Krise in der Automobilindustrie: Mahle führt Kurzarbeit an deutschen Standorten ein
Die deutsche Automobilindustrie durchlebt aktuell eine schwierige Phase, die nun auch den Stuttgarter Technologiekonzern Mahle zu einschneidenden Maßnahmen zwingt. Der traditionsreiche Autozulieferer müsse aufgrund der dramatisch eingebrochenen Auftragslage an mehreren deutschen Standorten Kurzarbeit einführen, wie das Unternehmen jetzt bekannt gab.
Massive Auftragseinbrüche belasten die Branche
Besonders besorgniserregend sei die rapide nachlassende Nachfrage im Bereich der Elektrofahrzeuge und Volumenmodelle. Dies würde die ohnehin angespannte Situation in der Automobilindustrie weiter verschärfen. Die Krise spiegele sich bereits in den Bilanzen der großen deutschen Automobilhersteller wie Volkswagen und Mercedes-Benz wider, was unmittelbare Auswirkungen auf die gesamte Zuliefererbranche habe.
Traditionelle Standorte besonders betroffen
Von den Maßnahmen seien vor allem die Werke in Rottweil und Zell im Wiesental betroffen. Am Standort Rottweil, wo rund 900 Mitarbeiter beschäftigt seien, müssten nun "ausgewählte Bereiche" in Kurzarbeit gehen. Ähnliches gelte für den Standort Zell im Wiesental mit seinen 535 Beschäftigten. Die genaue Anzahl der betroffenen Mitarbeiter sowie die Dauer der Kurzarbeit seien noch nicht bekannt.
Kritische Stimmen zur E-Auto-Strategie werden lauter
Die aktuelle Entwicklung scheint die Warnungen des Mahle-Konzernchefs Arnd Franz zu bestätigen. Dieser hatte sich wiederholt kritisch zur einseitigen Fokussierung auf die Elektromobilität geäußert und stattdessen für mehr Technologieoffenheit plädiert. Seine Argumentation, dass nach wie vor die meisten Arbeitsplätze in der deutschen Automobilindustrie am Verbrennungsmotor hängen würden, gewinnt angesichts der aktuellen Entwicklungen an Brisanz.
Das wirtschaftliche Umfeld der Automobilindustrie ist aktuell äußerst volatil und angespannt
Weitreichende Konsequenzen für die Branche
Die Situation bei Mahle ist dabei kein Einzelfall. Auch andere große Zulieferer wie Bosch und ZF Friedrichshafen kämpfen mit ähnlichen Herausforderungen. Besonders dramatisch stellt sich die Lage beim Automobilzulieferer Schaeffler dar, der kürzlich einen massiven Stellenabbau von 2.800 Mitarbeitern allein in Deutschland ankündigen musste.
Fragwürdige politische Weichenstellungen
Die aktuelle Entwicklung wirft auch ein kritisches Licht auf die politischen Entscheidungen der vergangenen Jahre. Die von der Bundesregierung forcierte einseitige Ausrichtung auf die Elektromobilität zeigt nun ihre problematischen Folgen für den Industriestandort Deutschland. Statt einer ideologisch getriebenen Verkehrswende wäre möglicherweise ein technologieoffener Ansatz der bessere Weg gewesen, um die Arbeitsplätze in der deutschen Schlüsselindustrie nachhaltig zu sichern.
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