
Deutsche Bank setzt Rotstift an: 2.000 Mitarbeiter müssen gehen - Digitalisierung verdrängt persönlichen Service
Die Deutsche Bank, einst stolzes Aushängeschild der deutschen Finanzwirtschaft, setzt ihren rigiden Sparkurs weiter fort. Wie Vorstandschef Christian Sewing auf einer von Morgan Stanley organisierten Konferenz verkündete, plant das Geldhaus einen massiven Stellenabbau. Rund 2.000 Mitarbeiter sollen ihre Arbeitsplätze verlieren - ein weiterer Schlag für den ohnehin gebeutelten deutschen Arbeitsmarkt.
Das Ende der persönlichen Bankberatung?
Besonders bitter für viele Kunden: Die Bank will ihr Filialnetz weiter ausdünnen. Eine "signifikante Anzahl" von Geschäftsstellen soll geschlossen werden. Stattdessen setzt das Institut verstärkt auf unpersönliche Beratung per Video und Telefon. Ein fragwürdiger Trend, der vor allem ältere Menschen und jene, die Wert auf persönlichen Kontakt legen, vor große Herausforderungen stellt.
Künstliche Intelligenz statt menschlicher Expertise
Im Rahmen des neuen Umbauprogramms "Deutsche Bank 3.0" sollen verstärkt Künstliche Intelligenz und schlankere Hierarchien die Kosten senken. Ein gewagter Schritt, der die Frage aufwirft, ob die Qualität der Kundenbetreuung darunter leiden wird. Immerhin verfügt das Institut derzeit noch über 380 eigene Filialen und 470 Postbank-Standorte in Deutschland - von den einst über 90.000 Mitarbeitern weltweit ganz zu schweigen.
Ernüchternde Geschäftszahlen
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Mit einem Gewinn vor Steuern von 5,3 Milliarden Euro im vergangenen Jahr liegt die Bank sieben Prozent unter dem Vorjahresergebnis. Die magere Eigenkapitalrendite von 4,7 Prozent soll bis 2025 auf über zehn Prozent steigen - ein ambitioniertes Ziel, das offenbar auf Kosten der Mitarbeiter und des persönlichen Kundenservice erreicht werden soll.
Ein bedenklicher Trend in der Bankenlandschaft
Der massive Stellenabbau bei der Deutschen Bank ist symptomatisch für eine besorgniserregende Entwicklung im deutschen Bankensektor. Unter dem Deckmantel der Digitalisierung werden traditionelle Strukturen zerschlagen und bewährte Kundenbeziehungen geopfert. Die Frage drängt sich auf: Wem nützt eine Bank, die zwar digital hochgerüstet ist, aber den persönlichen Kontakt zu ihren Kunden verliert?
Die Kosten für den Stellenabbau seien bereits zurückgestellt, versichert das Management. Ein schwacher Trost für die betroffenen Mitarbeiter, die nun um ihre berufliche Zukunft bangen müssen. Es bleibt abzuwarten, ob die Deutsche Bank mit dieser radikalen Modernisierungsstrategie tatsächlich den richtigen Weg einschlägt - oder ob sie damit langfristig mehr verliert als gewinnt.
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