
Mercedes-Benz: Gewinneinbruch zwingt zu drastischer Kürzung der Mitarbeiter-Prämien
Die Zeichen der wirtschaftlichen Schieflage beim deutschen Premiumhersteller Mercedes-Benz verdichten sich weiter. Nach einem dramatischen Gewinneinbruch im vergangenen Jahr müssen die Beschäftigten nun auch noch empfindliche Einschnitte bei ihrer Ergebnisbeteiligung hinnehmen. Die einstige Vorzeigeprämie schmilzt um mehr als 28 Prozent auf maximal 5.220 Euro - ein deutliches Signal für die angespannte Situation beim Stuttgarter Autobauer.
China-Geschäft bricht dramatisch ein
Besonders bitter ist die Entwicklung im einstigen Wachstumsmarkt China. Der asiatische Riese, der jahrelang als Erfolgsgarant galt, entwickelt sich zunehmend zum Problemfall für Mercedes-Benz. Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Der Konzerngewinn brach im Jahresvergleich um erschreckende 28 Prozent auf 10,4 Milliarden Euro ein. Der Umsatz schrumpfte um 4,5 Prozent auf 145,6 Milliarden Euro, während das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern sogar um fast ein Drittel auf 13,6 Milliarden Euro abstürzte.
Mitarbeiter tragen die Last der Krise
Die rund 91.000 anspruchsberechtigten Mitarbeiter in Deutschland bekommen die Folgen dieser Entwicklung nun direkt zu spüren. Während in den beiden Vorjahren noch Rekordprämien von bis zu 7.300 Euro gezahlt wurden, müssen sie sich nun mit deutlich weniger zufriedengeben. Das Unternehmen versucht die bittere Pille mit dem Hinweis zu versüßen, dass es sich bei der Ergebnisbeteiligung um eine freiwillige Leistung handele - ein schwacher Trost für die Beschäftigten.
Sparprogramm als letzter Ausweg?
Die Konzernführung hat bereits die Reißleine gezogen und ein umfassendes Sparprogramm angekündigt. Doch die Frage drängt sich auf: Ist dies der richtige Weg? In Zeiten, in denen deutsche Automobilhersteller ohnehin unter immensem Konkurrenzdruck aus Fernost stehen, könnte eine reine Sparkur auch nach hinten losgehen. Die Transformation der Automobilindustrie erfordert massive Investitionen in Zukunftstechnologien - Gelder, die nun möglicherweise fehlen könnten.
Strukturelle Probleme bleiben ungelöst
Die aktuelle Entwicklung bei Mercedes-Benz ist symptomatisch für die gesamte deutsche Automobilindustrie. Während man jahrelang von der Premium-Strategie und dem China-Geschäft profitierte, zeigen sich nun die Schattenseiten dieser einseitigen Ausrichtung. Die übertriebene Fokussierung auf den chinesischen Markt rächt sich jetzt bitter. Zudem macht die ideologisch getriebene Transformation hin zur E-Mobilität vielen traditionellen Herstellern zu schaffen - eine Entwicklung, die durch die aktuelle Bundesregierung noch forciert wird.
Die Zukunft wird zeigen, ob Mercedes-Benz den Turnaround schafft. Eines steht jedoch fest: Die goldenen Zeiten der üppigen Mitarbeiter-Prämien scheinen vorerst der Vergangenheit anzugehören.
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