Silbermünzen wieder günstiger – Hoffnungsschimmer durch Rückkehr der Differenzbesteuerung
Montag, 19. Februar 2024 – In einem bemerkenswerten Schritt, der vielen Anlegern ein Aufatmen bescheren dürfte, bahnt sich eine positive Entwicklung auf dem deutschen Markt für Silbermünzen an. Nachdem die Abschaffung der Differenzbesteuerung im vergangenen Jahr zu einem dramatischen Einbruch des Absatzes von Silbermünzen führte, zeichnet sich nun eine Trendwende ab – die Differenzbesteuerung kehrt zurück!
Die Krise der Silbermünzen
Die Entscheidung des Gesetzgebers, die Differenzbesteuerung im Herbst 2022 zu kippen, hatte gravierende Auswirkungen auf den Markt. Die Abschaffung der steuerlichen Vergünstigung führte zu einem Anstieg der Preise für Silbermünzen, wodurch die attraktive Anlageklasse für viele Investoren unerschwinglich wurde. Während Goldmünzen lediglich mit einem Aufschlag von etwa 4 Prozent gehandelt werden, stieg das Aufgeld bei Silber auf untragbare 40 Prozent.
Die Initiative zur Rettung des Silbermarktes
Es war die SOLIT Gruppe, die zusammen mit weiteren Händlern eine Initiative startete, um das Silbergeschäft wiederzubeleben. Der Geschäftsführer der SOLIT Management GmbH, Tim Schieferstein, erklärte gegenüber dem Goldreporter, dass die Vorbereitungen zur Wiedereinführung der Differenzbesteuerung bereits im Gange seien. Die Hoffnung ist groß, dass sich diese Besteuerungsart im Laufe des Jahres 2024 wieder in Deutschland und anderen EU-Ländern durchsetzen wird.
Der innovative Ansatz
Der Schlüssel zur Wiederbelebung der Differenzbesteuerung liegt in der Nutzung von EU-Ländern mit niedrigeren Einfuhrumsatzsteuersätzen. Polen, mit seinem reduzierten Satz von 8 Prozent, spielt dabei eine zentrale Rolle. Durch die Einführung von Silbermünzen über Polen können Händler die gezahlte Einfuhrumsatzsteuer auf den Einkaufspreis aufschlagen und die Münzen differenzbesteuert in Deutschland weiterverkaufen, wodurch eine Ersparnis von bis zu 11 Prozent erzielt werden kann. Genaueres über diese Neuerung bei der Differenzbesteuerung finden Sie hier: https://www.kettner-edelmetalle.de/wissen/differenzbesteuerung-geaendert
Rechtliche Hürden und Perspektiven
Trotz der innovativen Lösung gibt es rechtliche Bedenken. Eine EU-Wettbewerbsbeschwerde liegt bereits vor, doch es wird erwartet, dass es Jahre dauern kann, bis diese bearbeitet wird – ein Umstand, der in diesem Fall den beteiligten Händlern zugutekommt. Eine renommierte Wirtschaftsprüfungskanzlei hat diese Vorgehensweise als zulässig eingestuft, was den Händlern zusätzliche Sicherheit gibt.
Ausblick auf die Zukunft
Die ersten differenzbesteuerten prägefrischen Silbermünzen könnten bereits in Kürze auf dem Markt erscheinen, so Schieferstein. Dies wäre ein wesentlicher Schritt, um den Markt für Silbermünzen wiederzubeleben und Anlegern eine attraktive Alternative zu bieten. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Entwicklung auf die Preise und den Markt auswirken wird.
Die Rückkehr der Differenzbesteuerung könnte nicht nur für den Silbermarkt, sondern auch für die gesamte Edelmetallbranche ein Zeichen setzen. Es zeigt, dass mit kreativen Lösungen und einer starken Gemeinschaft auch regulatorische Hürden überwunden werden können. Ein starkes Signal für alle, die in unsicheren Zeiten auf bewährte Werte wie Edelmetalle setzen und dabei auf faire und transparente Marktbedingungen angewiesen sind.
Die Entwicklungen im Bereich der Silbermünzen sind ein weiterer Beweis dafür, dass traditionelle Anlageklassen wie Edelmetalle trotz aller Widrigkeiten ihre Stärke und Anziehungskraft behalten. Wir dürfen gespannt sein, welche weiteren Kapitel sich in diesem Marktsegment noch aufschlagen werden und wie die deutschen Anleger davon profitieren können.
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