Schwerer Teileinsturz der Carolabrücke in Dresden: Eine Katastrophe knapp vermieden
In der Nacht zum Mittwoch ist ein Teil der Carolabrücke in Dresden eingestürzt. Die Brücke, die als eine der wichtigsten Verkehrsadern der Stadt gilt, überspannt die Elbe und verbindet die Alt- und Neustadt. Der Einsturz ereignete sich um 3:08 Uhr, als ein Abschnitt von etwa 100 Metern in den Fluss stürzte. Glücklicherweise wurde niemand verletzt.
Was ist passiert?
Der Teil der Brücke, auf dem die Straßenbahn verkehrt, ist eingestürzt. Obwohl die Feuerwehr schnell vor Ort war und den gesamten Bereich um die Brücke sperrte, bleibt die Ursache des Unglücks bislang unklar. Erste Vermutungen deuten darauf hin, dass Korrosion eine Rolle gespielt haben könnte. Holger Kalbe, Abteilungsleiter für Brücken- und Ingenieurbauwerke bei der Stadt Dresden, erklärte, dass möglicherweise ein massiver Chlorideintrag zu DDR-Zeiten die Struktur geschwächt habe.
Erste Erkenntnisse zur Ursache
Die Polizei geht derzeit von einem Unglück aus und schließt Fremdeinwirkung aus. Polizisten, die in der Nähe im Einsatz waren, berichteten von einem lauten Geräusch und einem wackelnden Boden. Die genaue Ursache wird nun untersucht, und es wird geprüft, ob Fehler gemacht wurden. Sollte dies der Fall sein, könnte ein Strafverfahren eingeleitet werden.
Gefahr weiterer Einstürze
Ein Sprecher der Feuerwehr warnte, dass weitere Teile der Brücke einstürzen könnten und rief die Bevölkerung dazu auf, die Brücke zu meiden. Derzeit ist eine Drohnenstaffel im Einsatz, um das Ausmaß der Schäden zu erkunden. Die Brückenzüge A und B der Carolabrücke wurden bereits saniert, der eingestürzte Teil sollte im nächsten Jahr saniert werden.
Folgen des Einsturzes
Der Einsturz hat weitreichende Folgen für den Verkehr und die Infrastruktur in Dresden. Der gesamte Bereich um die Brücke ist für den Verkehr gesperrt, ebenso die Elbe selbst. Auch der Elberadweg und das Terrassenufer sind betroffen. Zudem wurden zwei Leitungen für Fernwärme beschädigt, wodurch die Stadt derzeit nicht mit Fernwärme versorgt werden kann. Der Betreiber arbeitet mit Hochdruck daran, das Problem zu lösen.
Knapp einer Katastrophe entgangen
Die Stadt Dresden entging nur knapp einer größeren Katastrophe. Um 2:50 Uhr, also nur 18 Minuten vor dem Einsturz, passierte die letzte Straßenbahn die Brücke. Auf der Brücke verkehren die Linien 3 und 7 auch nachts. Wäre der Einsturz nur wenige Minuten früher geschehen, hätte dies verheerende Folgen haben können.
Weitere Einschränkungen
Der Schiffsverkehr im Bereich der eingestürzten Brückenbereiche ist ebenfalls betroffen. Die Weiße Flotte hat alle ihre Linienfahrten für diesen Mittwoch abgesagt. Geplante Charterfahrten sollen auf andere Schiffe umgelenkt werden.
Die Stadt Dresden steht nun vor der Herausforderung, die Sicherheit der noch stehenden Brückenteile zu gewährleisten und den Verkehr so schnell wie möglich wieder zu normalisieren. Bis dahin bleibt die Carolabrücke ein Mahnmal für die Notwendigkeit regelmäßiger und gründlicher Wartungsarbeiten an kritischen Infrastrukturen.
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