Strompreise stürzen ab – Verbraucher in der Grundversorgung benachteiligt
Die Strompreise an den Spotmärkten sind im September drastisch gefallen, was für Neukunden zu erheblichen Einsparungen führt. Doch die Mehrheit der Stromkunden, die in der Grundversorgung verbleiben, sieht von diesen Vorteilen nichts. Während Neukunden lediglich 25 Cent pro Kilowattstunde (kWh) zahlen, müssen Kunden in der Grundversorgung im Durchschnitt 44,35 Cent pro kWh berappen. Ein unhaltbarer Zustand, der die Frage aufwirft, warum die Politik hier nicht eingreift.
Strompreise im freien Fall
Die Daten des Vergleichsportals Verivox zeigen deutlich, dass die Strompreise für Neukunden im Verlauf des Septembers um rund 3 Cent gefallen sind. Dies ist auf die massiven negativen Strompreise im September zurückzuführen, die den Stromeinkauf für Stromunternehmen extrem günstig machten. Allein am vergangenen Donnerstag gab es 11 Stunden mit negativen Preisen und 2 Stunden mit Preisen bei Null.
Grundversorgung bleibt teuer
Während die Strompreise für Neukunden rapide fallen, zahlen die Kunden in der Grundversorgung weiterhin astronomische Preise. Der durchschnittliche Strompreis im Grundversorgungstarif liegt bei 44,35 Cent pro kWh, also 19 Cent mehr als der Neukundentarif. Trotz der niedrigeren Einkaufspreise an den Spotmärkten geben die Versorger diese Ersparnisse nicht an die Bestandskunden weiter. Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox, bemerkt dazu: „Das Preisniveau der Stromgrundversorgung liegt mit rund 44 Cent pro Kilowattstunde noch deutlich über dem Preisdeckel von 40 Cent/kWh, an dem sich die zu Beginn des Jahres ausgelaufene Strompreisbremse orientiert hat.“
Billiger Strom für Versorger, teurer Strom für Verbraucher
Die Versorger konnten im September extrem günstig Strom einkaufen, was die Preise an den Spot- und Terminmärkten in den Keller trieb. Im Monatsdurchschnitt lagen die Spotmarktpreise bei nur etwa 7,9 Cent pro kWh. Ähnlich niedrige Preise waren auch am Terminmarkt zu beobachten, wo sich Versorger für den Zeitraum September bis Oktober für 7,9 bis 8,0 Cent pro kWh absichern konnten.
Politische Versäumnisse
Diese Situation offenbart deutliche Versäumnisse der aktuellen Bundesregierung. Anstatt die Vorteile der niedrigen Strompreise an alle Verbraucher weiterzugeben, profitieren lediglich Neukunden von den günstigen Einkaufspreisen. Es stellt sich die Frage, warum die Politik hier nicht eingreift und für eine faire Preisgestaltung sorgt, die alle Bürger entlastet.
Ausblick auf die kommenden Monate
Die Prognosen für die kommenden Monate deuten darauf hin, dass die Strompreise weiterhin niedrig bleiben werden. Am Terminmarkt kosten die Monate November und Dezember nur knapp 91 bzw. 88 Euro je Megawattstunde (MWh), was etwa 9 Cent pro kWh entspricht. Auch für die teuersten Monate Januar und Februar liegen die Preise mit jeweils 101 Euro pro MWh nur geringfügig höher.
Die Frage bleibt, ob und wann die Bundesregierung endlich Maßnahmen ergreifen wird, um die Vorteile der niedrigen Strompreise an alle Verbraucher weiterzugeben. Denn es kann nicht im Interesse der Bürger sein, dass nur eine kleine Gruppe von Neukunden von den günstigen Preisen profitiert, während die Mehrheit weiterhin überhöhte Stromrechnungen zahlen muss.
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