Goldpreis: Ein sich stabilisierender Markt und seine Auswirkungen

Der Goldpreis zeigt sich stabil, und die jüngsten Über- oder Untertreibungen in den Positionen der Spekulanten am US-Terminmarkt könnten antizyklische Kauf- oder Verkaufssignale senden. Doch was bedeutet das für den deutschen Bürger und seine Investitionen in Edelmetalle? Ein Blick auf die aktuellen CoT-Daten vom 12. September 2023 könnte Aufschluss geben.

Die Rolle der "Commercials" und "Großen Spekulanten"

Interessanterweise ist die Netto-Short-Position der "Commercials" erstmals seit zwei Wochen wieder geschrumpft, um 8 Prozent auf 144.810 Kontrakte. Diese kommerziellen Händler standen damit mit 450 Tonnen Gold auf der Verkaufsseite, im Vergleich zu 492 Tonnen in der Vorwoche. Auf der anderen Seite nahm die Netto-Long-Position der "Großen Spekulanten" um 10 Prozent ab auf 123.864 Kontrakte. Darüber hinaus schrumpfte die Kaufposition des "Managed Money" (Hedgefonds, Investmentgesellschaften) nach einer Verfünffachung der Netto-Verkäufe innerhalb der drei Vorwochen um 31 Prozent auf 34.571 Kontrakte.

Veränderungen im Open Interest

Währenddessen stieg der Open Interest gegenüber der Vorwoche um ,58 Prozent auf 441.221 Kontrakte und erhöhte sich bis zum Handelsschluss am Freitag nur noch geringfügig auf 441.484 Kontrakte. Im Gegensatz dazu stieg der Open Interest im Handel mit Gold-Optionen an der COMEX gegenüber der Vorwoche deutlich um 8 Prozent auf 848.546 Optionen. Die Put/Call-Ratio verringerte sich auf ,427, was bedeutet, dass auf 100 Put-Optionen zuletzt 234 Call-Optionen kamen. Dies könnte als Zeichen eines verstärkten Optimismus in diesem Sektor gegenüber Gold gewertet werden.

Entwicklung des Goldpreises

Der Goldpreis auf Basis der US-Futures (Dezember-Kontrakt) beendete die Handelswoche mit 1.945 US-Dollar pro Unze, was einem Plus von 3 US-Dollar gegenüber der Vorwoche entspricht. Nach einem zwischenzeitlichen Tiefstand von 1.922 US-Dollar am Donnerstag, erholte sich der Kurs bis Freitag wieder auf das Vorwochenniveau. Aktuell liegt der Futures-Preis (Dezember-Kontrakt) noch etwas mehr als 20 Dollar über dem Spotkurs (Gold zur sofortigen Lieferung). Diese Erholung könnte auf die in den USA gemeldeten stärker gestiegenen Importpreise bei gleichzeitig besseren Ergebnissen der Industrieproduktion im August zurückzuführen sein.

Ausblick auf den Goldmarkt

Nach dem starken Anstieg der Netto-Long-Position des "Managed Money" wurde nun etwas Optimismus unter den Spekulanten aus dem Markt genommen. Dies könnte wieder Spielraum nach oben bieten. Zumindest sind kurzfristig keine Übertreibungen beim Goldpreis zu erkennen. Auch die Erholung am Freitag kann in diesem Zusammenhang positiv bewertet werden. In der kommenden Woche steht mit der Fed-Sitzung ein potenziell marktbewegender Termin an.

Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Entwicklungen auf den Goldmarkt auswirken werden. Doch für den konservativen und vorsichtigen Anleger könnte dies ein gutes Zeichen sein. Denn trotz der Volatilität auf dem Markt zeigt sich Gold weiterhin als stabile Anlageklasse, die in Zeiten von Unsicherheit und politischen Unruhen Sicherheit bietet.