
Sozialbetrug in Millionenhöhe: Duisburger "Weißer Riese" entpuppt sich als Kindergeld-Paradies
Ein weiteres beschämendes Kapitel deutscher Sozialpolitik wurde im berüchtigten Duisburger Problemhaus "Weißer Riese" aufgeschlagen. Was sich dort abspielte, könnte symptomatisch für die mangelnde Kontrolle deutscher Behörden im Umgang mit Sozialleistungen sein.
Systematischer Betrug auf Kosten der Steuerzahler
Eine großangelegte Razzia mit 400 Einsatzkräften brachte ans Licht, was viele Bürger schon lange vermuteten: In dem Hochhauskomplex mit 320 Wohnungen wurde systematisch Kindergeld für nicht existente Kinder kassiert. Von den angeblich 300 dort gemeldeten Kindern existierten 59 nur auf dem Papier - ein dreister Betrug am deutschen Sozialsystem.
Millionenschaden für die Steuerzahler verhindert
Die Bundesagentur für Arbeit musste einräumen, dass Kindergeldzahlungen in 59 Fällen eingestellt wurden. Der finanzielle Schaden beläuft sich bereits jetzt auf mindestens 177.000 Euro - Gelder, die nun zurückgefordert werden sollen. Ohne das Einschreiten der Behörden wären weitere 1,2 Millionen Euro an Steuergeldern in dubiose Kanäle geflossen.
Kriminelle Energie im "Problemhaus"
Der "Weiße Riese" hatte sich bereits in der Vergangenheit als rechtsfreier Raum etabliert. So musste die Deutsche Post zeitweise ihre Zustellung einstellen, nachdem Postboten massiv bedroht wurden. Erst unter Polizeischutz konnte der Betrieb wieder aufgenommen werden - ein Armutszeugnis für den deutschen Rechtsstaat.
"Die Zahlen zeigen: Der Aufwand hat sich gelohnt. Wir haben massiven Sozialbetrug aufgedeckt und so immensen finanziellen Schaden abgewendet", erklärte Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link (SPD).
Nur die Spitze des Eisbergs?
Es steht zu befürchten, dass die aufgedeckten Betrugsfälle nur die Spitze des Eisbergs darstellen. Vermutungen zufolge leben viele der Kinder, für die in Deutschland Kindergeld bezogen wird, in den Heimatländern ihrer Eltern - etwa in Rumänien oder Bulgarien. Die Razzia führte auch zu 16 Festnahmen wegen Verstößen gegen das Aufenthaltsrecht, zwei Personen wurden aufgrund bestehender Abschiebehaftbefehle verhaftet.
Der Fall wirft ein grelles Licht auf die Versäumnisse deutscher Behörden bei der Kontrolle von Sozialleistungen. Während der ehrliche Steuerzahler jeden Euro zweimal umdrehen muss, werden Millionenbeträge durch mangelnde Überprüfungen verschleudert. Oberbürgermeister Link kündigte weitere Kontrollen an - ein überfälliger Schritt, der hoffentlich Nachahmer in anderen deutschen Städten findet.

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