
Amokfahrt von Mannheim: Psychisch kranker Täter rast gezielt in Menschenmenge
Eine schreckliche Bluttat erschütterte am Rosenmontag die beschauliche Mannheimer Innenstadt. Ein 40-jähriger Deutscher aus Ludwigshafen raste mit seinem Fahrzeug gezielt in eine Menschenmenge. Die grausame Bilanz: Zwei Tote und 14 Verletzte, darunter ein zweijähriges Kind. Nun werden immer mehr Details zur Person des Täters bekannt.
Langjährige psychische Erkrankung als möglicher Auslöser
Wie das Landeskriminalamt und die Staatsanwaltschaft mitteilten, deuten umfangreiche ärztliche Unterlagen und Zeugenaussagen auf eine seit Jahren bestehende psychische Erkrankung des Amokfahrers hin. Der Mann befand sich regelmäßig in psychiatrischer Behandlung und musste sich noch im vergangenen Jahr einer stationären Therapie unterziehen. Diese Information wirft die beunruhigende Frage auf, weshalb ein derart gefährdeter Mensch überhaupt am Steuer eines Kraftfahrzeugs sitzen durfte.
Verheerender Gewaltakt in der Fußgängerzone
Die Ermittler sind sich sicher: Der Täter fuhr mit hoher Geschwindigkeit mehrere hundert Meter durch die Fußgängerzone und steuerte sein Fahrzeug gezielt auf Passanten zu. Unter den Opfern befinden sich eine 83-jährige Frau und ein 54-jähriger Mann, die bei diesem sinnlosen Gewaltakt ihr Leben verloren. Vier der Verletzten werden noch immer in Krankenhäusern behandelt.
Politisches Motiv bislang nicht erkennbar
Obwohl das LKA Hinweise auf mögliche Kontakte ins rechtsextreme Milieu aus dem Jahr 2018 prüft, konnten die Ermittler bisher keine Anhaltspunkte für ein extremistisches oder politisches Motiv finden. Abfragen bei verschiedenen Nachrichtendiensten verliefen ohne relevante Erkenntnisse. Auch die Durchsuchung sichergestellter Gegenstände lieferte keine Hinweise auf eine extremistische Gesinnung.
Schweigen vor dem Haftrichter
Der Tatverdächtige wurde dem Haftrichter vorgeführt, der Haftbefehl wegen zweifachen Mordes und mehrfachen versuchten Mordes erließ. Der Beschuldigte machte von seinem Schweigerecht Gebrauch und äußerte sich nicht zu den Vorwürfen. Dies erschwert die Aufklärung der Beweggründe für diese grausame Tat zusätzlich.
Dieser tragische Vorfall wirft einmal mehr die Frage auf, ob unser Gesundheitssystem bei der Betreuung psychisch kranker Menschen versagt. Auch die Kontrolle der Fahrtauglichkeit von Personen mit schweren psychischen Erkrankungen gehört dringend auf den Prüfstand. Nur so können ähnliche Tragödien in Zukunft möglicherweise verhindert werden.
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