Enthüllungen des "Kentler-Experiments" offenbaren tiefgreifendes Netzwerk des Missbrauchs
Die jüngsten Enthüllungen rund um das sogenannte "Kentler-Experiment" legen ein erschütterndes Zeugnis über das Ausmaß institutionellen Missbrauchs in Deutschland ab. Der Pädagoge Helmut Kentler, der über drei Jahrzehnte hinweg als Experte für Sexualaufklärung und Reformpädagogik galt, hat Kinder an zum Teil vorbestrafte Pädokriminelle vermittelt. Dieses Vorgehen wurde von einem Netzwerk verschiedenster Akteure deutschlandweit unterstützt und gedeckt.
Ein Netzwerk des Schreckens
Die neuesten Forschungsberichte, die nun an die Öffentlichkeit gelangen, zeichnen das Bild eines ausgedehnten Netzwerks, das von den 1960er-Jahren bis in die 2000er-Jahre aktiv war. Angesehene Reformpädagogen, Jugendamtsmitarbeiter und Sozialarbeiter waren darin verstrickt und ermöglichten sexualisierte Gewalt an Kindern und Jugendlichen. Diese Verbrechen wurden institutionalisiert und die Täter systematisch geschützt.
Die Verantwortlichen beim Namen genannt
Der Abschlussbericht der Universität Hildesheim nennt konkret Namen von Personen, die sexualisierte Gewalt ausgeübt haben. Neben Helmut Kentler werden Gerold Becker und Herbert E. Colla-Müller erwähnt. Dies verdeutlicht, dass es sich nicht um isolierte Einzelfälle handelt, sondern um eine strukturierte und weitreichende Missbrauchsmaschinerie.
Ignoranz und Versagen der Behörden
Die Auswertung von Akten des Berliner Jugendamtes zeigt, dass Kentler und seine Mitstreiter gezielt die gleichen Mitarbeiter kontaktierten, um Jungen zu vermitteln. Andere waren entweder nicht eingebunden oder haben bewusst weggeschaut, trotz deutlicher Signale, dass bei den Pflegestellen etwas nicht stimmte. Die Autorinnen des Berichts sprechen von einem machtvollen Zusammenwirken von Wissenschaft, Fachexperten und Behörden.
Der Ruf nach Aufarbeitung und Gerechtigkeit
Die Aufarbeitung dieser dunklen Kapitel der deutschen Kinder- und Jugendhilfe ist noch lange nicht abgeschlossen. Trotz fehlender weiterer Förderung durch das Land Berlin, setzt die Forschergruppe ihre Arbeit fort und hofft auf das Melden weiterer Betroffener. Berlins Jugendsenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) will sich für eine bundesweite Aufarbeitung des "Kentler-Experiments" stark machen.
Ein Mahnmal des Versagens
Die sexualisierte Gewalt wird bis heute teils bagatellisiert, die Erfahrungen der Betroffenen kleingeredet oder als Teil des damaligen Zeitgeistes beschrieben. Kentler selbst lehrte bis in die 1990er-Jahre an der Universität Hannover und schrieb Gutachten in Missbrauchsfällen - stets für die Angeklagten. Dieser Fall ist ein Mahnmal des Versagens unserer Gesellschaft und der Institutionen, die zum Schutz unserer Kinder und Jugendlichen verpflichtet sind.
Fazit
Die Schrecken des "Kentler-Experiments" und die damit verbundene, jahrzehntelange Missbrauchsgeschichte dürfen nicht in Vergessenheit geraten. Sie erinnern uns daran, dass es unsere Pflicht ist, wachsam zu bleiben und diejenigen zu schützen, die sich nicht selbst schützen können. Es ist ein Appell an die Gesellschaft, die Augen nicht vor denjenigen zu verschließen, die ihre Macht missbrauchen und die Schwächsten unter uns ausnutzen.
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