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04.07.2024
06:13 Uhr

Finanzminister Lindner plant für 2025 Neuverschuldung von gut 41 Milliarden Euro

Finanzminister Lindner plant für 2025 Neuverschuldung von gut 41 Milliarden Euro

Im Entwurf des Bundeshaushalts für das Jahr 2025 plant Finanzminister Christian Lindner (FDP) mit einer Neuverschuldung von rund 41,6 Milliarden Euro. Diese Information wurde vom "Spiegel" unter Berufung auf Koalitionskreise veröffentlicht und im Bundesfinanzministerium bestätigt.

Zusammensetzung der Neuverschuldung

Die geplante Summe setzt sich aus drei verschiedenen Komponenten zusammen:

  • Gemäß den Vorgaben der Schuldenbremse darf der Bund inklusive Konjunkturaufschlag im kommenden Jahr 24,2 Milliarden Euro an neuen Krediten aufnehmen.
  • Hinzu kommen 12,4 Milliarden Euro Zuschuss an die Rentenversicherung für das sogenannte Generationenkapital. Dieser Betrag bleibt im Rahmen der Schuldenbremse unberücksichtigt, da den neuen Verbindlichkeiten des Bundes eine Vermögensposition in gleicher Höhe gegenübersteht.
  • Ebenfalls unberücksichtigt bleibt die geplante Kapitalspritze für die Bahn in Höhe von rund fünf Milliarden Euro.

Protest der Jugendverbände

Die Jugendorganisationen von SPD und Grünen gehen unterdessen auf Konfrontationskurs zur Ampelregierung. Jusos und Grüne Jugend haben zusammen mit vier weiteren Verbänden einen Protestbrief an Kanzler Olaf Scholz (SPD), Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Finanzminister Lindner verfasst. Das Schreiben mit dem Titel „Sie kürzen unsere Zukunft weg!“ liegt dem „Spiegel“ vor und soll am Donnerstagvormittag veröffentlicht werden.

In dem Brief fordern die Organisationen, darunter auch die DGB-Jugend und Fridays for Future, die Schuldenbremse auszusetzen und perspektivisch abzuschaffen. Sie geben an, mehr als sechs Millionen Mitglieder zu vertreten und wehren sich gegen die geplanten Kürzungen, die angeblich im Interesse junger Menschen seien.

Verhandlungen über den Bundeshaushalt 2025

Scholz, Habeck und Lindner verhandeln seit Wochen über den Bundeshaushalt 2025. Bis Ende der Woche soll es eine grundsätzliche Einigung geben. Scholz äußerte sich am Mittwoch im Bundestag zuversichtlich: Die Beratungen der Koalitionsspitzen über den Haushalt 2025 und ein begleitendes Konjunkturpaket seien „auf den letzten Metern“.

Hintergrund und Kritik

Die geplante Neuverschuldung von 41,6 Milliarden Euro wirft Fragen zur langfristigen Finanzpolitik der Bundesregierung auf. Kritiker könnten argumentieren, dass eine solche Schuldenlast zukünftige Generationen belasten und die wirtschaftliche Stabilität Deutschlands gefährden könnte. Gerade in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit ist es fraglich, ob die Politik der stetigen Neuverschuldung der richtige Weg ist.

Es bleibt abzuwarten, ob die Bundesregierung in der Lage sein wird, einen ausgewogenen Haushalt zu präsentieren, der sowohl die Bedürfnisse der aktuellen Bevölkerung als auch die der zukünftigen Generationen berücksichtigt. Die Forderungen der Jugendverbände nach Abschaffung der Schuldenbremse könnten als Warnsignal gesehen werden, dass die derzeitige Finanzpolitik nicht im Einklang mit den Erwartungen und Bedürfnissen der jungen Generation steht.

Die kommenden Wochen werden zeigen, ob die Ampelkoalition in der Lage ist, einen Kompromiss zu finden, der sowohl die finanzielle Stabilität Deutschlands sichert als auch den Forderungen der Jugendorganisationen gerecht wird.

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