Chinas Wettbewerbsvorteile setzen europäische Airlines unter Druck
Die niederländische Fluggesellschaft KLM hat die Europäische Union aufgefordert, Maßnahmen gegen den „unfairen“ Wettbewerb durch chinesische Fluggesellschaften zu ergreifen. Die europäischen Airlines leiden unter dem Verbot, den russischen Luftraum zu nutzen, was zu erheblichen Wettbewerbsnachteilen führt.
Hintergrund des Konflikts
Im Jahr 2022 sperrte Russland seinen Luftraum für die meisten europäischen Fluggesellschaften als Reaktion auf die westlichen Sanktionen wegen des Ukraine-Konflikts. Seitdem müssen europäische Airlines lange Umwege fliegen, was sowohl die Flugzeiten als auch die Betriebskosten erheblich erhöht. Chinesische Fluggesellschaften hingegen profitieren von der Erlaubnis, den russischen Luftraum zu nutzen, was ihnen kürzere Flugzeiten und geringere Kosten beschert.
Stimmen aus der Industrie
Marjan Rintel, CEO von KLM, forderte die EU auf, Maßnahmen zu ergreifen, um diesen ungleichen Wettbewerb zu beenden. „Europa kann zumindest prüfen, wie wir diese unfairen Wettbewerbsbedingungen durch Preisgestaltung oder auf andere Weise verhindern können“, sagte sie Anfang Oktober gegenüber dem niederländischen Fernsehsender „Dutch TV WNL“.
Auch die deutsche Fluggesellschaft Lufthansa hat sich zu Wort gemeldet. Aufgrund der hohen Kosten und der schwachen Nachfrage erwägt sie, den täglichen Flugbetrieb zwischen Frankfurt und Peking einzustellen. Ein Sprecher der Lufthansa forderte die EU-Politiker auf, eine neue Politik zu entwickeln, um dem ungleichen Wettbewerb entgegenzuwirken.
Geopolitische Spannungen verschärfen die Lage
Die geopolitischen Spannungen zwischen der EU und China verschärfen die Situation zusätzlich. Der neue NATO-Generalsekretär Mark Rutte warnte China davor, Russlands Kriegsanstrengungen weiterhin zu unterstützen. „China kann den größten Konflikt in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg nicht weiter anheizen, ohne dass dies Auswirkungen auf seine Interessen und seinen Ruf hat“, sagte Rutte am 1. Oktober.
Diese scharfe Verurteilung Chinas durch einen NATO-Generalsekretär ist beispiellos und deutet darauf hin, dass die EU bereit ist, härtere Maßnahmen gegen China zu ergreifen. Die Niederlande haben bereits 24 F-16-Kampfjets an die Ukraine geliefert, was die Beziehungen zu China weiter belasten dürfte.
Wirtschaftliche Implikationen
Die wirtschaftlichen Auswirkungen dieser Entwicklungen sind erheblich. Europäische Fluggesellschaften kämpfen mit steigenden Steuern, hohen regulatorischen Anforderungen und einer unzureichenden Infrastruktur. Diese Faktoren benachteiligen sie im internationalen Wettbewerb und verstärken die Notwendigkeit für politische Maßnahmen.
Su Tzu-Yun, Forscher und Direktor der Abteilung für Verteidigungsstrategie und -ressourcen am taiwanesischen Institut für nationale Verteidigungs- und Sicherheitsforschung, betonte die Bedeutung einer geschlossenen EU-Strategie. „Wenn sich die EU zusammenfände, um Pekings Konkurrenz in der Luftfahrtindustrie durch die ‚Schließung des Luftraums oder die Reduzierung von Flügen‘ zu bekämpfen, wäre das chinesische Regime gezwungen, sich an die einschlägigen internationalen Handelsregeln zu halten“, sagte er.
Fazit
Die europäischen Fluggesellschaften stehen vor großen Herausforderungen, die durch geopolitische Spannungen und unfaire Wettbewerbsbedingungen verschärft werden. Die EU ist gefordert, entschiedene Maßnahmen zu ergreifen, um die Wettbewerbsbedingungen auszugleichen und die europäische Luftfahrtindustrie zu schützen. Andernfalls drohen weitere wirtschaftliche Einbußen und eine Schwächung der europäischen Marktposition.
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