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05.03.2024
11:44 Uhr

Die umstrittene CCS-Technologie: Habecks ambitionierte Klimapolitik in der Kritik

Die umstrittene CCS-Technologie: Habecks ambitionierte Klimapolitik in der Kritik

Die jüngsten Pläne des Bundeswirtschaftsministers Robert Habeck, CO₂ unter dem Meeresboden der Nordsee zu speichern, haben eine Welle der Kontroverse ausgelöst. Die sogenannte Carbon-Capture-and-Storage-Technologie (CCS) ist ein zentraler Punkt in Habecks Strategie zur weiteren Reduktion der CO₂-Emissionen in Deutschland. Doch die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens steht stark in der Kritik.

Technologische Herausforderung und wirtschaftliche Zweifel

Die CCS-Technologie, die Kohlenstoffdioxid tief unter der Erde einlagern soll, wird von Fachleuten wie Prof. Leonhard Ganzer skeptisch betrachtet. Die Notwendigkeit von teuren Offshore-Tiefenbohrungen und die Schaffung einer umfassenden Infrastruktur für den CO₂-Transport stellen laut Experten hohe Hürden dar. Hinzu kommt die Frage der Wirtschaftlichkeit. Dr. Christoph Canne, ein erfahrener Diplom-Chemiker, weist darauf hin, dass die Kosten für das Verfahren gegenwärtig kaum konkurrenzfähig sind und sich auf 50 bis 90 Euro pro Tonne belaufen könnten.

Politische Divergenzen innerhalb der Koalition

Innerhalb der Regierungskoalition und sogar in den eigenen Reihen der Grünen stößt Habecks Vorstoß auf Widerstand. Die SPD-Fraktion und Grünen-Politikerin Lisa Badum hinterfragen die Notwendigkeit der CCS-Technologie und setzen stattdessen auf erneuerbare Energien. Habecks Plan offenbart eine Spaltung in der Klimapolitik und wirft Fragen über die geeignete Strategie zur Erreichung der Klimaziele auf.

Die Risiken der Industrialisierung der Nordsee

Die Nordsee, einst ein Naturraum, wird zunehmend für Energieprojekte in Anspruch genommen. Neben Windkraftanlagen und möglichen Tiefseebergbauaktivitäten würde die CCS-Technologie eine weitere Belastung für das marine Ökosystem bedeuten. Die potenziellen Auswirkungen auf die maritime Biodiversität sind noch nicht vollständig erforscht und stellen ein weiteres Risiko dieser Technologie dar.

Subventionen und die Last für den Steuerzahler

Die hohen Kosten der CCS-Technologie würden ohne staatliche Subventionen kaum zu stemmen sein. Experten gehen davon aus, dass Milliardenbeträge an Steuergeldern erforderlich wären, um das Projekt zu realisieren. Dies würde eine zusätzliche Belastung für den Steuerzahler bedeuten und den Druck auf die energieintensive Industrie erhöhen.

Die CO₂-Debatte: Ein notwendiges Übel?

Während Habeck die Notwendigkeit der CCS-Technologie betont, um die Klimaziele zu erreichen, sehen Kritiker in der Angst vor CO₂ eine überzogene Reaktion. Prof. Ganzer betont, dass CO₂ an sich nicht toxisch sei und in der Atmosphäre eine wichtige Rolle spiele. Doch die aktuellen CO₂-Konzentrationen sind besorgniserregend und erfordern Maßnahmen zur Reduktion.

Fazit: Zwischen Klimaschutz und ökonomischer Vernunft

Die Debatte um die CCS-Technologie zeigt die Komplexität der Herausforderungen, vor denen Deutschland im Bereich des Klimaschutzes steht. Es gilt, eine Balance zwischen ambitionierten Klimazielen und ökonomischer Vernunft zu finden. Die Kritik an Habecks Plänen weist auf eine notwendige Diskussion über die effektivsten und nachhaltigsten Wege zur Reduktion von Treibhausgasen hin.

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