Jahrhundertkatastrophe – Das Erdbeben in der Türkei und in Syrien
21.719 verschwundene Seelen
21.719 Leben, 21.719 Geschichten, 21.719 Familien, 21.719 Herzschläge, 21.719 Atemzüge, 21.719 Freunde und Bekannte. 21.719 Leben, die es nie wieder geben wird.
Die Türkei wurde am 06. Februar 2023 von zwei traumatisierenden Erdbeben in Kahramanmaraş erschüttert. Ein herzzerreißendes Ereignis, das es so seit 1939 nie gab.
Sie möchten helfen? Unter diesem Bericht finden Sie diverse Links zu den entsprechenden Hilfsorganisationen.
Eine Katastrophe riesigen Ausmaßes
Die Türkei gehört zu einem der Länder mit einer hohen Erdbebengefahr, da es auf zwei großen tektonischen Verwerfungszonen liegt – an den Bruchkanten der Anatolischen Platte, die zwischen der Arabischen und der Eurasischen Platte hindurch bewegt. In diesen Zonen verkeilen sich die festen Gesteinsmassen tief im Boden und Spannungen bauen sich über viele Jahre auf, bis sich die Energie irgendwann entlädt. Kahramanmaraș befindet sich an einer und zwischen vielen weiteren solchen Verwerfungen.
Die Gegend im Südosten der Türkei an der Grenze zu Syrien, aber auch viele Teile Syriens erleben aktuell eine schwierige Zeit. Immer wieder zuckt der Untergrund und gefährdet Einsatzkräfte, Überlebende und bereits schwer beschädigte Gebäude. Die Epizentren der beiden großen Erdbeben vom Montag befinden sich südöstlich von Kahramanmaraş, zwischen der Stadt und der Millionenstadt Gaziantep. Das erste Beben, das in den frühen Morgenstunden des Montags auftrat, hatte eine Magnitude von 7,8 und gehörte zu den stärksten, die jemals in der Region aufgezeichnet wurden. Am frühen Nachmittag folgte ein weiteres schweres Beben mit einer Magnitude von 7,6, etwa 100 Kilometer nördlich von Gaziantep in einer dünn besiedelten Region.
Die Regierungen beider Länder haben angekündigt, Hilfe für die betroffene Region bereitzustellen, um die Menschen in dieser schwierigen Zeit zu unterstützen.
Ein Erdbeben, so groß wie ganz Deutschland
Die Katastrophe, die durch das jüngste Erdbeben ausgelöst wurde, hat weitreichende Auswirkungen. Menschen in den Nachbarländern Libanon, Ägypten und sogar auf Zypern haben die Erschütterungen gespürt. Bis Donnerstagabend sind mehr als 20.000 Menschen aufgrund des Bebens gestorben und viele weitere wurden verletzt. Es werden zahlreiche Personen vermisst. Betroffen sind etwa 23 Millionen Menschen.
Die Regierung in der Türkei hat eingeräumt, dass die Reaktion auf das Erdbeben viel zu spät erfolgt ist und es in den ersten Tagen Probleme gab. In der Tat sind die ersten 72 Stunden nach einer Erdbebenkatastrophe von großer Bedeutung, wenn es um die Rettung von Überlebenden geht. In dieser kritischen Zeit kann jede Minute zählen, um Menschen unter den Trümmern zu finden und ihnen die medizinische Versorgung zukommen zu lassen, die sie benötigen. Die niedrigen Temperaturen sowohl in der türkischen als auch syrischen Regionen machen die bereits anspruchsvolle Aufgabe der Rettung und Bergung noch schwieriger. Dies unterstreicht die Bedeutung einer schnellen und effizienten Reaktion auf solche Naturkatastrophen. Türkische Bürger sind insbesondere von der Reaktion des Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan enttäuscht und die Wut ist enorm. Bürger fühlen sich vom eigenen Staat im Stich gelassen und sprechen von zu spät eintreffenden Hilfen. Sowohl die Güter, die Rettungshelfer als auch die helfenden Soldaten kamen viel zu spät in den betroffenen Regionen an. Erdogan selbst hat die Provinzen erst 2 Tage nach den Erschütterungen besucht. Und dementsprechend spricht man momentan von 80.000 im Stich gelassenen Bürgern.
Herzzerreißende Bilder und die Hoffnung auf ein Wunder
Weinende Mütter, elternlose Kinder und hoffnungsvoll wartende Angehörige. Bilder, die die Herzen der Leser zerreißen und für Wutausbrüche sorgen. Auf den Schauplätzen der Erdbebenkatastrophe heißt es jetzt abwarten. Abwarten, um Geschwister, Eltern, Freunde oder die in Trümmern liegenden Haustiere zu finden. Der Schmerz ist zwar enorm, aber das Unbewusstsein verletzt einen umso mehr. Auf den Schauplätzen in der Türkei und Syrien kommen immer mehr bewegende Bilder.
Ein Vater, der die Hand seiner verstorbenen 15-jährigen Tochter nicht los lässt. Eine schwangere Frau, die unter den Trümmern ihr Kind gebärt und dabei stirbt. Ein 8-jähriges Kind, das unter den Trümmern selbst um sein Leben kämpft und dabei seinen Vogel in den Händen festhält, um es am Leben zu halten. Eine Mutter, die überlebt und ihre zwei Töchter durch die Kälte neben ihr sterben. Eine Trauer und Verzweiflung der Überlebenden und Angehörigen, die nicht in Worten zu fassen ist. Einige haben bereits ihre Angehörigen gerettet, andere müssen noch immer auf Nachrichten über ihre vermissten Familienmitglieder warten. Doch überall ist zu sehen, wie Menschen zusammenkommen, um sich gegenseitig zu unterstützen und zu trösten. Die Rettungskräfte arbeiten unermüdlich, um möglichst viele Überlebende aus den Trümmern zu befreien. Die Solidarität der Bevölkerung und die Hilfsbereitschaft internationaler Organisationen und Länder bieten einen Lichtblick inmitten des Schmerzes und der Verwüstung.
Lassen Sie uns Syrien nicht vergessen
In Nordwest-Syrien ist die Lage besonders schwierig, da die Menschen dort seit Tagen auf sich allein gestellt sind. Erst jetzt gibt es endlich Hoffnung: Straßen wurden repariert und Hilfsgüter können in die Region gelangen. Jedoch kommt die internationale Hilfe nur langsam an. Die Menschen, die am wenigsten haben, leiden am meisten unter dem Erdbeben und dem harschen Winter. Kritiker sagen, dass die Regierung zu spät reagierte und die Rettungsarbeiten nur schleppend in Gang kamen, bevor internationale Hilfe angefordert wurde. In Aleppo und Damaskus landen Hilfsflugzeuge, aber die Hilfsgüter bleiben bislang offenbar in den von Präsident Bashar Al-Assad kontrollierten Gebieten, entgegen seiner Versprechungen.
Spenden – Wie können wir helfen?
AHBAP
Mit 200 Philanthropen und 30000 freiwilligen Helfern ist die AHBAP ein weiteres lokales Freiwilligennetz, das derzeit in den betroffenen Regionen aktiv ist.
Sie können unter bagis.ahbap.org direkt an das lokale Hilfsteam in der Lira-Währung spenden, um schneller und effizienter zu sein!
AKTION DEUTSCHLAND HILFT
Weltweit sind wir im Einsatz, um nach Katastrophen Menschen in Not zu unterstützen. Durch unsere Vorbeugemaßnahmen in Bezug auf Katastrophen können wir Leid verhindern, bevor es überhaupt entsteht. Wir schätzen Ihre Spende sehr und danken Ihnen für Ihre Unterstützung unserer Mission, Leben zu retten und zu verbessern. Jeder Beitrag zählt und hilft uns, noch mehr Menschen zu erreichen und ihnen in ihren schwersten Stunden beizustehen.
Gerne können Sie auch unter aktion-deutschland-hilft.de spenden!
SYRIEN – UNION OF MEDICAL CARE AND RELIEF ORGANIZATIONS
Helfen Sie mit, medizinische Hilfe in Syrien zu leisten, nachdem ein schweres Erdbeben der Stärke 7,8 in der Türkei und Syrien katastrophale Schäden verursacht hat. Sie brauchen Ihre Unterstützung!
Spenden Sie unter uossm.us!
DEUTSCHE ROTE KREUZ – DRK
Helfen Sie den Menschen in der Notsituation in der Türkei und Syrien noch heute!
Spenden Sie unter drk.de!