Chinas "vorsätzliche Blindheit" ermöglicht massive Aufrüstung der russischen Drohnenindustrie
Die russische Rüstungsindustrie verzeichnet trotz westlicher Sanktionen besorgniserregende Erfolge bei der Produktion von Kampfdrohnen. Besonders der führende Drohnenhersteller Zala Aero konnte seine Produktion deutlich steigern - eine Entwicklung, die ohne die zweifelhafte Rolle Chinas kaum möglich gewesen wäre.
Dramatischer Anstieg der Drohnenangriffe auf die Ukraine
Die Zahlen sind alarmierend: Die Frequenz russischer Drohnenangriffe hat sich im vergangenen Jahr verdreifacht. Allein seit Anfang November 2024 sollen nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe etwa 7.000 Lancet-Drohnen auf ukrainisches Territorium abgefeuert worden sein. Diese dramatische Entwicklung wirft die Frage auf, wie es dem sanktionierten Russland gelingen konnte, seine Produktionskapazitäten derart auszubauen.
Westliche High-Tech trotz Sanktionen in russischen Waffen
Die Antwort liegt in einem komplexen Netzwerk von Zulieferern, bei dem China eine Schlüsselrolle einnimmt. Untersuchungen des ukrainischen Militärgeheimdienstes haben ergeben, dass in den russischen Drohnen nach wie vor hochwertige Komponenten westlicher Hersteller verbaut werden. Darunter befinden sich:
- Chips von US-Herstellern wie Nvidia und Texas Instruments
- Komponenten des Schweizer Unternehmens STMicroelectronics
- Bauteile des deutschen Konzerns Infineon Technologies
- Produkte niederländischer und südkoreanischer Hersteller
Chinas fragwürdige Rolle als Vermittler
Während sich die Volksrepublik China offiziell neutral gibt und strenge Exportkontrollen verspricht, zeichnet die Realität ein völlig anderes Bild. Chinesische Unternehmen prüfen lediglich die unmittelbaren Käufer ihrer Waren, nicht aber deren weitere Verwendung. Diese "vorsätzliche Blindheit", wie es die ukrainische Sanktionsexpertin Agiya Zagrebelska nennt, ermöglicht es Russland, die westlichen Sanktionen systematisch zu umgehen.
China hat bewiesen, dass es nicht gewillt ist, die Exportbeschränkungen für elektronische Güter nach Russland strikt durchzusetzen
Forderung nach härteren Maßnahmen
Experten fordern nun ein entschiedeneres Vorgehen gegen diese Umgehung der Sanktionen. Zagrebelska plädiert für gezieltere Sanktionen gegen Komponenten- und Werkzeugmaschinenhersteller, verbunden mit gründlichen Untersuchungen und empfindlichen Geldbußen. Allerdings erscheint die Durchsetzung weitreichender Sanktionen gegen China angesichts der wirtschaftlichen Verflechtungen als wenig realistisch.
Diese Entwicklung zeigt einmal mehr die Schwächen der westlichen Sanktionspolitik auf. Während man sich in Deutschland und Europa mit ideologischen Grabenkämpfen beschäftigt, nutzen andere Länder die entstehenden Lücken geschickt aus. Eine Neuausrichtung der Sanktionspolitik mit Fokus auf praktische Durchsetzbarkeit erscheint dringend geboten.
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