UN-Frauenbeauftragte fordert Wiedereinführung von Geschlechtstests im Frauensport
Die UN-Sonderbeauftragte für Frauen, Reem Alsalem, hat am Dienstag die Wiedereinführung von Geschlechtstests im Frauensport gefordert. Der Auslöser für diese Forderung ist die Kontroverse um die Boxerin Imane Khelif bei den Olympischen Spielen. Laut Alsalem sei es notwendig, sicherzustellen, dass Frauen nur gegen Frauen antreten, um Fairness und Sicherheit im Sport zu gewährleisten.
Kontroverse um Geschlechtstests
Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat bisher deutlich gemacht, dass es nicht zur Praxis der Geschlechtstests zurückkehren will. Alsalem hält jedoch dagegen und betont, dass es Umstände gebe, in denen solche Tests notwendig und legitim seien. Sie führte aus, dass Boxerinnen bei den Olympischen Spielen gegen Gegnerinnen antreten mussten, deren weibliches Geschlecht ernsthaft angezweifelt wurde, das IOC jedoch ein Screening verweigerte.
Historische Perspektive
Von 1968 bis 1999 war der Geschlechtstest für Athletinnen bei den Olympischen Spielen verpflichtend, um Frauen vor Männern zu schützen, die sich als Frauen ausgaben. Diese Regelung genoss unter den Sportlerinnen große Zustimmung. So unterstützten 1996 82 Prozent der befragten 928 Olympiasportlerinnen diese Maßnahme. Nach der Abschaffung der Tests wurde die Notwendigkeit dieser Regelung immer wieder diskutiert, insbesondere nach den jüngsten Kontroversen um Imane Khelif und Lin Yu-Ting.
Unterstützung und Kritik
Die britische Schwimmerin Sharron Davies, die bei den Olympischen Spielen 1980 eine Silbermedaille gewann, unterstützt Alsalems Vorschlag. Sie kritisierte das IOC scharf und bezeichnete dessen Handeln als "schändlich". Davies sprach sich für eine reine Frauenkategorie und eine offene Kategorie aus, an der jeder teilnehmen könne.
"Sport muss natürlich für alle da sein. Aber die Chancengleichheit und psychische Gesundheit der Hälfte der Weltbevölkerung kann und darf nicht unter den Bus der Gender-Ideologie geworfen werden, wo männliche Gefühle wichtiger sind als die biologische Realität", sagte Davies.
Physiologische Unterschiede
Alsalem betonte, dass Männer zeitlebens einen Vorteil gegenüber Frauen im Sport haben, was unter anderem an physiologischen und anatomischen Unterschieden liege. Diese Vorteile würden nicht durch eine Unterdrückung des Testosterons aufgehoben. Sie schlug vor, dass Sportler, die nicht gemäß ihres biologischen Geschlechts antreten wollen, in einer zusätzlichen offenen Kategorie antreten könnten.
Erhöhtes Risiko für Frauen
In ihrem Bericht wies Alsalem auch darauf hin, dass Frauen einem erhöhten Risiko für sexuelle Belästigung und Voyeurismus ausgesetzt seien, wenn sie nicht in Frauenumkleiden sein können. Laut ihrem Bericht führte der Unwillen von Regierungen, entsprechende Vorschriften zu erlassen, dazu, dass mehr als 600 Athletinnen aus 29 verschiedenen Sportarten mehr als 890 Medaillen verloren haben.
Die Forderung nach der Wiedereinführung von Geschlechtstests im Frauensport ist somit nicht nur eine Frage der Fairness, sondern auch des Schutzes der Athletinnen. Es bleibt abzuwarten, wie das IOC und andere Sportorganisationen auf diese Forderung reagieren werden.
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