CSU fordert Drohnenarmee: Bundeswehr im Vergleich zu Russland weit abgeschlagen
Die CSU hat auf ihrem Parteitag in Augsburg einen „Leitantrag zur Stärkung der Sicherheit und Verteidigungsfähigkeit“ vorgestellt, der den Aufbau einer umfassenden Drohnenarmee für die Bundeswehr fordert. Diese Initiative kommt zu einem Zeitpunkt, an dem Deutschland im Bereich der Drohnenabwehr und -bewaffnung im internationalen Vergleich deutlich hinterherhinkt.
Deutschland hinkt hinterher
Während die Bundeswehr bis 2032 lediglich 21 Drohnen erhalten soll, plant Russland, bis 2024 bereits 1,4 Millionen Drohnen für seine Streitkräfte bereitzustellen. Diese Diskrepanz verdeutlicht die Dringlichkeit, mit der Deutschland handeln muss, um seine Verteidigungsfähigkeit zu stärken. Der Krieg in der Ukraine habe die Bedeutung von Drohnen für die moderne Kriegsführung mehr als verdeutlicht, heißt es im CSU-Antrag.
CSU kritisiert ideologische Blockade
Die CSU macht für die Verzögerungen vor allem die „ideologische Blockade von SPD und Grünen“ verantwortlich. Diese Parteien hätten jahrelang verhindert, dass Deutschland in die notwendige Drohnenforschung und -produktion investiert. „Der Handlungsbedarf ist immens, weshalb zeitnah in die heimische Drohnenforschung und -produktion investiert werden muss“, fordert die CSU. Verbindliche Zusagen und Verträge mit deutschen Unternehmen seien notwendig, um Abhängigkeiten zu verhindern und schnellstmöglich Fähigkeiten zum Einsatz und zur Abwehr von Drohnen aufzubauen.
Russland als Vorreiter
Russland hat die Bedeutung von Drohnen in der Kriegsführung längst erkannt. Präsident Wladimir Putin plant, bis 2024 insgesamt 1,4 Millionen Drohnen für seine Truppen bereitzustellen. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr wurden laut der russischen Nachrichtenagentur TASS lediglich 140.000 Drohnen an die russischen Streitkräfte ausgegeben. Welche Art von Drohnen in dieser enormen Stückzahl hergestellt werden soll, ließ Putin jedoch offen. Drohnen können von kleinen, leichten Modellen bis hin zu tonnenschweren Einmannflugzeugen reichen.
Bundeswehr: 21 Drohnen bis 2032
Im Gegensatz dazu steht die deutsche Bundeswehr, die bis 2032 nur 21 Drohnen erhalten soll. Diese könnten im Ernstfall als Kampfdrohnen eingesetzt werden. Das Bundesverteidigungsministerium (BMVg) tut sich jedoch schwer, auf diese neue Kampfführung umzuschalten. Dies liegt nicht nur an der oft beklagten bürokratischen Schwerfälligkeit des Ministeriums, sondern vor allem an den zahlreichen moralischen und politischen Bedenken der aktuellen und vorangegangenen Regierung.
Erst im April 2022 wurde vom Bundestag grünes Licht für bewaffnete Drohnen gegeben. Zwei Jahre später, am 15. Mai dieses Jahres, startete die erste mit Raketen bestückbare Drohne „German Heron TP“ vom Fliegerhorst Jagel in Schleswig-Holstein. Über Deutschland darf sie allerdings nicht bewaffnet fliegen.
Fazit: Handlungsbedarf dringend
Die Forderung der CSU, eine Drohnenarmee aufzubauen, kommt nicht ohne Grund. Angesichts der Entwicklungen in Russland und der Ukraine zeigt sich, dass Deutschland dringend aufholen muss, um seine Verteidigungsfähigkeit zu gewährleisten. Die ideologischen Blockaden der vergangenen Jahre haben das Land in eine gefährliche Rücklage gebracht, die es nun schnellstmöglich zu überwinden gilt.
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