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16.10.2024
13:45 Uhr

Öffentlich-Rechtlicher Sender RBB unter Beschuss: Verharmlosung von Drogenkonsum?

Öffentlich-Rechtlicher Sender RBB unter Beschuss: Verharmlosung von Drogenkonsum?

Der öffentlich-rechtliche Radiosender Fritz, Teil des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB), steht derzeit stark in der Kritik. Grund dafür ist ein Instagram-Beitrag, in dem der Sender vermeintlich spielerisch über den Mischkonsum von Drogen informiert. Die Präsentation der Inhalte, insbesondere die Verwendung von Emojis, hat bei vielen Beobachtern für Empörung gesorgt.

Verharmlosung durch Emojis?

Der Instagram-Post von Fritz beginnt mit dem Satz „Mischen ist nochmal anders wild“ und führt weiter aus, welche Kombinationen von Drogen als weniger gefährlich eingestuft werden. Eine Tabelle, die mit Emojis versehen ist, soll die verschiedenen Kombinationsmöglichkeiten von Alkohol, Gras, Kokain, MDMA (Ecstasy), Speed und Ketamin darstellen. Diese werden in vier Kategorien unterteilt: „geringes Risiko“, „könnte kritisch werden“, „unsicher, hohes Risiko“ und „auf gar keinen Fall mischen“.

Besonders problematisch erscheint die Darstellung von vier Drogenkombinationen als „geringes Risiko“. Diese Kombinationen, darunter Cannabis und Ecstasy sowie Ecstasy und Speed, werden mit einem Teufelshörner-Handsymbol gekennzeichnet. Dieses Symbol könnte bei jungen Menschen den Eindruck erwecken, dass der Konsum dieser Drogenkombinationen „cool“ und ungefährlich sei.

Fehlende Aufklärung über Gefahren

Obwohl der Beitrag auch vor bestimmten Drogenkombinationen wegen schwerer Nebenwirkungen wie Kreislaufzusammenbrüchen warnt, fehlt eine umfassende Aufklärung über die grundsätzliche Gefährlichkeit der genannten Drogen. Dies ist besonders besorgniserregend, da unerfahrene Menschen die Risiken des Drogenkonsums möglicherweise unterschätzen könnten.

„Gerade für unerfahrene Menschen wird die Gefahr nicht ersichtlich, vor allem auch durch die spielerische Präsentation mit den Emojis“, so ein Kritiker.

Steigende Zahlen von Drogentoten

Die Problematik wird durch aktuelle Statistiken untermauert. Laut einem Bericht des Verbands „Der Paritätische“ haben 7,6 Prozent der Minderjährigen ab einem Alter von zwölf Jahren bereits Cannabis konsumiert. Die „Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen“ berichtet, dass 2019 etwa 1,1 Prozent der Jugendlichen bis 17 Jahre illegale Drogen wie LSD oder Kokain konsumierten. 2023 stieg die Zahl der Drogentoten auf einen neuen Höchststand: 2.227 Menschen starben durch den Konsum illegaler Drogen, 237 mehr als im Vorjahr.

Kritische Stimmen und politische Konsequenzen

Die Empörung über den Instagram-Beitrag von Fritz ist groß. Kritiker werfen dem RBB vor, seiner Verantwortung als öffentlich-rechtlicher Sender nicht gerecht zu werden und durch die verharmlosende Darstellung von Drogenkonsum junge Menschen in Gefahr zu bringen. Es wird gefordert, dass der RBB seine Inhalte überdenkt und eine verantwortungsvollere Aufklärung betreibt.

Dieser Vorfall wirft erneut ein Schlaglicht auf die Frage, wie öffentlich-rechtliche Sender mit sensiblen Themen umgehen sollten. In Zeiten, in denen die Zahl der Drogentoten steigt und der Drogenkonsum unter Jugendlichen zunimmt, ist eine verantwortungsvolle und klare Kommunikation unerlässlich. Der RBB sollte sich dieser Verantwortung bewusst werden und entsprechende Maßnahmen ergreifen, um die Sicherheit und Gesundheit der Bevölkerung zu schützen.

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