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13.09.2024
10:46 Uhr

Boeing in der Krise: 30.000 Mitarbeiter treten in den Streik

Boeing in der Krise: 30.000 Mitarbeiter treten in den Streik

Der US-Flugzeugbauer Boeing steht vor einer schweren Bewährungsprobe: Rund 30.000 Mitarbeiter haben sich mit überwältigender Mehrheit für einen Streik entschieden. Dies ist der erste Streik seit 16 Jahren und könnte die Produktion des Unternehmens erheblich beeinträchtigen.

Überwältigende Mehrheit für den Streik

Mit einer beeindruckenden Mehrheit von 96 Prozent haben die Boeing-Mitarbeiter das Angebot des Konzerns abgelehnt, das eine 25-prozentige Lohnerhöhung über vier Jahre vorsah. Der Bezirksvorsitzende der Gewerkschaft IAM, Jon Holden, erklärte: "Unsere Mitglieder haben heute Abend laut und klar gesprochen." Ab Mitternacht mitteleuropäischer Zeit werde die Arbeit niedergelegt.

Gewerkschaftsführung empfahl Annahme des Angebots

Interessanterweise hatte die Gewerkschaft den Beschäftigten ursprünglich empfohlen, das Angebot anzunehmen. Gewerkschafter Holden hatte darauf hingewiesen, dass es ungewiss sei, ob durch Streiks noch mehr herausgeholt werden könne. Dennoch entschieden sich die Arbeiter für den Streik, da sie die ursprünglich geforderte 40-prozentige Lohnsteigerung anstreben.

Produktion kommt zum Stillstand

Der Streik dürfte die Produktion des meistverkauften Jets 737 MAX sowie anderer Flugzeugmodelle in den Werken rund um Seattle und Portland zum Erliegen bringen. Dies könnte erhebliche Auswirkungen auf die Lieferketten und die finanzielle Lage des Unternehmens haben.

Boeing in tiefroten Zahlen

Boeing steht bereits unter erheblichem finanziellen Druck. Das Unternehmen schrieb zuletzt tiefrote Zahlen und ist mit 60 Milliarden Dollar verschuldet. Der neue Boeing-Chef Kelly Ortberg warnte, dass ein Streik die Erholung des Unternehmens gefährden könne. Boeing kämpft zudem mit einer Reihe technischer Probleme und chronischen Lieferverzögerungen.

Hohe Erwartungen der Mitarbeiter

Die Mitarbeiter fordern neben der Lohnerhöhung auch weitere Verbesserungen wie eine zwölfwöchige Elternzeit. Boeing hatte zudem hohe Investitionen in der Region in Aussicht gestellt, was auf Jahre Arbeitsplätze sichern würde. Dennoch scheinen diese Versprechungen nicht ausgereicht zu haben, um die Beschäftigten zu überzeugen.

Historischer Kontext

Der letzte große Streik bei Boeing liegt 16 Jahre zurück. Damals wie heute waren es vor allem Lohn- und Arbeitsbedingungen, die die Mitarbeiter auf die Straße trieben. In einer Zeit, in der die Inflation in den USA steigt und die Lebenshaltungskosten immer höher werden, ist es verständlich, dass die Arbeiter mehr fordern.

Fazit

Die Entscheidung der Boeing-Mitarbeiter, in den Streik zu treten, ist ein klares Zeichen für die Unzufriedenheit innerhalb des Unternehmens. Es bleibt abzuwarten, wie lange der Streik andauern wird und welche Auswirkungen er auf die Produktion und die finanzielle Stabilität des Flugzeugbauers haben wird. In einer Zeit, in der die Wirtschaft ohnehin unter Druck steht, könnte dieser Streik weitreichende Folgen haben.

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