EU-Bürokratie zwingt bayerische Bio-Bauern in die Knie - Existenzen durch praxisferne Weidevorschriften bedroht
Die Brüsseler Bürokratiemaschinerie schlägt wieder erbarmungslos zu: Mit einer verschärften Auslegung der Bio-Richtlinien zur Weidehaltung droht die EU-Kommission nun zahlreichen bayerischen Landwirten die wirtschaftliche Existenz zu entziehen. Was jahrzehntelang gut funktionierte, soll nun nicht mehr ausreichen.
Traditionelle Landwirtschaft wird durch EU-Regulierungswut gefährdet
Bisher galt die pragmatische Regelung, dass Bio-Kühe täglich frisches Weidegras erhalten mussten - ob direkt auf der Weide oder im Stall spielte keine Rolle. Diese bewährte Praxis wird nun von EU-Technokraten als unzureichend eingestuft. Die neue Interpretation der Richtlinien verlangt zwingend echte Weidehaltung - ohne Rücksicht auf gewachsene Strukturen oder regionale Besonderheiten.
Dramatische Folgen für bayerische Landwirte
Die Konsequenzen dieser realitätsfernen Vorschriften könnten verheerend sein. Der Bayerische Bauernverband (BBV) rechnet mit einer regelrechten Ausstiegswelle: Bis zu 20 Prozent der Bio-Betriebe könnten gezwungen sein, entweder auf konventionelle Landwirtschaft umzusteigen oder ganz aufzugeben. Selbst die vorsichtigeren Schätzungen der Landesvereinigung für den ökologischen Landbau (LVÖ) gehen von fünf bis sieben Prozent betroffener Betriebe aus.
Der Ökolandbau wird um mehr als ein Jahrzehnt zurückgeworfen, das Vertrauen der ökologisch wirtschaftenden Familienbetriebe erschüttert
Praxisferne Regelungen ignorieren lokale Realitäten
Besonders bitter: Viele Höfe, die innerhalb von Ortschaften liegen, haben schlichtweg keine Möglichkeit, geeignete Weideflächen zu beschaffen. Der moderne Straßenverkehr macht zudem das traditionelle Treiben größerer Herden praktisch unmöglich. Dennoch droht die EU-Kommission Deutschland mit einem Vertragsverletzungsverfahren, sollten die verschärften Vorgaben nicht umgesetzt werden.
Ideologische Zielvorgaben werden zur Farce
Die hochgesteckten Bio-Ausbauziele - 30 Prozent Ökoflächenanteil in Bayern bis 2030 - werden durch diese bürokratische Zwangsmaßnahme zur unerreichbaren Illusion. Ausgerechnet jene Landwirte, die sich aus Überzeugung dem nachhaltigen Ökolandbau verschrieben haben, werden nun durch praxisferne Regulierung in die Knie gezwungen. Ein weiteres Beispiel dafür, wie gut gemeinte aber schlecht durchdachte EU-Vorschriften dem ländlichen Raum mehr schaden als nutzen.
Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) sieht sich gezwungen, den Landwirten eine rasche Umsetzung der Weidevorgaben zu empfehlen - auch wenn dies für viele Betriebe das wirtschaftliche Aus bedeuten könnte. Die traditionelle bayerische Landwirtschaft, die über Generationen gewachsen ist, droht damit einem weiteren Brüsseler Regulierungswahn zum Opfer zu fallen.
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