Bekanntes Start-up Ride Capital insolvent – Trotz Millionen-Investments deutscher Promis wie Mario Götze
Die Insolvenz der digitalen Privatbank Ride Capital aus Berlin erschüttert die Start-up-Szene: An dem Unternehmen waren zahlreiche Prominente beteiligt, darunter auch der deutsche Fußballspieler Mario Götze.
Insolvenz von Ride Capital aus Berlin: Prominente Investoren betroffen
Das Insolvenzverfahren der Ride GmbH mit Sitz in Berlin, vertreten durch die Geschäftsführer Christine Kiefer, Felix Schulte und Samed Yilmaz, wurde letzte Woche am Amtsgericht Charlottenburg eingeleitet. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Dr. Björn Gehde bestellt. Das Unternehmen, bekannt als virtuelle Vermögensverwaltung, zog prominente finanzielle Unterstützung an. Neben Mario Götze investierten auch Unternehmerinnen wie Lea-Sophie Cramer und Verena Pausder im Jahr 2022 drei Millionen Euro in das FinTech.
Prominente Unterstützer und ambitionierte Pläne
Seit der Gründung im Jahr 2020 konnte Ride Capital laut Handelsblatt insgesamt acht Millionen Euro einsammeln. Das Ziel war es, sich zur digitalen Privatbank für wohlhabende Kunden weiterzuentwickeln. „Eine digitale Privatbank für Kunden, die in der Regel liquide Vermögen zwischen 0,5 und drei Millionen Euro besitzen“, erklärten die Gründer Christine Kiefer und Felix Schulte vor zwei Jahren. Das Unternehmen bot auch die Möglichkeit, in geschlossene Wagniskapitalfonds zu investieren, mit einer Mindestanlage von 200.000 Euro und einem Zielvolumen von 75 Millionen Euro.
Große Ambitionen und ein überraschendes Ende
Auf der Unternehmenswebsite wird hervorgehoben, dass Ride Capital über 1.500 vermögensverwaltende GmbHs gegründet hat und aktuell über 700 Millionen Euro unter Administration hat. Zudem sollen über 265 Steuerberatungskanzleien die Wertpapierverbuchung des Unternehmens nutzen. Der Slogan des Start-ups war es, vermögensverwaltende GmbHs zur Steueroptimierung für jeden zugänglich zu machen – nicht nur für Wohlhabende und ohne viel Bürokratie.
Unklare Gründe für die Insolvenz
Die genauen Gründe für die Insolvenz von Ride Capital sind jedoch wenig bekannt. Ein Sprecher des Unternehmens bestätigte die Krisensituation, wollte sich jedoch nicht im Detail dazu äußern. Die Entscheidung zur Insolvenz sei „nach sorgfältiger Prüfung und gründlicher Analyse der finanziellen Situation des Unternehmens“ getroffen worden. Das Team arbeite „mit Nachdruck“ am operativen Geschäft.
Ein Blick auf die deutsche Start-up-Szene
Die Insolvenz von Ride Capital ist ein weiteres Beispiel für die Herausforderungen, denen sich junge, technologieorientierte Unternehmen in Deutschland stellen müssen. Trotz prominenter Unterstützung und ambitionierter Pläne können auch solche Start-ups in die Insolvenz schlittern. Dies wirft Fragen auf über die Stabilität und Zukunftsfähigkeit der deutschen Start-up-Szene, insbesondere im Finanzsektor.
Die Gründerin Christine Kiefer ist in der Finanzbranche keine Unbekannte und hat bereits an anderen FinTechs mitgearbeitet. Sie war Mitglied im Fintech-Rat der letzten Bundesregierung und wurde 2022 vom Szeneportal Payment & Banking als „Unternehmerin des Jahres“ ausgezeichnet.
Die Insolvenz von Ride Capital zeigt einmal mehr, dass finanzielle Unterstützung allein nicht ausreicht, um ein Unternehmen vor der Insolvenz zu bewahren. Es bedarf einer soliden Geschäftsstrategie und eines robusten operativen Geschäftsmodells, um langfristig erfolgreich zu sein.
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