Östliche NATO-Länder fordern Abschuss russischer Drohnen über ihrem Staatsgebiet
Die Verteidigungsminister der östlichen NATO-Mitgliedstaaten haben eine klare und entschlossene Reaktion des Bündnisses auf die wiederholten Verletzungen ihres Luftraums durch russische Drohnen und Raketen gefordert. Diese Forderung wurde bei einem Treffen in Bukarest am 18. September 2024 laut, bei dem die Vertreter von neun NATO-Staaten zusammenkamen.
Gemeinsame Antwort der NATO gefordert
Die Minister betonten die Notwendigkeit einer „kollektiven Antwort innerhalb der NATO“ und äußerten sich „zutiefst besorgt“ über das erneute Eindringen russischer Geschosse in ihren Luftraum. Besonders Rumänien und Lettland hatten in den letzten Wochen wiederholt von solchen Vorfällen berichtet. Die Verteidigungsminister forderten eine Erhöhung der Fähigkeiten zur Aufspürung, Identifizierung und, falls nötig, zum Abschuss niedrig und langsam fliegender Objekte.
Rumäniens Vorstoß für eine robuste Antwort
Der rumänische Verteidigungsminister Angel Tilvar betonte nach dem Treffen die Notwendigkeit einer „robusten und koordinierten Antwort“ der NATO. Tilvar verwies auf die jüngsten Vorfälle, bei denen russische Drohnen den rumänischen Luftraum durchquerten und sogar Bruchstücke auf rumänischem Boden einschlugen. Dies habe die Diskussion darüber angeheizt, ob das Land verirrte russische Drohnen aktiv abfangen sollte.
Russische Drohnen auch über Deutschland?
Auch Deutschland bleibt von der Problematik nicht verschont. Im August 2024 wurden mehrfach Drohnen über einem Industriepark in Brunsbüttel (Schleswig-Holstein) gesichtet. Diese Vorfälle werden von den Behörden russischen Agenten zugeschrieben, die Drohnen möglicherweise von zivilen Schiffen in der Nordsee gestartet haben könnten. Beweise für eine russische Herkunft liegen jedoch bislang nicht vor, und die Ermittlungen dauern an.
„Die Staatsanwaltschaft Flensburg bestätigt die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens wegen des Verdachts der Agententätigkeit zu Sabotagezwecken im Zusammenhang mit wiederholten Drohnenflügen über kritischer Infrastruktur in Schleswig-Holstein“, sagte Oberstaatsanwalt Bernd Winterfeldt.
Globale Bedrohung durch russische Luftangriffe
Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha hatte die Nachbarstaaten seines Landes zuvor aufgefordert, die Möglichkeit eines Abschusses russischer Raketen und Drohnen über ihrem Gebiet zu prüfen. Sybiha bezeichnete die russischen Luftangriffe als „globale Bedrohung“ und betonte die Dringlichkeit einer koordinierten internationalen Reaktion.
Die wiederholten Luftraumverletzungen durch russische Drohnen und Raketen stellen eine ernsthafte Gefahr dar, die nicht nur die betroffenen Länder, sondern die gesamte NATO betrifft. Es bleibt abzuwarten, wie das Verteidigungsbündnis auf diese Herausforderung reagieren wird und ob es zu einer gemeinsamen und entschlossenen Antwort kommen wird.
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