
Eklat um Weltkriegs-Gedenken: Auswärtiges Amt will Russen ausschließen
Ein diplomatischer Streit um das Gedenken zum Ende des Zweiten Weltkriegs vor 80 Jahren spitzt sich dramatisch zu. Das Auswärtige Amt hat in einer bemerkenswerten Handreichung empfohlen, russische und belarussische Vertreter von den Gedenkveranstaltungen auszuschließen. Eine Entscheidung, die nicht nur in Moskau für Empörung sorgt.
Historische Verdienste werden ignoriert
Die russische Botschaft reagierte mit scharfer Kritik auf diesen beispiellosen Vorgang. Man verwies auf die immensen Opfer der Sowjetunion im Kampf gegen Nazi-Deutschland: 27 Millionen Menschen, überwiegend Zivilisten, verloren ihr Leben. Der Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion kam einem Völkermord gleich. Dass man nun ausgerechnet die Nachfahren der Befreier von den Gedenkfeiern fernhalten möchte, zeugt von einer erschreckenden historischen Ignoranz.
Politische Instrumentalisierung als Vorwand
Das Auswärtige Amt begründet seinen fragwürdigen Vorstoß mit der Sorge, Russland könnte die Gedenkveranstaltungen für propagandistische Zwecke im Zusammenhang mit dem Ukraine-Konflikt nutzen. Eine Argumentation, die mehr als durchsichtig erscheint und den historischen Kontext völlig außer Acht lässt.
Gedenkstätten folgen der politischen Linie
Besonders bedenklich ist, dass sich erste Institutionen bereits dieser politisch motivierten Ausgrenzung anschließen. Die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, zu der auch die bedeutenden Gedenkstätten Sachsenhausen und Ravensbrück gehören, plant bereits, russische und belarussische Botschaftsvertreter auszuladen. Eine Entscheidung, die das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus für tagespolitische Zwecke instrumentalisiert.
Zwiespältige Signale aus der Politik
Während hochrangige Politiker wie Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke und die Kulturbeauftragte der Bundesregierung, Claudia Roth, an den Gedenkfeiern teilnehmen werden, sollen ausgerechnet die Vertreter jener Nation ausgeschlossen werden, die maßgeblich zur Befreiung Europas vom Nationalsozialismus beigetragen hat. Ein Vorgang, der die zunehmende Geschichtsvergessenheit der deutschen Politik offenbart.
Diplomatischer Eklat vorprogrammiert
Die russische Botschaft hat bereits angekündigt, sich von dieser Ausladung nicht beeindrucken zu lassen. Man werde das Andenken an die sowjetischen Befreier und die Opfer des Nazismus auch ohne offizielle Einladung an öffentlich zugänglichen Orten ehren. Eine Haltung, die zeigt, wie tief der Graben zwischen Deutschland und Russland mittlerweile geworden ist.
Diese Entwicklung ist symptomatisch für eine Politik, die historische Verantwortung und Versöhnung zunehmend dem Zeitgeist opfert. Statt Brücken zu bauen, werden neue Gräben ausgehoben - eine gefährliche Entwicklung, die dem Geist des Gedenkens fundamental widerspricht.

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