Erbschaftssteuer: Eine Belastung für Familienunternehmen und die deutsche Wirtschaft
Die deutsche Erbschaftssteuer stellt im internationalen Vergleich einen erheblichen Standortnachteil dar. Eine aktuelle Studie des Mannheimer Leibniz-Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) zeigt, dass Deutschland die höchste Erbschaftssteuerbelastung in Europa aufweist, was insbesondere Familienunternehmen schwer trifft.
Hohe Steuerlast in Deutschland
In Deutschland werden jährlich schätzungsweise 400 Milliarden Euro durch Erbschaften und Schenkungen übertragen. Trotz der Freibeträge, die etwa Einfamilienhäuser im engsten Familienkreis vor der Erbschaftssteuer schützen, generierte die Erbschaftssteuer im Jahr 2022 Einnahmen von 11,4 Milliarden Euro. Dies entspricht etwa einem Prozent der gesamten Steuereinnahmen, was doppelt so viel ist wie im Durchschnitt der OECD-Länder.
Internationale Unterschiede
Im Vergleich zu anderen Ländern steht Deutschland mit seiner Erbschaftssteuerpolitik isoliert da. In 14 der 33 untersuchten Länder wird keine Erbschaftssteuer erhoben, darunter Estland, Lettland, die Tschechei, Slowakei, Norwegen, Schweden und Österreich. Auch in Kanada, Mexiko, Australien und Portugal sind Bürger vor einer solchen Steuer sicher. In Ländern, die an der Erbschaftssteuer festhalten, gibt es oft Ausnahmen für Unternehmen und nahe Familienangehörige, um den Fortbestand von Familienbetrieben zu sichern.
Belastung für Familienunternehmen
In Deutschland gibt es zwar sogenannte Verschonungsregeln für vererbte Unternehmen, diese sind jedoch äußerst komplex und abhängig von der Gesellschaftsform, dem Wert des Unternehmens und der Beschäftigtenzahl. Im Modellfall des ZEW, bei einem Unternehmenswert über 90 Millionen Euro, greifen diese Regeln nicht, was zu einer erheblichen Steuerlast führt. Diese Belastung kann zu massiven Liquiditätsproblemen und im Extremfall sogar zum Ruin von Familienunternehmen führen.
Warum keine Abschaffung der Erbschaftssteuer?
Die Frage, warum Deutschland nicht den Weg anderer Länder geht und die Erbschaftssteuer abschafft, bleibt offen. Zwei mögliche Argumente sind das Interesse des Staates an ausreichenden Steuereinnahmen und die Chancengleichheit. Doch angesichts der konstanten Steuerquote und der Tatsache, dass die meisten Erben bereits über 55 Jahre alt sind, erscheinen diese Argumente wenig überzeugend.
Fazit: Eine schädliche Steuer
Die Erbschaftssteuer in Deutschland kann als ökonomisch schädlich betrachtet werden, da sie Familienunternehmen schwächt und Investitionen hemmt. Anstatt zur Vermögensbildung beizutragen, könnte das Erbschaftssteueraufkommen von rund 140 Euro pro Bürger eher dem Konsum zufließen. Die Abschaffung der Erbschaftssteuer könnte daher nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands stärken, sondern auch die wirtschaftliche Stabilität von Familienunternehmen sichern.
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