Ukraine-Krieg: Unterstützung auf Tiefstand, EU-China-Gipfel und Laufzeitverlängerung eines Reaktors
Die Ukraine, die sich inmitten eines verheerenden Krieges befindet, erlebt eine dramatische Abnahme der internationalen Unterstützung. Laut dem Ukraine Support Tracker des Kieler Instituts für Weltwirtschaft sind die neu zugesagten Hilfen für die Ukraine zwischen August und Oktober 2023 um fast 90 Prozent gesunken im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Jahr 2022. Nur 20 der 42 erfassten Geber haben in den letzten drei Monaten neue Hilfspakete zugesagt, was den geringsten Anteil aktiver Geber seit Beginn des Krieges darstellt.
Es ist bezeichnend, dass auch die Europäische Union und die USA kaum neue Zusagen gemacht haben. Dieser Rückgang der Unterstützung wirft ein beunruhigendes Licht auf die westliche Gemeinschaft und ihre Bereitschaft, die Ukraine in ihrem Kampf gegen die russische Aggression zu unterstützen. Die Ukraine ist nun zunehmend auf eine Kerngruppe von Unterstützern wie die USA, Deutschland und nord- und osteuropäische Länder angewiesen, die weiterhin sowohl finanzielle Unterstützung als auch wichtige Waffen wie F-16-Kampfflugzeuge zusagen und liefern.
EU-China-Gipfel: Hoffnung auf Einflussnahme auf Moskau
Während die Ukraine mit dem Rückgang der Unterstützung zu kämpfen hat, trafen sich der chinesische Präsident Xi Jinping, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und EU-Ratspräsident Charles Michel zum EU-China-Gipfel. Es handelt sich um das erste persönliche Treffen der EU-Spitze mit Xi seit 2019. Trotz Chinas Unterstützung für seinen Verbündeten Russland hofft die EU, über Peking Einfluss auf Moskau zu nehmen.
Es bleibt abzuwarten, ob diese diplomatischen Bemühungen Früchte tragen werden. Es ist jedoch bedenklich, dass die EU auf die Hilfe eines Landes angewiesen ist, das selbst für seine Menschenrechtsverletzungen bekannt ist.
Ukraine verlängert Laufzeit eines Reaktors
Inmitten der Kriegskrise hat die Ukraine die Laufzeit eines Reaktors im Atomkraftwerk Südukraine um weitere zehn Jahre verlängert. Energieminister Herman Haluschtschenko hebt diese Entscheidung als Besonderheit in der heutigen Zeit hervor.
Angesichts der aktuellen Energiekrise und der Abhängigkeit von russischem Gas könnte dies als strategischer Schritt gesehen werden, um die Energieunabhängigkeit des Landes zu stärken. Doch die Sicherheitsbedenken, die mit der Verlängerung der Laufzeit von Atomreaktoren verbunden sind, dürfen nicht ignoriert werden.
Insgesamt zeichnet sich ein düsteres Bild der Situation in der Ukraine ab. Die sinkende internationale Unterstützung, die fragwürdigen diplomatischen Bemühungen der EU und die riskante Energiepolitik sind alarmierende Zeichen dafür, dass die Ukraine in ihrem Kampf gegen die russische Aggression immer mehr allein gelassen wird.
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