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11.07.2024
12:38 Uhr

Inflationsrate von 2,2 Prozent im Juni – Dienstleistungen teurer als früher

Inflationsrate von 2,2 Prozent im Juni – Dienstleistungen teurer als früher

Im Juni 2024 betrug die offizielle Inflationsrate in Deutschland 2,2 Prozent. Diese Zahl wurde vom Statistischen Bundesamt bestätigt, nachdem bereits Anfang Juli eine entsprechende Schätzung veröffentlicht worden war. Im Vergleich zum Mai, der eine Veränderungsrate von +2,4 Prozent aufwies, ist die Inflationsrate leicht gesunken. Dennoch bleibt die Teuerung bestimmter Güter und Dienstleistungen ein zentrales Thema.

Energieprodukte etwas günstiger

Die Preise für Energieprodukte sind im Juni im Vergleich zum Vorjahresmonat um 2,1 Prozent gesunken. Besonders Haushaltsenergie (-3,0 Prozent) und Kraftstoffe (-0,6 Prozent) wurden günstiger. Verbraucher profitierten von niedrigeren Preisen für Brennholz, Holzpellets und andere feste Brennstoffe (-13,7 Prozent) sowie für Strom (-6,3 Prozent) und Erdgas (-4,3 Prozent). Allerdings waren die Energiepreise im Jahr 2023 außergewöhnlich hoch, was die aktuelle Preisentwicklung relativiert. Einige Energieprodukte, wie Fernwärme (+27,6 Prozent) und leichtes Heizöl (+7,9 Prozent), verteuerten sich hingegen.

Preisanstieg bei Nahrungsmitteln

Die Preise für Nahrungsmittel stiegen im Juni um 1,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Besonders auffällig war der Preisanstieg bei Speisefetten und Speiseölen (+11,8 Prozent), darunter Olivenöl mit einem Plus von 46,7 Prozent. Auch Zucker, Marmelade, Honig und andere Süßwaren (+6,1 Prozent) sowie Schokolade (+10,7 Prozent) wurden teurer. Andere Nahrungsmittelgruppen wie Obst (+1,5 Prozent) und Brot sowie Getreideerzeugnisse (+1,2 Prozent) verzeichneten ebenfalls Preiserhöhungen, während Molkereiprodukte (-3,0 Prozent) günstiger wurden.

Inflationsrate ohne Energie

Ohne Berücksichtigung der Energiepreise lag die Inflationsrate im Juni bei +2,7 Prozent. Die sogenannte Kerninflation, die weder Energie- noch Nahrungsmittelpreise berücksichtigt, betrug +2,9 Prozent. Dies verdeutlicht, dass die Teuerung in anderen wichtigen Güterbereichen über der Gesamtteuerung liegt.

Waren insgesamt: Tabakwaren teurer

Die Preise für Waren insgesamt stiegen von Juni 2023 bis Juni 2024 um 0,8 Prozent. Besonders Tabakwaren (+5,6 Prozent), alkoholfreie Getränke (+5,1 Prozent) und Schuhe (+4,5 Prozent) wurden teurer. Diese Preisanstiege liegen jedoch unterhalb der Gesamtteuerung.

Deutliche Preiserhöhungen bei Dienstleistungen

Die Preise für Dienstleistungen stiegen im Juni um 3,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Besonders Versicherungen (+12,3 Prozent), darunter Verkehrsinstrumente (+26,0 Prozent), und Dienstleistungen sozialer Einrichtungen (+8,1 Prozent) verzeichneten deutliche Preiserhöhungen. Auch die Preise für Gaststättendienstleistungen (+6,8 Prozent), Wartung und Reparatur von Fahrzeugen (+6,2 Prozent) sowie Übernachtungen (+5,1 Prozent) stiegen merklich. Die Nettokaltmieten erhöhten sich um 2,2 Prozent.

Im Vergleich zum Mai stieg der Verbraucherpreisindex im Juni um 0,1 Prozent. Besonders Inlandsflüge (+9,0 Prozent), Pauschalreisen (+5,0 Prozent) und Übernachtungen (+2,4 Prozent) wurden teurer.

Diese Entwicklungen zeigen deutlich, dass die Inflation in Deutschland weiterhin ein zentrales Thema bleibt. Vor allem Dienstleistungen und bestimmte Nahrungsmittelgruppen verzeichnen überdurchschnittliche Preisanstiege, während Energieprodukte teils günstiger wurden. Die politischen Entscheidungsträger sollten diese Entwicklungen genau beobachten und gegebenenfalls Maßnahmen ergreifen, um die Inflation in den Griff zu bekommen und die Belastungen für die Bürger zu reduzieren.

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