Linkes Bündnis fordert Umgestaltung des Berliner Stadtschlosses und Zweckentfremdung von Spenden
Ein linkes Bündnis hat eine Petition an den Bundestag eingereicht, in der es fordert, die Fassade des Berliner Stadtschlosses umzubauen. Die „preußenverklärende Erscheinung“ des Gebäudes müsse gebrochen werden, heißt es. Zudem sollen „rechtslastige“ Spenden für das Stadtschloss an eine „antirassistische Initiative“ umgeleitet werden.
Umgestaltung des Humboldt-Forums
Das Humboldt-Forum, das sich im Berliner Stadtschloss befindet, steht erneut im Zentrum einer Kontroverse. Ein Bündnis, das sich „Schlossaneignung“ nennt, fordert in einer Petition die Umgestaltung der Fassade des Gebäudes, um eine Romantisierung Preußens zu verhindern. Dem Bündnis gehören dreißig linke Journalisten, Architekten, Historiker und Künstler an.
Kritik an den Spendern
Das Bündnis fordert eine unabhängige Prüfung aller Spender der Fassaden des Berliner Schlosses. Spenden von rechtsradikalen, antisemitischen und anonymen Spendern sollen an eine antirassistische Initiative übertragen werden. Namentlich werden unter anderem die DDR-Bürgerrechtlerin und Ex-CDU-Abgeordnete Vera Lengsfeld sowie der Ex-SPD-Politiker und Autor Thilo Sarrazin als „rechtslastige“ Spender genannt.
Spendenzweckentfremdung und Sichtbarmachung
Bereits getätigte Spenden für den Wiederaufbau historischer Gebäudeteile sollen laut der Petition an eine politische Organisation umgeleitet werden. Zudem fordert das Bündnis eine temporäre Sichtbarmachung der mit diesen Spenden finanzierten Bauteile. Auf der Internetseite der Initiative gibt es bereits Fotos, die zeigen, welche Spender welche Steine der Fassade finanziert haben.
Wettbewerb für künstlerische Umgestaltung
Die Initiative „Schlossaneignung“ hat einen Kunstwettbewerb ausgerufen, um Ideen für eine permanente Umgestaltung des Humboldt-Forums zu sammeln. Insgesamt wurden 152 Arbeiten von Künstlern und Architekten aus sechzehn Ländern eingereicht. Daraus wurden 21 Finalisten ausgewählt, deren Werke am 10. Oktober in Berlin präsentiert werden sollen.
Kritik an der Symbolik des Stadtschlosses
In der Pressemitteilung des Bündnisses wird kritisiert, dass das Berliner Stadtschloss als „einer der zentralen Symbolbauten des wiedervereinten Deutschlands“ ein „gesellschaftliches Selbstbild“ vermittele, das sich ungebrochen auf Preußen und das Deutsche Kaiserreich bis 1918 beziehe. Angesichts eines erstarkenden Rechtspopulismus sei dies fatal.
Bekannte Unterstützer der Petition
Zu den Initiatoren der Petition gehören bekannte linke Persönlichkeiten wie der Historiker Jürgen Zimmerer und der Künstler Philipp Ruch. Zimmerer ist für seine postkolonialen Thesen bekannt, während Ruch das Zentrum für politische Schönheit gegründet hat, das bereits mehrfach in die Kritik geraten ist.
Auch die Architektin Elisabeth Broermann, Mitglied der Gruppe „Architects for Future“, unterstützt die Petition. In einem Interview sprach sie sich dafür aus, dass weniger neu gebaut und mehr auf die Wiederverwendung von Material und den Bestand von Immobilien gesetzt werden solle.
Fazit
Die Forderungen des linken Bündnisses „Schlossaneignung“ nach einer Umgestaltung des Berliner Stadtschlosses und der Zweckentfremdung von Spenden stoßen auf heftige Kritik. Während die Initiatoren die Symbolik des Gebäudes als problematisch ansehen, sehen Kritiker in den Forderungen einen Angriff auf die deutsche Geschichte und Kultur. Es bleibt abzuwarten, wie der Bundestag auf die Petition reagieren wird und welche Auswirkungen dies auf das Humboldt-Forum haben wird.