Landrat Olaf von Löwis schlägt Asyl-Alarm: Bürger fordern Aufnahme-Stopp für Flüchtlinge
In einem verzweifelten Appell hat sich der bayerische Landrat Olaf von Löwis (70, CSU) an Innenminister Joachim Herrmann (68, CSU) gewandt. In seinem offenen Brief schildert von Löwis die zunehmenden Schwierigkeiten, Asylbewerber in seinem Landkreis Miesbach unterzubringen, und die wachsende Ablehnung der Bevölkerung gegenüber weiteren Flüchtlingsaufnahmen.
Überlastete Strukturen und wachsende Ablehnung
Von Löwis, der seit 2020 das Landratsamt in Miesbach leitet, beschreibt eine Situation, die zunehmend außer Kontrolle gerät. „Viele Bürger erwarten von mir, ja fordern mich geradezu auf, die Aufnahme der zugewiesenen Flüchtlinge zu verweigern“, schreibt er. Die Konsequenzen, die ihm als Beamten drohen könnten, solle er dabei „gefälligst ertragen“.
Der Landrat beschreibt weiter, dass es immer schwieriger werde, neue Plätze für die Flüchtlinge zu finden. Gemeinden weigerten sich, neue Unterkünfte zu errichten, und fünf Bürgermeister hätten bereits Klagen eingereicht. Besonders problematisch seien sogenannte Fehlbeleger, also Asylbewerber, deren Verfahren abgeschlossen ist, die aber weiterhin in den Unterkünften verbleiben, da es praktisch unmöglich sei, eigenständig eine Wohnung auf dem freien Markt zu finden.
Überlastetes Personal und Anfeindungen
Die Belastung der Mitarbeiter im Landratsamt sei enorm, Überstunden seien zur Regel geworden. Von Löwis fragt sich, wie unter diesen Bedingungen offene Stellen überhaupt noch besetzt werden sollen. Zudem seien Anfeindungen gegen ihn persönlich an der Tagesordnung. „Man beschimpft mich als verlängerten Arm der Bundesregierung“, berichtet er. Sogar Drohungen wie „wir wissen, wo du wohnst“ habe er sich anhören müssen.
Langsame Reaktion der Bundesregierung
Von Löwis kritisiert auch die langsame Reaktion der Bundesregierung. Er fordert, dass die bayerischen Ankerzentren „schnell und deutlich erweitert und neue zügig errichtet werden“. Mit einem bitteren Unterton schließt er seinen Brief: Er verzichte darauf, „die inzwischen allgemein bekannten und dringenden Forderungen an die Bundesregierung und die EU“ zu wiederholen, da „das alles viel zu lange dauert; in Bayern sind wir doch besser!“
Ein Hilferuf, der nicht ungehört bleiben darf
Der Hilferuf des Landrats Olaf von Löwis verdeutlicht die prekäre Lage, in der sich viele Kommunen in Deutschland befinden. Die unzureichende Unterstützung seitens der Bundesregierung und die wachsende Ablehnung in der Bevölkerung erschweren die Situation zusätzlich. Es bleibt zu hoffen, dass die Verantwortlichen auf Landes- und Bundesebene schnell und entschlossen handeln, um die Lage zu entschärfen und den betroffenen Kommunen die notwendige Unterstützung zukommen zu lassen.
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