Verkauf von Schenker: Ein weiterer Ausverkauf deutscher Unternehmen
Der Ausverkauf deutscher Unternehmen scheint unaufhaltsam. Erst gestern wurde der Chemiekonzern Covestro aufgekauft, und nun folgt die nächste Hiobsbotschaft: Die Deutsche Bahn verkauft ihre profitable Tochtergesellschaft Schenker an den dänischen Logistikkonzern DSV.
Entscheidung des Bahn-Aufsichtsrats und des Bundes
Der Aufsichtsrat der Deutschen Bahn (DB) und der Bund haben dem Verkauf von Schenker für über 14 Milliarden Euro zugestimmt. Die Entscheidung wurde in einer Sondersitzung getroffen, wobei die Gewerkschaft EVG vehement dagegen stimmte und den Verkauf als „schweren strategischen Fehler“ bezeichnete. Die Gewerkschaft argumentierte, dass der Erhalt von Schenker im Systemverbund der Bahn von großem Vorteil gewesen wäre.
Wirtschaftliche Notwendigkeit oder strategischer Fehler?
Der Verkauf von Schenker wird als „wichtiger Meilenstein“ für die Deutsche Bahn dargestellt, um ihre Schulden abzubauen und die Schieneninfrastruktur zu sanieren. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) begrüßte den Beschluss als notwendig für die Bahn ebenso wie für Schenker. Bahn-Chef Richard Lutz betonte, dass Schenker mit DSV einen starken strategischen Eigentümer erhalte.
Doch die Gewerkschaften sehen das anders. EVG-Chef Martin Burkert erklärte nach der Sitzung, dass die Arbeitnehmerseite überstimmt wurde und nun ein klares Bekenntnis dafür notwendig sei, dass die Erlöse aus dem Verkauf tatsächlich zur Schuldentilgung verwendet werden. Auch die Gewerkschaft Verdi zeigte sich besorgt über die Jobsituation und forderte, dass der Erhalt von Arbeitsplätzen und die Mitbestimmung gesichert werden.
Sorge um Arbeitsplätze
Mit der Übernahme von Schenker durch DSV ist ein Abbau von Stellen verbunden. Zwar wurde vereinbart, dass die Arbeitsplätze für zwei Jahre nach Abschluss des Verkaufs geschützt sind, doch die Gewerkschaften befürchten einen massiven Stellenabbau. Bei Schenker arbeiten weltweit rund 72.700 Menschen, und der Betriebsgewinn betrug im vergangenen Jahr 1,1 Milliarden Euro.
Ein weiterer Schlag für die deutsche Wirtschaft
Der Verkauf von Schenker reiht sich ein in eine Serie von Unternehmensverkäufen, die die deutsche Wirtschaft schwächen. Der Ausverkauf deutscher Unternehmen an ausländische Investoren ist ein alarmierendes Zeichen. Während die Bundesregierung von einer notwendigen Sanierung spricht, sehen Kritiker eine Gefahr für die wirtschaftliche Souveränität Deutschlands.
Die Frage, die sich stellt, ist, ob die kurzfristige Schuldenreduzierung den langfristigen Verlust von strategisch wichtigen Unternehmen rechtfertigt. Der Verkauf von Covestro und nun Schenker zeigt, dass die deutsche Wirtschaftspolitik dringend einer kritischen Überprüfung bedarf.
Fazit
Der Verkauf von Schenker an DSV ist ein weiterer Beweis dafür, dass die deutsche Wirtschaftspolitik auf einem gefährlichen Pfad wandelt. Die langfristigen Folgen für die deutsche Wirtschaft und die Arbeitsplätze sind noch nicht absehbar, doch eines ist sicher: Der Ausverkauf deutscher Unternehmen muss gestoppt werden, um die wirtschaftliche Souveränität und Stärke Deutschlands zu bewahren.
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