
Bundesbank-Chef Nagel verrät deutsche Stabilitätskultur - Experten schlagen Alarm
In einem beispiellosen Vorgang, der die Grundfesten der deutschen Finanzpolitik erschüttert, hat sich Bundesbank-Präsident Joachim Nagel für eine Aufweichung der Schuldenbremse ausgesprochen. Diese Kehrtwende der einst als "Hüterin der Währungsstabilität" bekannten Institution stößt auf massive Kritik von Wirtschaftsexperten.
Traditionsbruch in der Bundesbank
Der ehemalige Wirtschaftsweise Lars Feld findet deutliche Worte für diesen finanzpolitischen Tabubruch. Es sei ein in der Geschichte der Bundesbank präzedenzloser Vorgang, dass sich ihr Präsident derart eindeutig politisch positioniere. Besonders brisant: Nagels Vorstoß erfolgte ausgerechnet inmitten des Wahlkampfs und spielt damit den Befürwortern einer laxeren Haushaltspolitik - namentlich SPD und Grünen - in die Hände.
Europäische Schuldenregeln in Gefahr
Der frühere Wirtschaftsweise Volker Wieland warnt vor den weitreichenden Konsequenzen von Nagels Vorschlag. Die in Davos präsentierte Idee, bei einer Verschuldung von über 60 Prozent höhere Defizite zuzulassen, stehe in direktem Widerspruch zu den gemeinsamen europäischen Regelungen. Die Bundesbank arbeite zwar bereits an einem Konzept zur Auflösung dieses Widerspruchs, doch die grundsätzliche Problematik bleibt bestehen.
Der Ausverkauf deutscher Finanzprinzipien
Besonders alarmierend ist Nagels Begründung für den Kurswechsel: Die "tektonischen Verschiebungen in der Welt" würden angeblich eine fundamentale Änderung der Schuldenregeln erforderlich machen. Diese Argumentation erinnert fatal an die üblichen Rechtfertigungsmuster der Befürworter einer schuldenfinanzierten Ausgabenpolitik.
Eine Institution wie die Bundesbank, die jahrzehntelang als Bollwerk gegen monetäre Experimente stand, droht nun zum Steigbügelhalter einer Politik zu werden, die die finanzielle Stabilität Deutschlands gefährdet.
Historischer Einschnitt in der deutschen Finanzpolitik
Der Vorstoß markiert einen dramatischen Bruch mit der stabilitätsorientierten Tradition der Bundesbank. Während ihre früheren Präsidenten stets als unbeirrbare Verfechter solider Staatsfinanzen auftraten, scheint die aktuelle Führung diesem Erbe den Rücken zu kehren - und das in einer Zeit, in der fiskalische Disziplin wichtiger wäre denn je.
Hinweis der Redaktion: Die in diesem Artikel zum Ausdruck gebrachten Einschätzungen und Meinungen entsprechen der Sichtweise unserer Redaktion. Wir empfehlen jedem Leser, sich durch eigene Recherchen ein umfassendes Bild zu verschaffen.

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