Ende der Gates-Förderung: Spiegel muss sich neu orientieren
Die langjährige finanzielle Unterstützung des Spiegel durch die Bill und Melinda Gates-Stiftung endet. Seit 2019 erhielt das Magazin insgesamt 5,4 Millionen Dollar, um Artikel zu Themen wie Klimawandel, Migration und sozialer Ungleichheit zu veröffentlichen. Diese Förderung war oft Gegenstand heftiger Kritik, insbesondere hinsichtlich der journalistischen Unabhängigkeit.
Förderung und Kritik
In den letzten fünf Jahren erhielt der Spiegel jährlich 760.000 Euro von der Gates-Stiftung. Diese Gelder wurden für die Artikelreihe „Globale Gesellschaft“ verwendet, die sich mit wichtigen globalen Themen wie dem Klimawandel und der Migration beschäftigte. Trotz der Kennzeichnung der geförderten Artikel gab es immer wieder Zweifel an der Unabhängigkeit des Magazins.
Vor allem während der Corona-Pandemie stand der Spiegel im Zentrum der Kritik. Ein Artikel aus dem Jahr 2020, der verschiedene Verschwörungstheorien zum Ursprung des Coronavirus untersuchte, wurde besonders heftig diskutiert. Kritiker warfen dem Magazin vor, dass die Förderung durch die Gates-Stiftung einen Einfluss auf die Berichterstattung gehabt haben könnte.
Historie der Förderung
Die erste Förderphase begann 2019 mit 2,5 Millionen Dollar für drei Jahre. Im Oktober 2021 folgte eine weitere Förderung in Höhe von 2,9 Millionen Dollar für dreieinhalb Jahre. Insgesamt flossen somit 5.437.294 US-Dollar in das Projekt „Globale Gesellschaft“. Laut einem Sprecher des Spiegel sei die journalistische Arbeit jedoch stets unabhängig erfolgt.
Unabhängigkeit in Frage gestellt
Trotz der Beteuerungen des Magazins gab es immer wieder Zweifel an der Unabhängigkeit. Ein Beispiel dafür ist ein Artikel aus dem Jahr 2019, der positiv über Atomkraft berichtete und die Firma Terrapower von Bill Gates erwähnte. Kritiker merkten an, dass der Autor zuvor eine kritischere Haltung zur Atomkraft eingenommen hatte.
Zukunft ohne Förderung
Ab April 2025 soll die Artikelreihe „Globale Gesellschaft“ ohne die finanzielle Unterstützung der Gates-Stiftung weitergeführt werden. Ein Sprecher des Spiegel erklärte gegenüber Medieninsider, dass aufgrund des Erfolgs des Projekts keine neuen Mittel beantragt würden. Die Themen sollen nun fest in der regulären Berichterstattung verankert werden.
Diese Entscheidung mag als Versuch gewertet werden, die Glaubwürdigkeit und Unabhängigkeit des Magazins wiederherzustellen. Dennoch bleibt abzuwarten, wie sich die Berichterstattung des Spiegel ohne die finanzielle Unterstützung der Gates-Stiftung entwickeln wird.
Fazit
Die Beendigung der Gates-Förderung markiert einen wichtigen Wendepunkt für den Spiegel. Es bleibt abzuwarten, ob das Magazin seine Unabhängigkeit und Glaubwürdigkeit in der Berichterstattung über globale Themen bewahren kann. Kritiker werden die Entwicklung sicherlich weiterhin aufmerksam verfolgen.
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