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Preisanstiege im Alltag – Die neuen Inflationsarten

Die Preisstabilität zu wahren, ist bekanntermaßen ein Hauptziel der Zentralbanken weltweit. Die EZB rühmt sich selbst, die hohe Inflation nach der Corona-Zeit in den Griff bekommen zu haben. Aktuell liegt die Inflationsrate laut EZB bei zwei Prozent; genau dem Wert, den sie als mittelfristiges Inflationsziel anstrebt. Währenddessen zeigen verschiedene Studien, dass die Verbraucher die Inflation als deutlich höher wahrnehmen.

Der ehemalige Finanzminister Hans Eichel sprach im Zuge der Euro-Einführung, wobei der Euro als „Teuro“ bezeichnet wurde, einst von „gefühlter“ Inflation. Die Inflation sei gar nicht so hoch, das Gefühl der Verbraucher täusche sie. Dass es sie nicht getäuscht hat, zeigt der Rückblick aus heutiger Sicht. Der Kaufkraftverlust seit der Einführung des Bargeldes 2002 lag offiziell bei mehr als 40 Prozent. Gemessen an der Kaufkraft des Goldes liegt der Verlust seitdem sogar bei etwa 90 Prozent.

Und auf gleiche Weise zeigt sich auch jetzt, dass die Inflation bei den Produkten des Alltags, wie etwa bei Lebensmitteln, seit Jahren exorbitant ansteigt. Aufgrund der Entwicklungen bei den Kaufpreisen haben sich neue Begriffe – quasi moderne Inflationsarten – herausgebildet. Einige von ihnen sind in diesem Beitrag herausgegriffen.

Beim regelmäßigen Einkauf des täglichen Bedarfs – vor allem bei Grundnahrungsmitteln – spüren die Bürger den Preisanstieg im besonderen Maße. In diesem Lebensbereich haben sich in den vergangenen Jahren besonders viele neue Bezeichnungen für Inflationsarten herausgebildet. (Copyright: Halfpoint via Shutterstock)

Klassische Inflationsarten

Die Wirtschaftswissenschaften unterscheiden traditionell zwischen verschiedenen Arten der Inflation, die jeweils unterschiedliche Ursachen und Auswirkungen haben. Die bekannteste Form ist die nachfrageinduzierte Inflation, bei der eine übermäßige Nachfrage nach Gütern die Preise in die Höhe treibt. Dem gegenüber steht die kosteninduzierte Inflation, die durch steigende Produktionskosten, etwa bei Rohstoffen oder Löhnen, verursacht wird.

Eine weitere klassische Form ist die Geldmengeninflation, die durch eine übermäßige Ausweitung der im Umlauf befindlichen Geldmenge entsteht. Auch die importierte Inflation spielt eine wichtige Rolle. Sie entsteht durch Preissteigerungen bei Importgütern, oft ausgelöst durch Wechselkursveränderungen oder internationale Preisschocks.

Je nach Geschwindigkeit des Preisanstiegs unterscheiden Ökonomen zwischen schleichender Inflation (unter 5% pro Jahr), galoppierender Inflation (über 10%) und Hyperinflation, bei der die Preise explosionsartig steigen. Besonders die Hyperinflation kann fatale Folgen für eine Volkswirtschaft haben, wie historische Beispiele wie die deutsche Hyperinflation von 1923 zeigen.

US-Inflation im Schatten: Die Kerninflation

Die Kerninflation, von Zentralbanken gerne als verlässlicher Indikator der Preisentwicklung gepriesen, steht zunehmend in der Kritik. Diese „bereinigte“ Inflationsrate, die volatile Preise für Energie und Lebensmittel ausklammert, verschleiert mehr als sie enthüllt. Ausgerechnet die für Verbraucher wichtigsten Güter des täglichen Bedarfs werden übergangen – ein statistischer Trick, der die wahre Geldentwertung systematisch unterschätzt.

Die amerikanische Plattform „Shadow Government Statistics“ von John Williams zeigt, wie irreführend offizielle Inflationszahlen sein können. Nach seinen Berechnungen, die auf den ursprünglichen Methoden der 1980er Jahre basieren – die Kerninflation wird seit 1981 von den Ökonomen weltweit genutzt -, liegt die tatsächliche Inflationsrate oft dreimal höher als offiziell angegeben. Methodische Änderungen bei der Berechnung haben die Kennzahl über die Jahre verwässert.

CPI (Consumer Price Index) ist der Verbraucherindex der USA. Der CPI-U (das „U“ steht für urban) misst die durchschnittliche Veränderung der Preise für Waren und Dienstleistungen, die von städtischen Verbrauchern gekauft werden, die etwa 93 % der US-Bevölkerung ausmachen. Die Graphik zeigt, dass die offizielle Kerninflation stark von der klassisch – auf Basis von 1980 – berechneten abweicht. Seit Anfang der 2000er Jahre liegt die Diskrepanz bei etwa sieben bis acht Prozentpunkten. (Quelle: shadowstats.com)

Lebensmittelinflation: Das Essen wird immer teurer

In den vergangenen Jahren mussten Verbraucher in Deutschland tiefere Taschen für ihren Einkauf einplanen. Seit 2020 stiegen die Lebensmittelpreise stark an. Besonders drastisch war der Preissprung im März 2023 mit einer offiziellen Teuerungsrate von 21,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Obwohl sich die Inflationsrate seither verlangsamt hat, sind die Preise weiterhin hoch. Im Februar 2025 lagen die Lebensmittelkosten immer noch etwa 30 Prozent über dem Niveau von 2021.

Einige Produkte sind besonders betroffen: Etwa Olivenöl verteuerte sich zwischen Juli 2020 und Juli 2024 um 112,6 Prozent, Zucker um 83,3 Prozent und Kekse um 77,4 Prozent. Die Preise für Nahrungsmittel im Allgemeinen (inkl. alkoholfreie Getränke) verzeichneten bis Februar 2025 einen Anstieg von 35,7% im Vergleich zu 2020. Die Ursachen für diese Entwicklungen sind vielfältig. Insbesondere gestiegene Energiekosten, internationale Krisen oder etwa Ernteausfälle, welche die Preisgestaltung beeinflusst haben. Werfen wir einen Blick auf weitere Grundnahrungsmittel: Eier und Milch.

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Eggflation – Frühstücksei und Omelett werden zum teuren Vergnügen

Die „Eggflation“ – ein Begriff für die drastische Preissteigerung bei Eiern – hat sich in den vergangenen Jahren zu einem globalen Phänomen entwickelt, das Verbraucher weltweit belastet. In Deutschland sind die Eierpreise seit 2020 um mehr als 40 Prozent gestiegen.

Die Ursachen für diese Entwicklung sind vielschichtig: Die Vogelgrippe führte zu massiven Produktionsausfällen – allein in den USA mussten über 160 Millionen Nutztiere gekeult werden. Gleichzeitig treiben gestiegene Energie- und Futterkosten die Produktionskosten in die Höhe. Diese wurden vor allem in Deutschland durch die Sanktionspolitik der Bundesregierung gegenüber Russland merklich verstärkt. In einigen Regionen verdoppelten sich die Preise zeitweise sogar.

Die Eggflation leitet sich aus dem englischen Wort „Egg“ für Ei ab. Sie ist einer der Gängigeren unter den modernen Inflationsarten. Die Graphik zeigt, dass Trotz einer Aufstockung der deutschen Legehennenbestände auf 51,4 Millionen Tiere die heimische Produktion nur 72 Prozent des Inlandsbedarfs decken kann. Dies ist besonders problematisch, da der Pro-Kopf-Verbrauch 2024 auf 249 Eier pro Jahr gestiegen ist. Besondere Engpässe entstehen vor Ostern – in der 12. Kalenderwoche 2025 konnte die Produktion der Färbebetriebe kaum mit der hohen Nachfrage Schritt halten. (Quelle: Bundesinformationszentrum Landwirtschaft)

Experten warnen, dass sich die Situation nicht schnell entspannen wird. Die Kombination aus steigenden Produktionskosten und der anhaltenden Gefahr durch die Vogelgrippe lässt auch künftig hohe Preise erwarten. Diese Entwicklung trifft besonders Haushalte mit niedrigem Einkommen, da Eier ein Grundnahrungsmittel darstellen und oft nicht einfach ersetzt werden können.

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Milkflation: Inflation im Milchkarton und Luxusgut Butter

Die sogenannte „Milkflation“ beschreibt die anhaltenden Preissteigerungen bei Milch und Milchprodukten. Im Januar 2025 lag der Erzeugerpreis für Milch in Deutschland rund 60,7 Prozent höher als im Referenzjahr 2020, was die Auswirkungen von Inflation und gestiegenen Produktionskosten verdeutlicht.

Wie bei den den just erwähnten Eiern spielen die gestiegenen Energiekosten durch die Sanktionsmaßnahmen gegenüber Russland insbesondere in Deutschland – wie hier und allgemein auch – eine große Rolle. Der Bumerang-Effekt hat dazu geführt, dass das zuvor wegen der Klimaschädlichkeit dämonisierte Flüssiggas (LNG) in großem Maße aus den USA importiert wurde, was zu stark steigenden Energiepreisen führte.

In der Spitze, im Jahr 2023, zahlten die bundesdeutschen Haushalte mehr als das Dreifache im Vergleich zu 2021. Der Preis ist zwar zurückgegangen, aber aktuell sind wir knapp beim Doppelten als noch vor vier Jahren. Bei allen vorangegangenen und auch noch im Folgenden vorgestellten Inflationsarten zieht sich der Einflussfaktor Energiekosten wie ein roter Faden hindurch. (Quelle: Verivox)

Die Gründe für die Preisexplosion bei der Milch sind vielschichtig. Neben gestiegenen Energiepreisen belasten auch internationale Marktentwicklungen die Preise. Die weltweite Nachfrage steigt, besonders in Asien, während Dürren und Futterknappheit die Produktion in wichtigen Erzeugerländern einschränken. Dieser Anstieg ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen. Einerseits führten die COVID-19-Pandemie und der Ukraine-Krieg zu gestörten Lieferketten und erhöhten Produktionskosten.

Experten sehen keine schnelle Entspannung: Die Kombination aus hohen Produktionskosten, steigender globaler Nachfrage und strengeren Umweltauflagen dürfte zudem die Preise weiter nach oben treiben. Besonders Milchprodukte wie Quark, Sahne und Butter – bei dem der Preis in den vergangenen vier Jahren um gut die Hälfte gestiegen ist – sind von den Preissteigerungen betroffen. Seit Ende 2024 sind die Preise für Milch wieder spürbar im Aufwärtstrend.

In unserem Inflation außer Kontrolle: Verbraucherpreise steigen in der Eurozone den vierten Monat in Folge können Sie sich ein umfassendes Bild über die Inflation beim Euro verschaffen – Jetzt lesen!

Inflationsarten mit viel Luft in der Packung: Shrinkflation

Dass die Preise der Lebensmittel durch die Inflation teurer werden, fällt uns an der Supermarktkasse bei den exorbitant hohen Preisanstiegen der vergangenen Jahre nun viel eher auf. Viel schwieriger ist die Täuschungsstrategie der Hersteller zu durchschauen, die sich „Shrinkflation“ nennt (shrink, engl. = schrumpfen). Bei dem Phänomen, mit dem sich Verbraucher zunehmend konfrontiert sehen, handelt es sich im wahrsten Sinne des Wortes um eine Mogelpackung. Dabei reduzieren Hersteller die Füllmengen ihrer Produkte, während die Preise unverändert bleiben oder sogar steigen. Diese versteckten Preiserhöhungen betreffen zahlreiche Artikel des täglichen Bedarfs und führen dazu, dass Kunden für weniger Inhalt denselben oder einen höheren Preis zahlen.

Die Verbraucherzentrale Hamburg dokumentiert mittlerweile rund 1.000 Fälle von Shrinkflation. Besonders dreist: Die „TUC Bake Rolls“ von Mondelez, die 2023 zur „Mogelpackung des Jahres“ gekürt wurden. Der Inhalt schrumpfte von 250 auf 150 Gramm, während der Preis von 1,39 auf 1,89 Euro stieg –eine versteckte Preiserhöhung von 127 Prozent. Auch 2024 ging der Trend weiter; die durchschnittliche Preiserhöhung durch diese Inflationsart liegt bei 31,5 Prozent; deutlich höher als die 23,5 Prozent im Vorjahr. Ein weiteres Beispiel: Das Kakaopulver Suchard Express, dessen Inhalt von 500 auf 400 Gramm schrumpfte und gleichzeitig 25 Prozent teurer wurde. Auch Discounter- und Biomarken sind immer mehr betroffen.

Doch Shrinkflation kommt selbstverständlich nicht nur bei Lebensmitteln vor, etwa auch bei anderen Produkten. Das Duschdas Sport Duschgel wurde in der Füllmenge reduziert und gleichzeitig teurer – eine Verteuerung von 22 %. Diese Praktiken übersteigen oft die allgemeine Inflationsrate deutlich.

Verbraucherschützer raten, verstärkt auf den Grundpreis zu achten, der seit Mai 2022 verpflichtend angegeben werden muss. Verbraucherorganisationen fordern klare Kennzeichnungen, um diese versteckten Preissteigerungen transparenter zu machen. Während die Hersteller gestiegene Rohstoff- und Energiekosten als Grund anführen, kritisieren Verbraucherschützer, dass Unternehmen oft überproportional profitieren. Trotz wachsender Kritik bleibt politisches Handeln in Deutschland bisher aus. Bis dahin bleibt Verbrauchern nur, beim Einkauf besonders aufmerksam zu sein und auf die angegebenen Füllmengen zu achten, um nicht unbemerkt mehr zu bezahlen.

Skimpflation

Die folgende Inflationsart ist wie Shrinkflation ebenfalls eine subtile Methode zu der einige Hersteller greifen, um Kosten zu sparen. Sie nennt sich Skimpflation und beinhaltet das englische Wort „skimp“ (knausern). Dabei wird die Qualität von Produkten reduziert, während der Preis unverändert bleibt oder sogar steigt. Diese Inflationsart entwickelt sich zu einem der größten Verbraucherärgernisse.

Ein besonders drastisches Beispiel dieser versteckten Qualitätsminderung liefert die Marke Granini. Der Fruchtsaftanteil im „Trinkgenuss Orange“ – der zuvor bei 100 Prozent lag – wurde heimlich halbiert und durch Zuckerwasser ersetzt – und das natürlich bei gleichbleibendem Preis… Der Orangensaft wurde von der Verbraucherzentrale Hamburg als „Mogelpackung des Jahres 2024“ mit dem Schmähpreis gekürt.

Auch bei Süßigkeiten greifen Hersteller tief in die Trickkiste: Milka reduzierte bei der Trauben-Nuss-Tafel die Füllmenge von 100 auf 90 Gramm, erhöhte aber gleichzeitig den Preis von 1,49 auf 1,99 Euro – eine Verteuerung um 48,4 Prozent. Bei Preiserhöhungen, die Schokoladenprodukte betreffen, hat sich der Begriff „Chocoflation“ herausgebildet.

Die hohen Inflationsraten der vergangenen Jahre haben die Finanzmedien dazu bewogen, versteckte und indirekte Inflationsarten beziehungsweise steigende Kosten aus den verschiedensten Bereichen zu beleuchten. Zum Beispiel:

Beachflation beim Sommerurlaub

Festflation bei Festivalpreisen

Carflation bei Kosten rund um das Auto

Gymflation bei Preisen für Fitnessstudios

Parkflation bei Parkgebühren

Golfflation für Preise rund um den Golfsport

Toolflation für Werkzeugpreise oder

Gardenflation für Gartenprodukte

Bei der Wortschöpfung für neue Inflationsarten sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Dutzende derartiger Bezeichnungen wurden in den Finanzmedien bereits aufgegriffen. Das zeigt, wie sehr alle Lebensbereiche mittlerweile von der hohen Inflation betroffen sind.

Selbst Marktführer wie Nestlé und Danone beteiligen sich an dieser Praxis. Bei verschiedenen Produkten wurden die Füllmengen reduziert, was zu versteckten Preiserhöhungen von bis zu 66 Prozent führte. Verbraucherschützer fordern nun mehr Transparenz und eine klare Kennzeichnungspflicht für solche Mogelpackungen, wie sie bereits in Ungarn und Frankreich existiert.

Die Hersteller rechtfertigen ihre Vorgehensweise meist mit gestiegenen Rohstoffpreisen. Doch Experten kritisieren, dass die Qualitätsminderungen oft weit über die tatsächlichen Kostensteigerungen hinausgehen und zur Gewinnmaximierung genutzt werden. Hier offenbart sich das gleiche Muster wie bei der Shrinkflation.

Die Skimpflation ist für Verbraucher oft schwer zu erkennen, da sie alte und neue Zutatenlisten vergleichen müssten. Hersteller tarnen die Qualitätsminderung häufig mit Begriffen wie „Neue Rezeptur“ oder sogar „Verbesserte Rezeptur“.

Experten warnen, dass dieses Phänomen nicht nur finanzielle, sondern auch gesundheitliche Auswirkungen haben kann. Beispielsweise werden hochwertige Zutaten wie Rahm oder Rapsöl durch günstigere Alternativen, Füllstoffe oder Aromen ersetzt. Trotz wachsender Kritik und Verbraucherbeschwerden bleibt die Skimpflation ein anhaltendes Problem. Verbraucherschützer raten zu erhöhter Aufmerksamkeit beim Einkauf und empfehlen, soziale Medien zu nutzen, um Erfahrungen auszutauschen und Druck auf Hersteller auszuüben. Für Konsumenten bedeutet dies: Ein genauer Blick auf die Zutatenliste lohnt sich, um versteckte Qualitätsminderungen zu erkennen und bewusste Kaufentscheidungen zu treffen.

Ein modellhaftes Zahlenbeispiel zu „Pizzaflation“. Normalweise steigt die Inflation und die Pizza wird dadurch teurer. Bei Shrinkflation bleibt der Preis gleich, aber die Portion wird deutlich kleiner. Bei Skimpflation bleibt der Preis – in diesem Beispiel – ebenfalls gleich, aber die qualitativ hochwertige italienische Mozzarella wird durch die günstigen und weniger qualitativen Käsesorten Gouda und Tilsiter ersetzt. Wie oben bereits gesehen, steigt der Preis in der Realität häufig bei Shrink- und Skimpflation.

Streamflation: Teure Unterhaltung

Streaming ist aus dem Alltag vieler Menschen nicht mehr wegzudenken. Egal ob Filme, Serien oder Musik – die Inhalte sind jederzeit verfügbar, und das bequem per Internet. Doch auch hier beobachten Nutzer seit einigen Jahren Nutzer eine unangenehme Entwicklung: Die Preise für Streaming-Abonnements steigen stetig. Dieses Phänomen wird als Streamflation bezeichnet – eine Art Inflation, die speziell den Streaming-Markt betrifft. Sie beschreibt den kontinuierlichen Anstieg der Kosten für Abos, oft ohne nennenswerte Verbesserungen für die Kunden. Was einst als günstige Alternative zum Fernsehen galt, wird zunehmend zum Luxus.

Ein Blick auf die Preisentwicklung der letzten Jahre zeigt, wie stark die Kosten gestiegen sind:

Netflix: 2020 zahlten deutsche Nutzer für das Premium-Abo mit 4K-Auflösung 15,99 Euro im Monat. Heute, im Jahr 2025, liegt der Preis bei 19,99 Euro – ein Anstieg von 25 Prozent. Das Standard-Abo stieg im gleichen Zeitraum von 11,99 Euro auf 13,99 Euro. Netflix hat seine Preise seit 2007 nahezu verdoppelt.

Disney+: Der Dienst startete 2020 mit einem Jahresabo für 69,99 Euro. Heute kostet das gleiche Angebot 89,99 Euro – eine Erhöhung um knapp 30 Prozent. Wer monatlich zahlt, muss sogar 8,99 Euro (früher: 6,99 Euro) aufbringen. Seit Ende 2023 gibt es zusätzlich ein Premium-Modell für 11,99 Euro monatlich.

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Spotify: Das Einzelabo blieb jahrelang stabil bei 9,99 Euro pro Monat. Seit Anfang 2024 zahlen Nutzer nun 10,99 Euro – der erste Preisanstieg seit über einem Jahrzehnt. Familienabos stiegen von 14,99 Euro auf 17,99 Euro.

Diese Entwicklungen verdeutlichen: Die Streamflation trifft alle großen Anbieter und damit auch Millionen von Nutzern in Deutschland.

Die Anbieter begründen die Erhöhungen mit gestiegenen Produktions- und Lizenzkosten sowie der Notwendigkeit, ihre Plattformen profitabel zu machen. Gleichzeitig setzen viele Dienste auf neue Einnahmequellen wie werbefinanzierte Abos oder teurere Premium-Modelle. Doch während die Unternehmen ihre Gewinne maximieren wollen, fragen sich viele Verbraucher: Wo bleibt der Mehrwert?

Trotz steigender Preise bleibt Streaming beliebt. Im Jahr 2024 nutzten rund 67 Millionen Deutsche mindestens einen Dienst – ein Anstieg von fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Doch viele Nutzer kündigen an, ihre Abos zu reduzieren oder gezielt zwischen Diensten zu wechseln. Besonders Familien und junge Erwachsene wägen ab, welche Plattformen wirklich notwendig sind.

Die Streamflation zeigt deutlich, wie sich der Markt verändert hat: Was einst erschwinglich war, wird zunehmend zum kontinuierlich immer kostspieliger werdenden Angebot. Für Verbraucher bedeutet das höhere Kosten bei oft gleichbleibendem Angebot – eine Entwicklung, die bei dieser Inflationsart ebenfalls Fragen nach der Fairness in puncto Preispolitik aufwirft. Wer weiterhin uneingeschränkt streamen möchte, muss entweder tiefer in die Tasche greifen oder auf günstigere Alternativen wie werbefinanzierte Modelle umsteigen.

Fazit

Die verschiedenen Inflationsarten unserer Zeit zeigen eine besorgniserregende Diskrepanz zwischen offizieller Statistik und Lebensrealität. Während die EZB eine Inflationsrate von zwei Prozent verkündet, sieht sich die Bevölkerung mit drastischen Preissteigerungen konfrontiert: Grundnahrungsmittel wurden seit 2020 um bis zu 40 Prozent teurer, Milchprodukte verzeichnen Aufschläge von über 60 Prozent. Die Kerninflation, die wichtige Alltagskosten ausklammert, verschleiert dabei die tatsächliche Geldentwertung.

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Besonders problematisch entwickeln sich die versteckten Inflationsformen: Shrinkflation und Skimpflation führen zu einer schleichenden Verschlechterung des Preis-Leistungs-Verhältnisses. Wenn Hersteller den Fruchtsaftanteil halbieren oder Füllmengen um 40 Prozent reduzieren, während die Preise steigen, entsteht eine reale Kostensteigerung, die in keiner offiziellen Statistik auftaucht. Selbst der Unterhaltungssektor wird durch die Streamflation mit Preissteigerungen von bis zu 30 Prozent zur wachsenden finanziellen Belastung.

Diese Entwicklung trifft besonders einkommensschwache Haushalte. Zwar steigen Sozialleistungen wie die Grundsicherung parallel zur offiziellen Inflationsrate von etwa 12 Prozent seit 2020, doch die tatsächlichen Lebenshaltungskosten wachsen mit über 30 Prozent deutlich schneller. Die Tafeln verzeichnen entsprechend einen massiven Anstieg der Bedürftigen.

Die Kombination aus direkten Preiserhöhungen, versteckten beziehungsweise indirekten Inflationsformen sowie unzureichender Anpassung sozialer Leistungen führt zu einer schleichenden Erosion des Lebensstandards breiter Bevölkerungsschichten. Es bedarf dringend einer ehrlicheren Inflationsberechnung und wirksamer Maßnahmen, die sowohl die wirtschaftliche Stabilität und nicht zuletzt den sozialen Zusammenhalt unserer Gesellschaft sichern.

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