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12.10.2024
09:21 Uhr

Steigende Lebenshaltungskosten und Migration: Die größten Sorgen der Deutschen

Steigende Lebenshaltungskosten und Migration: Die größten Sorgen der Deutschen

Eine aktuelle Langzeitstudie der R+V-Versicherung zeigt, dass die steigenden Lebenshaltungskosten weiterhin die größte Sorge der Deutschen sind. Diese Angst wird durch die anhaltende Inflation befeuert und hat zum dritten Mal in Folge den Spitzenplatz im Ängste-Ranking eingenommen. Neben den finanziellen Belastungen durch die Inflation sind auch Migration und unbezahlbare Mieten zentrale Themen, die die Deutschen umtreiben.

Die Angststudie als Spiegel der Gesellschaft

Die Langzeitstudie, die seit 1992 jährlich durchgeführt wird, befragt 2.400 Menschen zu ihren größten Sorgen in den Bereichen Politik, Wirtschaft, Umwelt, Gesellschaft und Gesundheit. Die Ergebnisse der Studie bieten einen Einblick in den Zustand der Gesellschaft und zeigen die Dauerbrenner-Themen auf. In diesem Jahr dominieren zwei Hauptthemen das Ranking: finanzielle Ängste und die Folgen von Migration.

Finanzielle Ängste auf dem Vormarsch

Die Furcht vor steigenden Lebenshaltungskosten steht mit 57 Prozent an der Spitze der größten Sorgen der Deutschen. Auch die Angst vor unbezahlbaren Mieten ist mit 52 Prozent auf Platz drei der Rangliste vertreten. Diese finanziellen Sorgen werden durch die Unsicherheit über mögliche Steuererhöhungen oder Leistungskürzungen verstärkt, die ebenfalls von der Hälfte der Befragten geäußert wurden.

Migration und gesellschaftliche Spannungen

Die Angst vor einer Überforderung des Staates durch Migration ist in diesem Jahr auf Platz zwei des Angst-Rankings geklettert. 56 Prozent der Deutschen sehen Migration als eine ihrer größten Sorgen an, wobei dieser Wert in Ostdeutschland mit 60 Prozent sogar noch höher liegt. Im Westen beträgt der Anteil 55 Prozent. Mehr als die Hälfte der Befragten (51 Prozent) befürchtet, dass der weitere Zuzug aus dem Ausland zu gesellschaftlichen Spannungen führen wird.

Anstieg der Sorgen vor politischem Extremismus und Terrorismus

Die aufgeheizte gesellschaftspolitische Debatte über Migration spiegelt sich auch in der wachsenden Furcht vor politischem Extremismus wider. 46 Prozent der Befragten äußerten diese Sorge, was einem Anstieg um acht Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Insbesondere der islamistische Terrorismus wird von 48 Prozent der Befragten als Bedrohung wahrgenommen. Auch die Angst vor Rechtsextremismus ist ein Thema (38 Prozent), während Linksextremismus lediglich sieben Prozent der Befragten beunruhigt.

Regionale Unterschiede: Ost und West

Die Studie zeigt deutliche Unterschiede in den Sorgen der Bevölkerung zwischen Ost- und Westdeutschland. Während im Westen die Angst vor steigenden Lebenshaltungskosten dominiert, belegt in Ostdeutschland die Sorge um Migration den Spitzenplatz. Zudem ist das Vertrauen in die Politik im Osten deutlich geringer als im Westen. Die zweitgrößte Angst im Osten ist, dass die Politiker ihren Aufgaben nicht gewachsen sind, während diese Sorge im Westen nur auf Platz neun rangiert.

Politik unter Druck

Die Ergebnisse der Studie werfen auch ein kritisches Licht auf die Politik. Die Befragten bewerteten die Regierung und die Opposition im Notensystem durchschnittlich mit einer 4,0, wobei 66 Prozent der Befragten eine Note von 4 oder schlechter vergaben. Lediglich 0,1 Prozent der Politik erhielt ein "Sehr gut". Diese Bewertungen spiegeln das geringe Vertrauen in die politische Führung wider und verdeutlichen die Unzufriedenheit der Bevölkerung.

Die Langzeitstudie zeigt eindrucksvoll, wie tief die Sorgen der Deutschen sitzen und welche Themen die Gesellschaft derzeit am meisten bewegen. Es bleibt abzuwarten, wie die Politik auf diese Herausforderungen reagieren wird.

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