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27.08.2024
15:03 Uhr

Gamescom 2024: Deutsche Spieleindustrie in der Krise - Politik versagt

Gamescom 2024: Deutsche Spieleindustrie in der Krise - Politik versagt

Hunderttausende Spielefans strömen zur diesjährigen Computerspielemesse Gamescom in Köln. Doch die Branche steht vor großen Herausforderungen. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) äußerte sich kritisch zur Lage der deutschen Spieleindustrie. Trotz der Bedeutung Deutschlands als einer der größten Märkte für Videospiele gehen die lukrativen Geschäfte an heimischen Anbietern vorbei.

Frust in der Branche über die Politik

Auf der Gamescom äußern Branchenvertreter ihren Unmut über die Politik. Sie warten vergeblich auf Unterstützung, insbesondere von „Games-Minister“ Habeck. „Ich bin kein Spieler“, gesteht der Bundeswirtschaftsminister, der dennoch die oberste politische Instanz für das Thema darstellt. Seit dem Regierungswechsel zur Ampel-Koalition vor fast drei Jahren liegt die Zuständigkeit für die Gaming-Wirtschaft in seinem Ressort.

Habeck betont die wirtschaftliche Relevanz der Spielebranche: „Spiele sind ein großer Wirtschaftsfaktor.“ Doch die wirtschaftliche Lage verschlechtert sich. Im ersten Halbjahr 2024 verzeichnete die Branche ein Umsatzminus von sechs Prozent. Felix Falk, Geschäftsführer des Branchenverbandes Game, kritisiert die mangelnde Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands im internationalen Vergleich. „In anderen Ländern ist die Spieleentwicklung etwa 25 bis 30 Prozent günstiger“, erklärt Falk. Daher meiden große Entwicklerstudios Deutschland.

Wirtschaftliche und kulturelle Dimension

Der deutsche Games-Markt ist der größte in Europa und der fünftgrößte weltweit. Dennoch fließen 95 Prozent der Ausgaben deutscher Spieler ins Ausland. „Die Voraussetzungen sind eigentlich perfekt“, betont Falk. Doch andere Länder fördern ihre Games-Standorte effizienter und schneller, was zu einer wachsenden Konkurrenz führt.

Gaming hat nicht nur eine wirtschaftliche, sondern auch eine kulturelle Dimension. „In Computerspielen werden Geschichten erzählt, die oft keine deutsche Perspektive haben“, so Falk. Zudem verschenke Deutschland technologisches Potenzial in Bereichen wie Künstliche Intelligenz und Virtual Reality.

Förderchaos und fehlende Planungssicherheit

Minister Habeck zeigt sich bewusst über die Bedeutung der Spieleindustrie. „Wir sind in einer Zeit unterwegs, wo die digitale Entwicklung und das Zusammenspiel von verschiedenen Branchen in einem harten internationalen Wettbewerb stehen“, sagte er bei der Messe-Eröffnung. Doch die warme Worte reichen der Branche nicht. „Jede Partei sagt uns, dass sie einen starken Games-Standort Deutschland will, aber es passiert viel zu wenig“, kritisiert Falk.

Ein Förderprogramm mit einem Jahresbudget von 50 Millionen Euro wurde 2020 aufgelegt, was eine Gründungswelle auslöste. Doch seit Mai 2023 herrscht ein Förderstopp. „Das sind keine verlässlichen Rahmenbedingungen“, klagt Falk. Eine aktuelle Studie zeigt, dass die Zahl der Neugründungen um zwei Drittel eingebrochen ist.

Hoffnung auf steuerliche Förderung

Habecks Förderwille steht Haushaltszwängen gegenüber. Eine neue Förderrichtlinie liegt im Bundesfinanzministerium. Habeck schlägt ein „Tax Credit System“ vor, bei dem Firmen Investitionskosten steuerlich geltend machen können. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) signalisiert Zustimmung: „Wenn wir da einen fairen Angang vom Bund haben, schlagen wir ein.“

Die Branche bleibt skeptisch. „Mal sehen, ob so etwas kommt, wann es kommt und wie nachhaltig es dann ist“, sagt Martin Thiele-Schwez von Playing History. Hilfen seien dringend nötig, betont er. Rockfish Games aus Hamburg konnte nur durch Fördergelder sein Erfolgsspiel „Everspace 2“ erweitern. Mitte September erscheint das Zusatzmaterial, das die Umsätze in der Branche beleben soll.

Das erste Halbjahr 2024 war für den deutschen Games-Markt überraschend schwach. Der Game-Verband meldet ein Umsatzminus von sechs Prozent auf 4,3 Milliarden Euro. Hintergrund sind ein reduziertes Angebot neuer Spiele-Blockbuster und weniger Verkäufe von Hardware wie Konsolen.

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