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22.09.2023
05:32 Uhr

Saudi-Arabien wendet sich von den USA ab und stärkt die Beziehungen zu China und Russland

In einer bemerkenswerten Wende der geopolitischen Dynamik scheint Saudi-Arabien, einst ein enger Verbündeter der USA, seine Allianzen zu überdenken. Die Zeichen deuten darauf hin, dass das Königreich seine Bindungen zu den BRICS-Ländern, insbesondere zu China und Russland, stärkt und sich von den USA abwendet, was erhebliche Auswirkungen auf die US-Kriegsindustrie hat.

Auswirkungen auf die US-Kriegsindustrie

Die jüngsten Entwicklungen könnten einen schweren Schlag für die US-Kriegsindustrie bedeuten. Im Jahr 2017 hatte der damalige US-Präsident Donald Trump einen Waffendeal mit Saudi-Arabien im Wert von 110 Milliarden Dollar unterzeichnet. Sein Nachfolger Joe Biden genehmigte 2022 weitere milliardenschwere Waffenverkäufe an Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate. Doch diese Pläne wurden durch die Vermittlung Chinas zwischen Saudi-Arabien und dem Iran durchkreuzt. Dieser geopolitische Schachzug hat das Potenzial, den Krieg im benachbarten Jemen zu beenden und die Geschäfte der US-Kriegsindustrie erheblich zu beeinträchtigen.

Saudi-Arabien schwenkt um

Die Entscheidung Saudi-Arabiens, sich von den USA abzuwenden und sich den BRICS-Ländern zuzuwenden, ist beispiellos. Das Königreich plant nun, elektronische Kampfsysteme aus Russland zu kaufen und die Produktion russischer Hubschrauber und gepanzerter Fahrzeuge im eigenen Land aufzubauen. Zudem beabsichtigt Saudi-Arabien, Raketen und Drohnen in China zu erwerben.

Die Reaktion der USA

Die USA reagierten auf diese Entwicklung verärgert und zogen sich aus dem Raytheon-Projekt zurück, einem geplanten Luftverteidigungssystem zur Abwehr jemenitischer Drohnen, das ursprünglich mit Saudi-Arabien entwickelt werden sollte. Der Verlust dieses lukrativen Marktes könnte erhebliche Auswirkungen auf die US-Rüstungsindustrie haben, die seit Jahrzehnten von den saudi-arabischen Waffenkäufen profitiert hat.

Saudi-Arabien setzt auf China

Die Entscheidung Saudi-Arabiens, sich China zuzuwenden, ist nicht nur auf die militärische Zusammenarbeit beschränkt. Das Königreich plant auch den Aufbau einer zivilen Kernkraftindustrie und erwägt ein chinesisches Angebot für ein Kernkraftwerk. Darüber hinaus reduziert Saudi-Arabien seine US-Vermögenswerte und erhöht seine Investitionen in China und andere Länder des "Globalen Südens".

Ausblick

Die geopolitische Verschiebung Saudi-Arabiens könnte weitreichende Auswirkungen haben. Es könnte die Verwirklichung der "Vision 203" des Landes beschleunigen, die darauf abzielt, das Königreich von einem vorwiegend ölexportierenden Land zu einer modernen Nation mit einer datengesteuerten Wissenswirtschaft zu transformieren. Diese Veränderungen könnten positive Auswirkungen weit über die Grenzen Saudi-Arabiens hinaus haben und den gesamten Nahen Osten beeinflussen.

Es bleibt abzuwarten, wie die USA auf diese geopolitische Verschiebung reagieren werden und ob sie in der Lage sein werden, ihre Beziehungen zu Saudi-Arabien wiederherzustellen oder ob sie sich mit dem Verlust eines ihrer wichtigsten Verbündeten abfinden müssen.

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