Bank of Canada stoppt Pläne für digitale Währung – Mehrheit der Bürger dagegen
Die Bank of Canada (BOC) hat ihre Pläne zur Einführung einer digitalen Zentralbankwährung (CBDC) offiziell aufgegeben. Diese Entscheidung folgt auf eine umfassende Umfrage, bei der 86 % der Kanadier sich gegen die Einführung eines „digitalen Dollars“ ausgesprochen haben.
Kanadier bevorzugen Bargeld
Nach jahrelanger Planung und Diskussionen über die Einführung einer digitalen Währung, die auch als „elektronischer Loonie“ bezeichnet wird, hat die BOC nun beschlossen, diese Pläne nicht weiter zu verfolgen. Die Mehrheit der Kanadier möchte das Bargeld als Zahlungsmittel beibehalten und sieht keine Notwendigkeit für eine digitale Alternative.
Im August hatte die BOC bereits eingeräumt, dass die Einführung einer CBDC nicht notwendig sei, solange die Verbraucher weiterhin überwiegend Bargeld verwenden. Diese Einschätzung wurde durch die jüngste Umfrage bestätigt, die zeigte, dass die Bürger keine digitale Version der nationalen Währung wünschen.
Politischer Widerstand gegen digitale Währungen
Die Entscheidung der BOC kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die Konservative Partei Kanadas aktiv Unterstützung für einen Gesetzesentwurf sucht, der die Bundesregierung daran hindern würde, jemals eine digitale Zentralbankwährung einzuführen. Pierre Poilievre, der Vorsitzende der Konservativen Partei, hat versprochen, im Falle seiner Wahl zum Premierminister jede Einführung einer digitalen Währung oder eines obligatorischen digitalen Ausweissystems zu verhindern.
Gefahren und Bedenken
Die Gegner der CBDCs argumentieren, dass digitale Währungen missbraucht werden könnten, um die Freiheit der Bürger zu beschneiden und eine verstärkte Kontrolle auszuüben, ähnlich wie es beim Sozialkreditsystem in China der Fall ist. Diese Bedenken haben dazu geführt, dass viele Bürger ermutigt werden, weiterhin Bargeld zu verwenden und Geschäfte zu boykottieren, die keine Barzahlungen akzeptieren.
Internationale Entwicklungen
Obwohl Kanada seine Pläne für eine digitale Währung aufgegeben hat, verfolgen viele andere Länder weiterhin die Entwicklung von CBDCs. Laut einer Datenbank des Atlantic Council beschäftigen sich mehr als 130 Länder mit der Idee, eigene digitale Währungen zu entwickeln. Bislang haben jedoch nur sieben Zentralbanken weltweit eine solche Währung eingeführt, darunter die Zentralbanken von Bahamas, Nigeria, Jamaika, China, Indien, Russland und die Eastern Caribbean Central Bank.
Karl Schamotta, leitender Marktstratege bei Corpay, erklärte, dass die Kryptowährungsrevolution die Notwendigkeit hervorgehoben habe, sich mehr auf Innovation zu konzentrieren. Gleichzeitig müssten die Länder die Sicherheit und die bewährten Merkmale des traditionellen Geldsystems bewahren. Schamotta betonte, dass die derzeitigen digitalen Währungen nicht viele Vorteile bieten und es daher nicht überraschend sei, dass die kanadische Zentralbank ihre Pläne für einen digitalen Dollar aufgegeben habe.
Fazit
Die Entscheidung der Bank of Canada, ihre Pläne für eine digitale Währung aufzugeben, spiegelt den Wunsch der kanadischen Bevölkerung wider, das Bargeld als bevorzugtes Zahlungsmittel beizubehalten. Während andere Länder weiterhin an der Entwicklung von CBDCs arbeiten, bleibt Kanada vorerst bei traditionellen Zahlungsmethoden, um die Freiheit und Privatsphäre seiner Bürger zu schützen.