den inflationsgeschützten Anlageformen zählen. Zahlreiche Anleger möchten sich zwischen dem Edelmetall und Immobilien als Geldanlage entscheiden, wenn das Portfolio zum Beispiel sonst vorwiegend aus Aktien besteht. Sie stellen sich daher die Frage: Was ist das bessere Investment – Gold vs Immobilien? Diese Frage möchten wir versuchen, in unserem Beitrag zu beantworten. Wir betrachten dazu unterschiedliche Eigenschaften einer Geldanlage, wie zum Beispiel Sicherheit, Rendite und Flexibilität.
Rendite der Anlage: Gold und Immobilien etwa gleichauf
Eine der wichtigsten Vergleichspunkte und Entscheidungskriterien für Anleger bei einer Wertanlage sind seit vielen Jahren – unabhängig von der Anlageklasse – die Gewinne und somit die erzielbare Rendite. Während die langfristige, durchschnittliche Wertentwicklung beim Goldpreis mit etwa fünf Prozent jährlich leicht zu identifizieren ist, funktioniert das bei Immobilien nicht so einfach. Der Grund besteht darin, dass es nicht die eine Durchschnittsrendite bei dieser Sachwertanlage gibt, sondern jedes Objekt hat seine eigene Rendite. Abhängig ist der erzielbare Ertrag von mehreren Faktoren, wie zum Beispiel:
Wenn wir dennoch versuchen, eine langfristige Durchschnittsrendite über viele Jahre hinweg am Immobilienmarkt festzustellen, dann liegen das Edelmetall und die Immobilie als Investition in dem Punkt in etwa gleichauf. Allerdings unterliegt der Goldpreis größeren Schwankungen, als es beim Betongold der Fall ist.
Verfügbarkeit des investierten Kapitals: Klarer Vorteil für Gold
Bei einer Investition spielt es für viele Anleger eine Rolle, dass ihr Vermögen schnell und leicht verfügbar ist. An der Stelle hat das Edelmetall Gold klare Vorteile gegenüber Immobilien als Investition. Genau wie Aktien können Anleger ihr Gold in Form von Goldbarren oder Goldmünzen täglich veräußern und erhalten im Gegenzug den aktuellen Gegenwert der Wertanlage. Bei Immobilien hingegen kann es unter Umständen mehrere Wochen oder sogar Monate dauern, bis der Verkauf abgewickelt wurde.
Sicherheit der Anlage: Gold hat weniger physische Risiken
Neben der Rendite und der Verfügbarkeit des Kapitals schauen die meisten Anleger bei einem Investment auf die Sicherheit bzw. die Risiken. Sowohl beim Gold als auch bei Immobilien handelt es sich um sichere und wertstabile Investments, weil jeweils ein Sachwert vorhanden ist. Das trägt schon seit vielen Jahren zur Sicherheit bei und reduziert die Risiken, die es insbesondere bei anderen Anlageformen gibt, die faktisch lediglich auf dem Papier bestehen.
Deshalb werfen wir zum Vergleich der zwei Anlageformen einen Blick auf die sogenannte physische Sicherheit. Diese ist beim Gold höher, denn das Material kann weder durch Wasser noch Feuer oder Erdbeben zerstört werden, wie es jedoch bei Immobilien der Fall ist. Zudem gibt es beim Betongold einen Abnutzungseffekt, sodass weitere Gelder zum Erhalt aufzuwenden sind. Bei den Risiken gibt es innerhalb der jeweiligen Anlageklasse keine nennenswerten Unterschiede. In beiden Fällen existiert für Eigentümer die Gefahr, dass die Preise am Markt sinken.
Anonymität der Wertanlage: Vorteile beim Gold
Manchen Anlegern ist neben einer Sicherheit und einer guten Rendite bei einer Investition ebenso wichtig, dass zumindest eine gewisse Anonymität möglich ist. Bei einem Sachwert steht nicht selten der Schutz vor einem staatlichen Zugriff im Vordergrund.
An der Stelle kann das Gold im Vergleich zu Immobilien punkten, denn immerhin ist ein Erwerb des Edelmetalls bis zu einem Gegenwert von 1.999 Euro ohne Angabe persönlicher Daten möglich. Auch bei Goldkäufen mit höherem Wert gibt es keine Gold-Meldepflicht. Das bedeutet, dass bei höheren Investitionssummen ebenfalls keine automatische Meldung an das Finanzamt erfolgt.
Bei Immobilieneigentum funktioniert das nicht, sondern alleine durch das Eintragen ins Grundbuch fällt die Anonymität weg.
Schutz vor Inflation für das Vermögen: Gold und Immobilien gleichauf
Ein weiterer Vergleichsaspekt bei der Wahl zwischen Gold oder Immobilien als Wertanlage ist der Inflationsschutz. Da es sich in beiden Fällen um einen Sachwert handelt, sodass Gold und Immobilien in die gleiche Anlageklasse fallen, besteht ebenfalls in beiden Fällen der Schutz vor einer Entwertung durch die Inflation. Weder das Edelmetall noch eine Immobilie verlieren ihren Wert bei einer steigenden Inflationsrate.
Edelmetalle - der perfekte Inflationsschutz
Regelmäßige Erträge: Immobilien mit Vorteilen bei Vermietung
Sie erhalten weder beim Edelmetall noch beim Betongold Zinsen für die Wertanlage. Der Ertrag bei Gold besteht ausschließlich darin, dass der Goldpreis steigt und Sie ihre Barren oder Münzen mit Gewinn veräußern. Gleiches gilt für Immobilien, jedoch haben Sie dort die Chance auf regelmäßige Erträge in Form einer Miete, wenn Sie das Objekt vermieten. Das kann unter Umständen ein Vorteil gegenüber dem Gold als Investment sein. Ähnlich verhält es sich mit Aktien, die Dividenden auszahlen. Mehr zu diesem Thema erfahren Sie in unserem Artikel über Gold vs Aktien.
Wie sieht die aktuelle Entwicklung aus?
Neben den generellen Vor- und Nachteilen der zwei Anlageformen Gold und Silber im Vergleich lohnt sich ebenso ein Blick auf die aktuelle Entwicklung der zwei Märkte. Der Goldpreis ist in den vergangenen zwölf Monaten deutlich gestiegen und erzielte eine Performance von knapp neun Prozent seit März 2023.
Demgegenüber ist die Tendenz am Immobilienmarkt gegenläufig, denn die Immobilienpreise sinken in weiten Teilen des Landes, nachdem sie zuvor seit Jahren gestiegen waren, wie das obere Chart des deutschen Hauspreisindex zeigt. Insgesamt betrachtet hat der Immobilienmarkt momentan mit mehreren Problemen zu kämpfen, insbesondere:
Die ohnehin bereits vorhandenen Probleme am Immobilienmarkt könnten sich durch weitere Insolvenzen einiger Projektentwickler noch verschärfen. Zudem kommt auf Immobilieneigentümer eine zunehmende, finanzielle Belastung zu. So schreibt zum Beispiel das Heizungsgesetz vor, dass Immobilienbesitzer gewährleisten müssen, dass neue Heizungen zu mindestens 65 Prozent durch erneuerbare Energien betrieben werden. Das hat zur Folge, dass die damit verbundenen finanziellen Lasten eventuell nicht mehr zu tragen sind. Beim Goldpreis sind die Aussichten positiv, zumal Sie das Edelmetall seit Jahrhunderten als Krisenwährung seinen Wert hat.
Fazit zum Vergleich Gold oder Immobilien
Als Fazit halten wir fest, dass Gold und Immobilien als Sachwerte einige Gemeinsamkeiten haben, wenn es um die Eigenschaften bei einer Geldanlage geht. Es handelt sich jeweils um eine inflationsgeschützte Wertanlage, die Renditen sind ähnlich und es steht in beiden Fällen ein Sachwert hinter Ihrer Investition. Ebenfalls nahezu gleich sind die Risiken, nämlich fallende Preise beim Gold oder beim Betongold. Auf der anderen Seite gibt es bei manchen Eigenschaften der Wertanlagen Unterschiede.
Gold lässt sich wie Aktien deutlich schneller und einfacher liquidieren als Immobilien, was für nicht wenige Anleger ein wichtiger Aspekt ist. Zudem ist es zumindest bis 1.999 Euro möglich, das Edelmetall anonym zu erwerben. Die aktuelle Situation am Markt spricht deutlich für Gold als Anlageklasse, denn der Preis ist in den vergangenen Monaten gestiegen, während der Immobilienmarkt mit größeren Problemen zu kämpfen hat. Letztendlich kommt es auf die Ziele, die Einstellung des Anlegers sowie dessen Anlagestil an, ob Immobilien oder das Edelmetall Gold die sinnvollere Investition darstellen.
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