EU-Agentur warnt: Wasserversorgung in Europa vor großen Herausforderungen
Die Europäische Umweltagentur (EEA) hat einen alarmierenden Bericht veröffentlicht, der die immense Belastung der Wasserversorgung in Europa aufzeigt. Trotz zahlreicher Bemühungen der Mitgliedsstaaten hat sich der Zustand der Gewässer seit 2015 kaum verbessert. Die EEA-Direktorin Leena Ylä-Mononen betonte, dass Europas Gewässer vor noch nie dagewesenen Herausforderungen stehen und die Wassersicherheit bedroht sei.
Belastung durch Landwirtschaft
Ein Hauptfaktor für die schlechte Wasserqualität ist die intensive Landwirtschaft. Der massive Einsatz von Nährstoffen und Pestiziden belastet sowohl Oberflächen- als auch Grundwasser. Die Landwirtschaft ist zudem der größte Netto-Wasserverbraucher in Europa. Ohne Änderungen der landwirtschaftlichen Praktiken wird der Wasserbedarf aufgrund des Klimawandels weiter steigen.
Grundwasser als wichtige Ressource
Das Grundwasser liefert zwei Drittel des Trinkwassers in der EU und unterstützt wichtige Ökosysteme. Laut EEA befinden sich 77 Prozent der Grundwasserkörper in einem guten chemischen Zustand, während 91 Prozent mengenmäßig als gut eingestuft werden. Hauptschadstoffe sind Nitrate und Pestizide.
Wasserstress und seine Folgen
Der sogenannte Wasserstress, der auftritt, wenn mehr als 20 Prozent des verfügbaren Wassers genutzt wird, ist eine wachsende Sorge in Europa. Besonders im Süden Europas nimmt die Wasserknappheit zu, und Dürreperioden werden häufiger und intensiver. Bereits jetzt sind jährlich 20 Prozent des europäischen Landes und 30 Prozent der Bevölkerung von Wasserstress betroffen. Diese Zahlen könnten aufgrund des Klimawandels weiter steigen.
Maßnahmen zur Verbesserung der Wasserversorgung
Um die Wasserversorgung zu sichern, sind verschiedene Maßnahmen notwendig. Dazu gehören die Reduzierung von Lecks, der Einsatz wassersparender Geräte und Prozesse sowie die Erhöhung der Wasserwiederverwendung. Auch der Wasserpreis spielt eine wichtige Rolle, da er den Verbrauch beeinflussen kann.
Überschwemmungen als weiteres Problem
Neben der Wasserknappheit stellen auch Überschwemmungen eine große Herausforderung dar. Im September dieses Jahres verursachten Überschwemmungen in Mittel- und Osteuropa erhebliche Schäden. Auch in den vergangenen Jahren kam es immer wieder zu schweren Überschwemmungen mit Todesopfern in verschiedenen Teilen Europas.
Der Bericht der EEA ist die umfangreichste Bewertung des Zustands der europäischen Gewässer und umfasst Daten von 19 EU-Mitgliedstaaten. Er zeigt deutlich, dass dringende Maßnahmen erforderlich sind, um die Wassersicherheit in Europa zu gewährleisten und die Gesundheit der Gewässer für zukünftige Generationen zu sichern.
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