
Mercedes-Benz: Goldener Handschlag für freiwilligen Abgang - Konzern lockt mit halber Million Euro Abfindung
In Zeiten wirtschaftlicher Transformation greift der Stuttgarter Automobilriese Mercedes-Benz tief in die Tasche, um seinen Verwaltungsapparat zu verschlanken. Mit dem euphemistisch betitelten Sparprogramm "Next Level Performance" plant der Konzern, bis 2027 sage und schreibe 5 Milliarden Euro einzusparen. Der Clou dabei: Langjährigen Mitarbeitern, die freiwillig ihren Hut nehmen, winken Abfindungen von bis zu 500.000 Euro.
Großzügige Abfindungen als Lockmittel für den freiwilligen Exodus
Die Dimensionen des Abfindungsprogramms sind bemerkenswert: Ein 55-jähriger Teamleiter mit 30 Dienstjahren und einem monatlichen Bruttoverdienst von 9.000 Euro könnte mit einem "goldenen Handschlag" von mehr als einer halben Million Euro rechnen. Selbst eine 45-jährige Sachbearbeiterin mit 20-jähriger Betriebszugehörigkeit und 7.500 Euro Bruttogehalt dürfte sich über rund 300.000 Euro freuen - vorausgesetzt, der Konzern stimmt dem Abgang zu.
Die Krux mit der doppelten Freiwilligkeit
Doch der Teufel steckt wie so oft im Detail. Das Programm basiert auf dem Prinzip der "doppelten Freiwilligkeit". Das bedeutet: Nicht nur muss der Mitarbeiter von sich aus gehen wollen - auch der Konzern muss sein Plazet geben. Wer als unverzichtbar gilt, schaut beim lukrativen Abfindungsangebot in die Röhre. Eine geschickte Strategie des Managements, um gezielt Stellen abzubauen, ohne das Know-how in kritischen Bereichen zu gefährden.
Sparzwang in der deutschen Automobilindustrie
Die großzügigen Abfindungsangebote sind symptomatisch für die tiefgreifenden Veränderungen in der deutschen Automobilindustrie. Während die Politik mit ihrer ideologiegetriebenen Transformationsagenda die Branche vor sich hertreibt, sehen sich die Konzerne gezwungen, ihre Strukturen radikal zu verschlanken. Die Zeche zahlen einmal mehr die Mitarbeiter - auch wenn die Abfindungen in diesem Fall durchaus großzügig ausfallen.
Verzicht als Preis der Arbeitsplatzsicherheit
Im Gegenzug für das Abfindungsprogramm hat sich Mercedes-Benz verpflichtet, bis 2035 auf betriebsbedingte Kündigungen zu verzichten. Die Beschäftigten müssen allerdings ihren Teil beitragen: Sie verzichten auf eine Tariferhöhung, und die Gewinnprämie wird in diesem Jahr gekürzt. Ein bitterer Beigeschmack bleibt, wenn man bedenkt, dass der Konzern bereits in der Vergangenheit ähnliche Programme mit Abfindungen von bis zu 400.000 Euro aufgelegt hat.
Der aktuelle Personalabbau bei Mercedes-Benz ist ein weiteres Indiz dafür, wie der erzwungene Umbau der deutschen Automobilindustrie unseren einstigen industriellen Leuchtturm ins Wanken bringt. Die Frage bleibt: Wie lange können sich deutsche Premiumhersteller noch solch großzügige Abfindungsprogramme leisten?
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