Testlauf für den Europäischen Impfpass startet im September in Deutschland
Ab September 2024 wird in Deutschland der Europäische Impfpass getestet. Neben Deutschland beteiligen sich auch Belgien, Portugal, Lettland und Griechenland an diesem Pilotprojekt, wie die Plattform „Vaccines Today“ berichtet. Ziel ist es, den Impfstatus der Bürger in ganz Europa digital nachverfolgen zu können. Die EU-weite Einführung des digitalen Impfpasses ist für 2026 geplant.
Europäische Resilienz gegen Gesundheitsbedrohungen stärken
Der Impfpass, auch bekannt als European Vaccination Card (EVC), ist Teil des EUVABECO-Projekts (European Vaccination Beyond COVID-19). Dieses Projekt soll die Resilienz Europas gegenüber zukünftigen Gesundheitsbedrohungen stärken. Der Impfpass wird in verschiedenen Formaten erhältlich sein, darunter gedruckte Karten, per Post versandte Exemplare und digitale Versionen für Smartphones.
Die EVC ermöglicht es, alle Impfdaten eines Bürgers zu speichern und europaweit nachzuverfolgen. Offiziell heißt es, dass der Impfpass den Bürgern „Kontrolle über ihre Impfdaten geben und ihnen so die Verwaltung, Überprüfung und Weitergabe ihrer Impfdaten erleichtern“ solle. Entwickelt wurde der Impfpass vom Global Digital Health Certification Network (GDHCN), das bereits während der Corona-Pandemie für das digitale COVID-Zertifikat der Europäischen Union verantwortlich war. Die Authentizität der digitalen Impfnachweise wird nun von der WHO sichergestellt.
Weitere Instrumente zur Gesundheitsvorsorge
Das EUVABECO-Projekt umfasst neben dem EVC auch weitere Instrumente zur Gesundheitsvorsorge. Dazu gehören ein klinisches Entscheidungssystem mit Impfempfehlungen, ein Screening-Tool zur Identifikation gefährdeter Bevölkerungsgruppen, ein elektronisches Produktinformationsblatt (e-PIL) für den länderübergreifenden Transfer von Impfstoffen ohne Neuverpackung sowie ein Modellierungs- und Prognoseinstrument zur Bewertung der Auswirkungen von Maßnahmen im Bereich der öffentlichen Gesundheit.
Diese Pilotprojekte sollen den Weg für andere Länder ebnen, indem sie die Terminologie von Impfstoffen harmonisieren, eine gemeinsame Syntax entwickeln und die Anpassungsfähigkeit an verschiedene Gesundheitseinrichtungen gewährleisten. Die Pläne zur Umsetzung des EVC-Systems sollen 2026 veröffentlicht und in allen EU-Mitgliedsstaaten eingeführt werden.
Vertrauen in Impfstrategien stärken
Der Ursprung des EVC geht auf das Jahr 2018 zurück, als der Europäische Rat Maßnahmen zur Stärkung der Zusammenarbeit bei der Bekämpfung von durch Impfung vermeidbaren Krankheiten vorschlug. Eine Studie der Europäischen Exekutivagentur für Gesundheit und Digitales (HaDEA) im Jahr 2019 untersuchte die Machbarkeit eines europäischen Impfausweises und legte den Grundstein für das im September startende Pilotprojekt.
Das EVC soll das Vertrauen in nationale und europäische Impfstrategien stärken, indem es eine fundierte Entscheidungsfindung fördert und die Kontinuität der Gesundheitsversorgung verbessert. Die Plattform „Vaccines Today“, die von „Vaccines Europe“ gegründet wurde, sieht sich als Forum für Diskussionen über Impfstoffe und Impfungen. „Vaccines Europe“ ist eine Impfstoffgruppe innerhalb der European Federation of Pharmaceutical Industries and Associations (EFPIA) und vertritt Impfstoffunternehmen aller Größenordnungen in Europa.
Die Einführung des Europäischen Impfpasses könnte ein wichtiger Schritt sein, um die Gesundheitsvorsorge in Europa zu verbessern und die Bürger besser auf zukünftige Gesundheitsbedrohungen vorzubereiten. Es bleibt abzuwarten, wie die Bevölkerung auf dieses neue Instrument reagieren wird und ob es tatsächlich dazu beitragen kann, das Vertrauen in Impfstrategien zu stärken.
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