Deutsche Maschinenbauer senken Prognose drastisch: Ein Alarmsignal für die Wirtschaft
Die deutschen Maschinenbauer haben ihre Produktionsprognose für das laufende Jahr erheblich nach unten korrigiert. Statt eines Rückgangs um vier Prozent erwartet die Branche nun ein Minus von acht Prozent. Diese düstere Prognose wurde vom Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) am Montag bekannt gegeben. In den ersten sieben Monaten dieses Jahres sei die Produktion bereits um 6,8 Prozent gesunken. Eine Trendwende sei erst im Laufe des kommenden Jahres zu erwarten, doch auch dann werde die Produktion voraussichtlich im negativen Bereich bleiben.
Ein Stützpfeiler der deutschen Wirtschaft in der Krise
Der Maschinenbau ist eine der tragenden Säulen der deutschen Wirtschaft. Die aktuelle Konjunkturentwicklung sei jedoch von Januar bis Ende Juli eher enttäuschend verlaufen, so der Chefvolkswirt des VDMA, Ralph Wiechers. „Zwar hatten wir noch nicht mit einer moderaten Erholung gerechnet, wohl aber mit einer nachhaltigen Stabilisierung auf niedrigem Niveau.“ Diese sei jedoch ausgeblieben. Der Auftragseingang und zahlreiche Geschäftsklimaindikatoren hätten signifikante Rückschläge hinnehmen müssen.
Auslastung und Beschäftigung
Die Auslastung der Maschinenbau-Kapazitäten lag laut ifo-Institut im Juli bei lediglich 79,4 Prozent – deutlich unter der mittleren Bandbreite von 84,4 bis 89,1 Prozent. Der Auftragseingang in den ersten sieben Monaten lag elf Prozent unter dem Vorjahreszeitraum. Firmen mit viel Personal kompensierten die Einbußen durch den Abbau von Arbeitszeitkonten und Kurzarbeit, wodurch die Zahl der Beschäftigten stabil gehalten werde. Die Branche beschäftigt gut eine Million Mitarbeiter.
Unklare wirtschaftspolitische Zukunft
Mit einer spürbaren Besserung der Lage sei aktuell nicht zu rechnen, erklärte Wiechers. Die Weltwirtschaft sei geprägt von Verunsicherung, Kriegen und Handelsdisputen. Der künftige wirtschaftspolitische Kurs der EU – und auch von Mitgliedsländern wie Deutschland – sei unklar. Hoffnung mache jedoch, dass die Inflation nahezu weltweit weiter zurückgehen werde. Erste Zentralbanken hätten bereits den Zinssenkungszyklus eingeläutet, andere würden folgen. „Es besteht also die berechtigte Chance darauf, dass zum Jahresende und im Verlauf des Jahres 2025 positive geldpolitische Impulse für den Konjunkturverlauf gesetzt werden“, betonte Wiechers.
Fazit: Ein Weckruf für die Politik
Die drastische Senkung der Produktionsprognose der deutschen Maschinenbauer ist ein alarmierendes Zeichen für die gesamte Wirtschaft. Es zeigt sich einmal mehr, dass die deutsche Wirtschaft dringend stabile und verlässliche Rahmenbedingungen benötigt. Die aktuelle politische Unsicherheit und die fehlende Unterstützung für traditionelle Industriezweige könnten langfristige Schäden verursachen. Es ist höchste Zeit, dass die Politik handelt und den Wirtschaftsstandort Deutschland wieder stärkt, um Arbeitsplätze und Wohlstand zu sichern.
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