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Entdollarisierung: BRICS-Staaten treiben Gold-Währung voran!

Der Countdown läuft: Es bleiben nur noch wenige Wochen bis zu dem Treffen der BRICS-Staaten. Am 22. bis 24. August wird in Südafrika der 15. BRICS-Gipfel in Johannesburg abgehalten. In dieser Runde werden Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika über den fortschreitenden Verlauf der Entdollarisierung auf Basis einer Gold-gedeckten Währung sprechen. Für die USA kann dies das Ende der westlichen Wirtschaftsmacht bedeuten.

Durch stetige Zunahme geopolitischer Spannungen wollen sich die bevölkerungs- und rohstoffreichsten Länder der Welt nicht mehr auf den Zuspruch des Westens stützen. Die wirtschaftliche Unabhängigkeit wird vor allem durch die Entkopplung vom US-Dollar vorangetrieben. Dies soll mit der Einführung einer eigenen Handelswährung erfolgen, welche vom Rohstoff Gold gedeckt wird. Experten sehen hier eine Neuzentrierung der Weltwirtschaft.

Goldchart

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Das Ende des US-Dollars?

Der Petrodollar bezieht sich auf das Konzept, dass der US-Dollar als Hauptwährung für den Handel mit Erdöl auf internationaler Ebene verwendet wird. Dieses Konzept entstand in den 1970er Jahren in Zusammenhang mit einer Vereinbarung zwischen den OPEC-Ländern (Organisation erdölexportierender Länder) und den USA.

Die Geschichte des Petrodollars geht auf die Ölkrise von 1973 zurück, als die OPEC-Länder beschlossen, die Erdölproduktion zu reduzieren und die Ölpreise drastisch zu erhöhen. Als Reaktion darauf begannen die OPEC-Länder, ihre Einnahmen aus dem Ölexport vermehrt in US-Dollar zu erhalten, was die Stärkung des Dollars und die Finanzierung von US-Importen begünstigte.

Durch den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine und die darauffolgenden Sanktionen gegen Russland ist das Petrodollar-System langsam aus den Fugen geraten. Denn die Leitwährung US-Dollar kann seither nur mit abnehmender Tendenz durch Energielieferungen gedeckt werden, was wiederum zur Schwächung der Währung führt. Die Folge: Sie verliert an Bedeutung.

US-amerikanische Petrodollarscheine

Ein wichtiger Aspekt des Petrodollars ist das „Recycling“ dieser Dollar in Form von Investitionen und Krediten in die Vereinigten Staaten. Die OPEC-Länder hatten eine Menge überschüssiger Dollar, die sie in US-Anleihen und anderen Finanzinstrumenten anlegten, was wiederum dazu beitrug, die US-Wirtschaft zu unterstützen und den Dollar weiter zu stärken.

Der Petrodollar hat dazu beigetragen, den Dollar als Weltreservewährung zu festigen und die globale Abhängigkeit von der US-Währung zu erhöhen. Gleichzeitig führte diese Abhängigkeit auch dazu, dass geopolitische und wirtschaftliche Entwicklungen im Energie- und Finanzsektor eng miteinander verknüpft sind.

BRICS-Staaten: Welche Länder schließen sich der Entdollarisierung an?

An der Idee der Dollar-Schwächung durch eine goldgestützte Währung möchten sich zahlreiche Länder beteiligen. Mittlerweile spricht man von über 40 Ländern, die als potenzielle Kandidaten einer Mitgliedschaft in der BRICS-Allianz infrage kämen oder einfach ihr Interesse bekundet hätten. Hier warten vor allem Schwellenländer wie die Türkei, Saudi-Arabien, Irak oder Iran auf die Aufnahme. Die meisten Staaten verbindet eine konfliktreiche Vergangenheit mit dem Westen, besonders mit der USA. So wurden beispielsweise neben Sanktionen gegen Russland auch Sanktionen gegen den Iran, gegen die Türkei oder auch gegen den Irak verhängt. Würde der Dollar geschwächt werden, hätten diese Sanktionen eine geringere Wirkung.

Ebenso ist China im besonderen Maße interessiert, die Überlegenheit der Industrieländern abzudämpfen, da sich in naher Vergangenheit in der EU und den USA eine solide Anti-China-Strategie für die aufkommenden Jahre herauskristallisiert hat. China steuert außerdem einen erhebliche Teil zum Bruttoinlandsprodukts der BRICS-Staaten bei. Auf die asiatische Supermacht fallen derzeit zwei Drittel des BIPs der BRICS-Staaten. 

Es laufen bereits Verhandlungen zwischen China und Saudi-Arabien Öllieferungen in Yuan abzuwickeln. Zudem plant China und die Eurasische Wirtschaftsunion (EAWU) ein neues internationales Währungsverbundsystem. Dies würde den Handel und Investitionen zwischen den BRICS-Staaten erleichtern und weiterhin die Transaktionskosten senken. Es wird sogar darüber gemunkelt, ob als neue Währung eine goldgedeckte Kryptowährung infrage kommt.

Was ist der Vorteil einer Gold-Währung?

  • Begrenzte Geldmenge: Da die Verfügbarkeit von Gold begrenzt ist, würde eine goldgestützte Währung die Geldmenge begrenzen. Dies könnte zur Verhinderung von übermäßiger Inflation beitragen, da die Zentralbanken nicht einfach unbegrenzt Geld drucken könnten.
  • Vertrauen und Stabilität: Gold wird oft als stabiler Wertspeicher angesehen. Eine goldgestützte Währung könnte das Vertrauen der Menschen in die Stabilität der Währung erhöhen, da sie durch einen physischen Vermögenswert unterstützt wird.
  • Bessere Disziplin der Regierungsausgaben: Eine goldgestützte Währung könnte Regierungen dazu zwingen, ihre Ausgaben im Rahmen ihrer Goldreserven zu kontrollieren. Dies könnte dazu führen, dass Regierungen sich weniger verschulden und finanziell verantwortlicher handeln.
  • Internationale Akzeptanz: Historisch gesehen wurde Gold international als wertvoller Vermögenswert angesehen. Eine goldgestützte Währung könnte die Akzeptanz auf den internationalen Märkten erleichtern.
  • Schutz vor Währungsmanipulation: Eine goldgestützte Währung könnte es schwieriger machen, Währungsmanipulationen durch Zentralbanken zu betreiben, da diese nicht einfach Geld drucken könnten, um den Wechselkurs zu beeinflussen.

Fiatgeld: USA bald vor finanziellem Kollaps?

Die Strategie der BRICS-Staaten beschränkt sich allerdings nicht nur auf die Einführung der ihrer Währung. Zur strategischen Schwächung des Dollars ziehen sich mehr und mehr Staaten aus den US-Anleihen zurück. Sowohl Indien, China als auch Russland haben ihre Bestände ein den letzten Jahren sukzessiv verringert. Gleichzeitig wurde der Goldbestand diametral erhöht. Aktuellen Zahlen zufolge halten die BRICS-Staaten 1547,01Milliarden Dollar, die BRICS-Anwärter 382,6 Milliarden Dollar.

BRICS-Staaten Goldreserven 2013–2023 in Tonnen
US-Staatsanleihen der BRICS-Staaten und BRICS-Anwärter in Milliarden US-Dollar
  • China: China hält einen erheblichen Anteil an US-Staatsanleihen. Der genaue Prozentsatz kann variieren, wurde aber oft auf schätzungsweise bis zu 8 % der gesamten ausstehenden US-Staatsverschuldung geschätzt. China reduzierte seit Ende 2013 bis 2021 seine Bestände um 33,3 Prozent auf 847 Milliarden Dollar.
  • Russland: Die genauen Mengen der von Russland gehaltenen US-Staatsanleihen sind weniger klar, da Russland in den Jahren zuvor einige seiner US-Dollar-Bestände reduziert hat. Schätzungen des russischen Anteils an den US-Staatsanleihen lagen oft bei weniger als 1 % der Gesamtverschuldung. 2018 soll der Gesamtbestand 13,2 Milliarden US-Dollar betragen haben.
  • Brasilien: Brasilien hat US-Staatsanleihen in seinen Devisenreserven gehalten. Der genaue Prozentsatz liegt oft bei etwa 1–2 % der Gesamtschulden. Während Brasilien die Bestände um 11 Prozent auf 217 Milliarden verringerte, kaufte das größte Land Südamerikas 93 Prozent mehr Gold ein.
  • Indien: Indien hält ebenfalls US-Staatsanleihen in seinen Devisenreserven. Der genaue Prozentsatz wurde oft auf etwa 1 % der Gesamtverschuldung geschätzt. Hier stiegen allerdings die US-Staatsanleihen um 227 Prozent auf 224 Milliarden, jedoch dehnten sich die Goldbestände um 43 Prozent aus.
  • Südafrika: Südafrika hat auch US-Staatsanleihen in seinen Devisenreserven. Der genaue Prozentsatz des südafrikanischen Anteils an den US-Staatsanleihen variiert, wurde aber oft auf weniger als 1 % der Gesamtverschuldung geschätzt.

Fazit

Wenn die Währung der BRICS-Staaten tatsächlich durch goldgedeckt und gut ausgestaltet wird, könnte das Vertrauen in die Währung immens steigen. Dazu müsse der Umtausch in Gold aber sichergestellt werden. Außerdem müsse die Ausgestaltung bis ins kleinste Detail durchdacht sein: Wer wird die Währung verwalten? Wird sie deflationär sein? Wird sie eine Kryptowährung sein? Wenn sich die Währung als fehlerhaft erweist, wird dies die Akzeptanz weltweit schwächen – und das Vertrauen erschüttern. Gerade mit Ländern wie China und Russland sind die Finanzmärkte relativ zaghaft.

Ein großer Vorteil einer Gold-Währung ist, dass die Verschuldung der Länder begrenzt wird und Gold dadurch an enorm viel Wert gewinnen wird. Auch würden staatliche Rettungspakete und Anleihen nicht endlos herausgegeben werden können. Experten würden im besagten Szenario ein wesentlich nachhaltigeres Wachstum der Wirtschaft voraussagen. Nach einer resistenten Bewährungsprobe der BRICS-Währung könnte das System Investoren aus der ganzen Welt anziehen sowie alle Geldströme neu auslenken. Dennoch halten Experten die Rückkehr zum Goldstandards wegen der astronomischen Verschuldung für unwahrscheinlich.

Mehr zur kommenden Entdollarisierung können Sie sich auf dem Kettner Edelmetalle YouTube-Kanal anschauen!

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