Gold: Beginn eines neuen Aufwärtszyklus
Gold hat ein beeindruckendes Jahr 2024 hinter sich und die Rallye könnte weitergehen. Chantelle Schieven, Leiterin der Forschungsabteilung von Capitalight Research, ist der Ansicht, dass die geopolitischen Unsicherheiten das Edelmetall weiterhin stützen werden. Obwohl ein langsameres Tempo der Zinssenkungen den Goldmarkt kurzfristig unter Druck setzen könnte, sieht Schieven langfristige Faktoren, die den Goldpreis weiter antreiben könnten.
Geopolitische Spannungen als Treiber
In einem Interview mit dem Internetportal kitco.com hob Schieven hervor, dass die geopolitischen Unruhen ein wichtiger Faktor für den Anstieg des Goldpreises um fast 30 Prozent in diesem Jahr gewesen seien. Sie betonte, dass die Safe-Haven-Prämie für Gold nach wie vor gering sei, da die Anleger gerade erst anfingen, sich auf bestimmte Krisenherde zu konzentrieren, insbesondere auf den eskalierenden Konflikt im Nahen Osten. Dies könnte den Goldpreis als sicheren Hafen leicht um weitere 10 Prozent in die Höhe treiben.
3.000 Dollar je Unze in Reichweite
Schieven prognostiziert, dass der Goldpreis in diesem Szenario noch vor Jahresende die Marke von 3.000 Dollar je Unze erreichen könnte. Sie betonte, dass Gold nach wie vor gut unterstützt sei, da die langfristigen Faktoren allmählich in den Fokus rücken.
Langfristige Perspektiven
Schieven beschrieb das Potenzial von Gold als etwas, das den Markt verändern kann. Sie erklärte, dass einige der Faktoren, die sich jetzt auf den Goldmarkt auswirken, bereits vor 16 Jahren diskutiert wurden. Die wachsende Verschuldung sei immer als langfristiger Faktor gesehen worden, der nun zur heutigen Sorge werde. All die kleinen Dinge, die in den letzten zwei Jahren beobachtet wurden, fangen jetzt an, sich zu summieren und treiben den Goldpreis nach oben.
Ein neuer Haussezyklus
Schieven merkte an, dass der Anstieg des Goldpreises im vergangenen Jahr beeindruckend war, aber dass dies erst der Anfang eines neuen Haussezyklus sei. „Wir sind noch lange nicht am Höhepunkt dieses Goldzyklus angelangt. Wir haben noch nicht einmal das Stadium der Euphorie erreicht, in dem sich die Preise wirklich erholen können“, sagte sie.
Globale Verschuldung und der US-Dollar
Schieven bleibt eine langfristige Goldpreisoptimistin, da es schwierig sei zu erkennen, wie sich das derzeitige unterstützende Umfeld ändern werde. Sie wies darauf hin, dass selbst wenn der Krieg zwischen Russland und der Ukraine beendet ist, weiterhin ein erhebliches Misstrauen zwischen den westlichen und östlichen Ländern herrschen wird. Dieses Misstrauen werde den US-Dollar weiter schwächen, da die Länder neue Handelsabkommen entwickeln und sich vom US-Dollar abwenden.
Staatsverschuldung und Fiat-Währungen
Gleichzeitig schwäche die steigende Staatsverschuldung, auch in den USA, die Kaufkraft aller Fiat-Währungen. Obwohl die US-Regierung im nächsten Jahr eine neue Führung haben wird, merkte Schieven an, dass keiner der beiden Präsidentschaftskandidaten sich mit der Verschuldung der Nation befasst hat, die inzwischen 35 Billionen Dollar überschritten hat. Das Staatsdefizit werde weiterwachsen, unabhängig davon, wer im Amt ist.
Gold und Silber im Bullenmarkt
Die Gefahr einer globalen Schuldenkrise sei die größte Gefahr für die Weltwirtschaft. „Die Zentralbanken können die Zinssätze nicht mehr so hochhalten, so dass die Unsicherheit über die Inflation zunimmt“, sagte Schieven. „Allein dieser eine Faktor wird meiner Meinung nach dafür sorgen, dass sich Gold und Silber in den nächsten Jahren in einem Bullenmarkt befinden.“
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