Gesichtserkennung auf der Isle of Man: Ein Schritt Richtung digitaler Überwachung?
Die Regierung der Isle of Man plant die Einführung von Gesichtserkennungstechnologie (FRT) und einer obligatorischen Identitätsregistrierung für alle Einwohner der Insel. Diese Maßnahmen sollen laut offiziellen Angaben zur Bekämpfung von Verbrechen beitragen. Die FRT soll an Flug- und Seehäfen installiert werden, um die Grenzen zu sichern und Kriminelle zu identifizieren, bevor sie die Insel betreten.
Verbrechensbekämpfung oder Überwachungsstaat?
Die geplanten Maßnahmen sind Teil der Strategie "Securing Our Island" und zielen darauf ab, die wachsende Bedrohung durch organisiertes Verbrechen, wie Drogen- und Waffenhandel, moderne Sklaverei und Einwanderungsmissbrauch, zu bekämpfen. Ein obligatorisches ID-Registrierungssystem für alle Inselbewohner, nicht nur für Migranten, wird ebenfalls erwogen.
Kritische Stimmen und Bedenken
Die Einführung dieser Technologien ruft jedoch auch kritische Stimmen auf den Plan. Jane Poole-Wilson, Mitglied des House of Keys (MHK) und Ministerin für Justiz und Inneres, erklärte in einem Videointerview, dass die Gesichtserkennung automatisiert werden soll, um Personen schnell mit einer bekannten Liste von Kriminellen abzugleichen. Sie betonte, dass die Daten der Menschen nicht erfasst und gespeichert würden. Doch wie vertrauenswürdig sind diese Aussagen?
Einige Beobachter warnen davor, dass die Regierung möglicherweise eine breitere Definition von "Kriminellen" anwenden könnte. Könnten auch Menschen, die sich nicht an die globale Agenda halten oder sich weigern, sich impfen zu lassen, ins Visier geraten? Diese Bedenken sind nicht unbegründet, besonders in Anbetracht der wachsenden Überwachung durch Technologieunternehmen und Regierungen.
Technologie und Datenschutz
Ein weiterer Punkt der Besorgnis ist die Gültigkeit der Behauptung, dass Gesichtsbilder nicht erfasst und gespeichert werden. Larry Ellison, Mitbegründer von Oracle, erklärte kürzlich, dass die Körperkameras von Oracle kontinuierlich aufzeichnen und die Daten nur durch einen Gerichtsbeschluss zugänglich gemacht werden können. Dies wirft Fragen über die tatsächliche Nutzung und Speicherung von Gesichtserkennungsdaten auf.
Ein Blick in die Zukunft
Die Einführung solcher Technologien könnte weitreichende Auswirkungen auf die Privatsphäre und die Freiheit der Bürger haben. Während die Bekämpfung von Verbrechen ein legitimes Ziel ist, muss sorgfältig abgewogen werden, welche Maßnahmen verhältnismäßig und notwendig sind. Die Bevölkerung der Isle of Man sollte wachsam bleiben und sicherstellen, dass ihre Rechte und Freiheiten nicht unter dem Vorwand der Sicherheit eingeschränkt werden.
Die Entwicklungen auf der Isle of Man könnten ein Vorbote für ähnliche Maßnahmen in anderen Teilen der Welt sein. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickelt und ob die Bedenken der Bürger ausreichend berücksichtigt werden.
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