Geschichte des Euro reicht bis an die Anfänge der BRD zurück
Der Euro ist ein politisches Konstrukt, das aus einem starken politischen Willen heraus eingeführt wurde. Die Deutschen opferten ihre stabile D-Mark im Vertrauen auf Versprechen, dass die Preisstabilität oberste Priorität in der Währungsunion haben würde. Zu diesem Zweck wurde der Stabilitäts- und Wachstumspakt unter den Mitgliedstaaten geschlossen. Mittlerweile ist die Bevölkerung der Eurozone auf 320 Millionen Menschen angewachsen.
Doch die Geschichte des Euro und der Währungsunion zeigt, dass mit der zunehmenden Anzahl der Mitgliedsländer der Wert des Euro unter der Aufsicht der Zentralbank gesunken ist. Die ursprünglich strengen Werte und Grenzen wurden von der Zentralbank gelockert, um immer mehr Länder in die Eurozone aufzunehmen, auch solche, die die Voraussetzungen dafür nie erfüllt hätten. Nun droht die gesamte Währungsunion in einem großen Fiasko zu enden.
Doch diese Probleme treten nicht plötzlich auf, sondern sind bereits strukturelle Erosionen eines vereinten Europas. Der amerikanische Wirtschaftsnobelpreisträger Joseph E. Stiglitz hat sich in dem verlinkten Beitrag mit der Währungsproblematik in der Europäischen Union bereits im Jahr 2016 auseinander gesetzt. Sowie ein weiterer Verweis zu einer möglichen zweiten Eurokrise.
Die Geschichte des Euro: Eine Währungsunion, die nicht zusammenpasst
Scheitert der Euro, scheitert nicht gleich Europa. Viele Menschen setzen den Euro irrtümlicherweise mit Europa und der Eurozone gleich. Tatsächlich haben jedoch nicht alle Länder und Mitgliedstaaten der EU den Euro als Währung eingeführt. Einige haben ihre eigene nationale Währung beibehalten.
Währungsunion, Mitgliedstaaten der Eurozone und Europa sind nicht identisch und haben, genauer betrachtet, wenig miteinander zu tun. Hier ist Europa, dort der Euro. Der Euro existiert über die Grenzen Europas hinaus in einer Währungsunion und umfasst nicht alle Länder, die gleichzeitig Mitgliedstaaten der EU sind.
Ein bekanntes Beispiel ist Großbritannien, das während seiner EU-Mitgliedschaft den Pfund beibehielt und sich nicht dem Euro der EZB unterwarf, bis die Inselnation à la Brexit schließlich aus der Europäischen Union austrat.
Ebenfalls ist das kontinentale Europa nicht mit der EU gleichzusetzen, ob mit oder ohne der gleichnamigen Währung. Europa ist ein Kontinent mit einer Vielzahl an Nationen, Sprachen und Kulturen, dessen Geschichte bis nach Byzanz und den Bosporus reicht. Die EU und ihre historischen Vorläufer wie die EGKS (Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl), EWG (Europäische Wirtschaftsgemeinsschaft) und die EG (Europäische Gemeinschaft) hingegen waren und sind ein politisches und wirtschaftliches Konstrukt der Nachkriegsgesellschaft, welches europäische Ziele bündelte.
Es gibt alleine 17 Länder in Europa, die nicht Teil der EU sind, aber den Euro akzeptieren. Neben dem Vatikanstadt und Monaco zählen dazu auch Andorra, Madeira, der Kosovo und Montenegro. Dann gibt es Länder wie Schweden und Finnland, die zur EU gehören, aber den Euro nicht als Währung haben. Dazu zählen auch Ungarn, Rumänien, Bulgarien, Polen und Dänemark.
Scheitert der Euro, bleiben Europa und die EU bestehen. Nur die Zentralbank und die Währungsunion verschwinden. Alle Länder kehren einfach zu ihren eigenen Währungen zurück.
Die EU und der Euro sind also nicht so eng miteinander verbunden, wie man den Bürgern während der Eurorettung durch die Zentralbanken glauben machen wollte. Die EU und ihre Mitgliedstaaten können auch ohne die Währungsunion und die Zentralbank mit ihrem Euro bestehen – ganz so, wie es seit den 1950er Jahren begonnen hat.
Am 1. Januar 1999 wurde der Euro als Buchgeld eingeführt. Ab dem 1. Januar 2002 waren die ersten Banknoten und Münzen des Euro in 12 Ländern im Umlauf. Von diesem Zeitpunkt an mussten die Geschäfte ihre Preise in Euro angeben. Viele Menschen rechneten im Kopf weiterhin in D-Mark um, um den Wechselkurs zu verstehen und die Preisänderungen nachzuvollziehen.
320 Millionen Menschen nutzen die Münzen und Scheine der gemeinsamen europäischen Währung. Der Euro wird von fast ebenso vielen Menschen verwendet wie der Dollar in den Vereinigten Staaten. Neben den traditionellen Fiat-Währungen sollte man jedoch immer über alternative Reserven verfügen. Es lohnt sich also, einen Blick auf die folgenden Edelmetallmünzen zu werfen.
Ursprünglich sollten der Euro und die Zentralbank die Länder stärker als Währungsunion aneinander binden. Doch die Unterschiede in der Wirtschaftsleistung der einzelnen Länder sind enorm, fast zu groß. Der Euro ließ bei seiner Entstehung keine Möglichkeit offen, die daraus resultierenden Spannungen zu entkräften.
Werfen wir einen Blick auf die Geschichte des Euro: eine Währung, die eigentlich verbinden sollte, jedoch die Länder spaltet und vermutlich bald selbst Geschichte sein wird.
Die Chronologie des €
Die Idee des Euro und einer gemeinsamen Währung reicht tatsächlich bis in die 1970er Jahre zurück, beginnend mit dem Werner-Bericht. Damals näherte man sich der Vorstellung an, doch die Länder wollten ihre nationale Souveränität bewahren. Daher haben auch heute noch viele EU-Mitgliedstaaten ihre eigene Währung beibehalten.
Alles begann 1970 mit dem Werner-Bericht und entwickelte sich schließlich bis ins 21. Jahrhundert weiter, welches das Fundament für die Geschichte des Euros abbildet.
Man sieht, dass die Länder eine starke und stabile Währung schaffen wollten. Eine Auflistung der Entwicklung der Eurozone:
1999 Deutschland, Finnland, Irland, Belgien, Niederlande, Vatikanstadt, Italien, Österreich, Portugal, Frankreich, Spanien, Monaco und Luxemburg
2001 Griechenland
2002 Montenegro und Kosovo
2007 Slowenien
2008 Malta und Zypern
2009 Slowakei
2011 Estland
2014 Lettland und Andorra
2015 Litauen
2023 Kroatien
Die Menge des Euro-Bargelds hat stetig zugenommen.
Entstehung der Banknoten und Münzen
Interessant ist auch, wie sich die Geldmenge des Euro im Vergleich zu anderen Wirtschaftsdaten entwickelt hat. Insgesamt sind 29 Milliarden Euro-Banknoten im Umlauf seit der Geschichte des Euro. Der Wert aller Banknoten beträgt 1,5 Billionen Euro.
Hier die grafische Sicht auf die Geldmenge.
50-Euro-Scheine machen den größten Teil der Banknoten aus. Aus etwas merkwürdigen Gründen wurden die 200-Euro- und die 500-Euro-Banknoten aus dem Verkehr gezogen.
Dieses Diagramm zeigt die Anzahl der Münzen.
Der Euro ist eine Fehlkonstruktion
Die Idee eines gemeinsamen Wirtschaftsgebietes mit einer gemeinsamen Währung reicht fast bis zur Gründung der Bundesrepublik Deutschland zurück. Die Entstehung des Euro wurzelt tief in den Erfahrungen des Zweiten Weltkrieges. So war der Euro immer auch ein Projekt des Friedens, des Zusammenwachsens von Ländern und Völkern.
Die Konstruktion des Euro weist mindestens zwei große Fehler auf. Erstens ist keine Währungsentlastung möglich. Die Länder verfügen über eine unterschiedliche wirtschaftliche Leistungsfähigkeit. Sie produzieren unterschiedlich viele Waren und Güter und exportieren unterschiedlich viele Waren in andere Länder, während andere Nationen überwiegend viele Waren importieren.
Auf diese Weise entstehen Schulden und Guthaben zwischen den Ländern der Eurozone. Könnten die Länder ihre Währung abwerten, würde sich der Wert der Währung an den Wert der Waren und Exporte anpassen. Auf diese Weise werden weiterhin Schulden aufgebaut.
Das zweite große Problem ist die Vergemeinschaftung der Schulden. Da es immer mehr verschuldete Länder gibt, findet ein Schuldenwettlauf statt. Die EZB verwaltet die gegenseitigen Schulden als Targetsalden. Statt einer Auf- oder Abwertung, die die Spannung löst, entstehen nun Schuldenstände, für die wieder Wege gefunden werden müssen, sie zu begleichen.
Angesichts der Rekordverschuldung von Staaten ist es immer besser, sein Vermögen gegen makroökonomische und fiskalische Schocks abzusichern. Deshalb empfehlen wir Ihnen unsere Krisenschutzpakete, mit denen Sie ein diversifiziertes Edelmetallportfolio aufbauen können.
Die Länder, die sparsam sind, verlieren ihr Vermögen an die ärmeren Länder, die sich munter weiter verschulden. Die Deutschen zum Beispiel müssen viel länger arbeiten als die Italiener oder Franzosen. Und sie bekommen viel weniger Rente. Diese Ungleichgewichte führen zu sozialen Spannungen und können das Euro-Projekt zum Scheitern bringen.
Jeder Versuch, die Verschuldung einzudämmen, scheitert schlicht daran, dass die Zahl der Schuldnerländer größer ist als die Zahl der Zahlerländer. Die wohlhabenden Länder haben schlicht und einfach das Nachsehen. Für sie gibt es keinen Anreiz mehr zu sparen, also werden auch sie anfangen, sich zu verschulden. Und das führt zu immer mehr Geld, Inflation und möglicherweise zum Scheitern des Euro.
Bringen Sie Ihr Vermögen aus der Gefahrenzone
Der Euro ist eine schlecht konstruierte Fiat-Währung. Er wird eher früher als später an den Rändern brechen, wo er nur notdürftig zusammengeklebt wurde. Dann werden die Länder wieder auf eigenen Füßen stehen, mit einer eigenen Währung, die sie entsprechend der Leistungsfähigkeit ihrer Wirtschaft anpassen können.
Bereiten Sie sich auf die Trennung vor, tauschen Sie Ihre Euro-Vermögen in Gold um und sichern Sie Ihre Werte in der neuen Wirtschaftstektonik.