Der Mythos des amerikanischen Traums: Eine kritische Betrachtung
Der einst erreichbare amerikanische Traum der Mittelklasse, ein Symbol für Wohlstand und persönlichen Erfolg, scheint heute für viele Bürger der Vereinigten Staaten in weite Ferne gerückt zu sein. Laut einer aktuellen Studie von Investopedia belaufen sich die geschätzten Lebenshaltungskosten für eine typische amerikanische Familie auf über 3,4 Millionen Dollar. Diese Summe deckt Ausgaben für Ehe, zwei Kinder, Autos, Häuser, Gesundheitsfürsorge, Bildung und Ruhestand ab. Doch wie konnte es dazu kommen, dass dieser Traum für viele unerreichbar geworden ist?
Ein neuer amerikanischer Traum: Besitzlosigkeit und Zufriedenheit?
Der renommierte Wirtschaftsexperte Doug Casey sieht in der aktuellen Entwicklung eine beunruhigende Tendenz. Er stellt fest, dass der durchschnittliche Amerikaner trotz eines gesunkenen Lebensstandards im Vergleich zu den letzten 50 Jahren immer noch ein besseres Leben führt als ein König in vorindustriellen Zeiten. Die Erreichung des hohen Lebensstandards in der Vergangenheit sei auf die Tendenz der Menschen zurückzuführen, mehr zu produzieren als zu verbrauchen und die Differenz zu sparen, sowie auf die rasanten technologischen Fortschritte.
Casey warnt jedoch davor, dass die Zukunft ungewiss ist, insbesondere da die Ersparnisse durch die Entwertung des Dollars bedroht sind. Ohne Ersparnisse gibt es keinen Kapitalpool zur Finanzierung weiterer technologischer Entwicklungen. Darüber hinaus kritisiert er, dass ein großer Teil der amerikanischen Bevölkerung von Sozialhilfe lebt oder verschuldet ist und somit auf Kosten anderer oder ihrer eigenen Zukunft lebt.
Die Verflechtung von Staat und Großunternehmen
Casey verurteilt die zunehmende Vermischung von Staat und Großunternehmen, eine Entwicklung, die er als klassischen Faschismus à la Mussolini bezeichnet. In seinen Augen hat sich das kapitalistische System in den USA zu einem Staatskorporatismus gewandelt, bei dem Unternehmen und Staat Hand in Hand arbeiten und sich gegenseitig mit Macht und Geld versorgen. Dies führe zu einer Gesellschaft, in der Beziehungen wichtiger seien als Produktion.
Die Moral und der Lebensstandard in den USA
Casey sieht einen Zusammenbruch der Moral in der Gesellschaft und eine Verschiebung von einer geringen zu einer hohen Zeitpräferenz, bei der die Menschen alles sofort wollen. Dies habe zur Folge, dass die Menschen weniger Verantwortung für ihr eigenes Leben und das Geschehen um sie herum übernehmen.
Er kritisiert auch die Verbreitung von Ideen wie dem Wokeismus, die er als frivol und degeneriert betrachtet. Diese Ideen würden von Menschen übernommen, um zu zeigen, dass sie modern und gebildet seien, was jedoch zu Dummheit und Unmoral führe.
Empfehlungen für die Mittelschicht
Caseys Rat für Menschen aus der Mittelschicht, die von einem sozialen Abstieg bedroht sind, ist pragmatisch: Vermeiden Sie das College, es sei denn, Sie benötigen einen MINT-Abschluss. Bilden Sie sich selbstständig weiter, streben Sie nach Selbstständigkeit und sparen Sie Ihr Geld in Gold. Er betont die Notwendigkeit, in der Lage zu sein, zu spekulieren und zu investieren.
Fazit
Die Aussichten sind düster, und die "Große Depression", wie Casey sie nennt, ist bereits im Gange. Doch er betont, dass es immer noch Möglichkeiten für flinke Unternehmer und Spekulanten geben wird, gute Geschäfte zu machen, selbst wenn der Lebensstandard der meisten Menschen sinkt. Die Herausforderung besteht darin, das zu bewahren, was von der Idee Amerikas übrig geblieben ist, angesichts einer Gesellschaft, die sich zunehmend in die falsche Richtung bewegt.
Die aktuellen Entwicklungen in den USA sollten auch uns in Deutschland zu denken geben. Es zeigt sich, dass ein Fokus auf traditionelle Werte und eine solide wirtschaftliche Grundlage von entscheidender Bedeutung sind, um solchen Krisen zu begegnen. Es ist an der Zeit, dass wir die Lehren aus den Fehlern anderer ziehen und sicherstellen, dass wir nicht denselben Weg einschlagen.
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