
EU-Klimaziele: Chinesische Autobauer tricksen mit Verbrennern - drohen jetzt Milliardenstrafen?
Die chinesische Invasion auf dem europäischen Automarkt nimmt besorgniserregende Ausmaße an. Im ersten Quartal 2025 schossen die Verkaufszahlen chinesischer Fahrzeuge um satte 78 Prozent nach oben - auf über 148.000 Einheiten. Damit erreichen die fernöstlichen Hersteller bereits einen Marktanteil von 4,5 Prozent. Doch die vermeintliche Erfolgsgeschichte könnte für die chinesischen Autobauer zu einem teuren Bumerang werden.
Schlupfloch durch EU-Zölle: Chinesen setzen verstärkt auf Verbrenner
Als Reaktion auf die von der EU eingeführten Strafzölle für Elektrofahrzeuge haben die chinesischen Hersteller ihre Strategie geschickt angepasst - allerdings mit möglicherweise fatalen Konsequenzen. Statt wie bisher hauptsächlich Elektroautos zu exportieren, fluten sie den europäischen Markt nun vermehrt mit klassischen Verbrennern. Der Anteil reiner E-Fahrzeuge am Gesamtabsatz der Chinesen sank dadurch von 41 auf nur noch 29 Prozent.
CO2-Grenzwerte in Gefahr: Drohen Millionenstrafen?
Diese Entwicklung könnte für die chinesischen Autobauer zu einem kostspieligen Eigentor werden. Denn die strengen EU-Klimavorgaben verlangen einen E-Auto-Anteil von 20 bis 25 Prozent, um die vorgeschriebenen CO2-Grenzwerte einzuhalten. Besonders prekär ist die Situation für die SAIC-Tochter MG und den Hersteller Chery. MG liegt mit seinen CO2-Emissionen bereits jetzt mehr als 15 Gramm über dem Zielwert von 95,7 Gramm pro Kilometer. Noch dramatischer sieht es bei Chery aus: Deren Flotte überschreitet den Grenzwert sogar um erschreckende 47 Gramm.
Verzweifelter Rettungsversuch durch Emissions-Pooling?
In ihrer Not suchen die chinesischen Hersteller nun nach kreativen Auswegen. MG erwägt etwa den Zusammenschluss mit anderen Autoherstellern in sogenannten Emissionspools, um drohende Strafzahlungen abzuwenden. Zudem plant man, den Anteil reiner Verbrenner am Gesamtabsatz zu reduzieren - dieser lag im ersten Quartal bei bedenklichen 38 Prozent.
EU zeigt sich gnädig - vorerst
Zumindest einen kleinen Lichtblick gibt es für die bedrängten Hersteller: Die EU plant, den Zeitraum zur Erfüllung der Emissionsziele von einem auf drei Jahre auszudehnen. Ein "Bank-and-Borrow"-System soll es ermöglichen, Zielverfehlungen in einem Jahr durch bessere Werte in Folgejahren auszugleichen. Ob dies den chinesischen Herstellern jedoch ausreicht, um einer kostspieligen Bestrafung zu entgehen, bleibt höchst fraglich.
Die Situation zeigt einmal mehr die Absurdität der europäischen Klimapolitik: Einerseits werden Strafzölle auf E-Autos verhängt, andererseits aber strenge CO2-Grenzwerte gefordert. Diese widersprüchliche Politik schadet nicht nur den ausländischen Herstellern, sondern letztlich auch den europäischen Verbrauchern durch eingeschränkte Auswahl und höhere Preise.
Einzig BYD scheint bisher einen gangbaren Weg gefunden zu haben: Der chinesische Elektroauto-Pionier konnte seine Verkäufe in Europa auf über 27.000 Einheiten fast vervierfachen - und das trotz der widrigen Rahmenbedingungen. Vielleicht ein Fingerzeig, wohin die Reise langfristig gehen muss.

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