Brandenburgs Wahlkreise: Schlüssel für den Wahlausgang
Bei der heutigen Landtagswahl in Brandenburg könnten vier Wahlkreise den entscheidenden Unterschied machen. Dank der Grundmandatsklausel genügt der Gewinn eines Direktmandats, um die 5-Prozent-Hürde zu umgehen. Dies könnte für Parteien wie die Grünen, die Linke und die BVB/Freie Wähler den Wiedereinzug in den Landtag sichern.
Wahlkampf in Potsdam: Grüne gegen SPD
Im Wahlkreis Potsdam I tritt Marie Schäffer für die Grünen an. 2019 konnte sie diesen Wahlkreis knapp vor der SPD gewinnen und damit Geschichte schreiben, denn es war das erste Direktmandat der Grünen in Brandenburg. Dieses Jahr steht sie gegen Manja Schüle von der SPD, die derzeitige Brandenburger Wissenschaftsministerin. Ein erneuter Gewinn für Schäffer könnte für die Grünen entscheidend sein, sollten sie die 5-Prozent-Hürde nicht erreichen.
Comeback der Linken in Märkisch-Oderland II?
Die Linke setzt ihre Hoffnungen auf den Wahlkreis Märkisch-Oderland II. Kerstin Kaiser konnte diesen Wahlkreis viermal in Folge gewinnen, bevor sie 2016 nach Moskau ging. 2019 konnte Elske Hildebrandt, die Tochter der ehemaligen Brandenburger Sozialministerin, den Wahlkreis für die SPD gewinnen. Ob die Linke ein Comeback schaffen kann, bleibt abzuwarten.
Freie Wähler: Barnim II als Hoffnungsträger
Für die Brandenburger Freien Wähler ist der Landesvorsitzende Peter Vida im Wahlkreis Barnim II von zentraler Bedeutung. 2019 gewann er diesen Wahlkreis mit 24,0 Prozent. Dieses Jahr ist die AfD der Hauptkonkurrent für Vida, der jedoch sowohl eine Koalition mit der AfD als auch mit den Grünen kategorisch ausschließt.
Symbolische Wahlkreise: Spree-Neiße I und Teltow-Fläming II
Neben den strategisch wichtigen Wahlkreisen gibt es auch solche, die symbolischen Charakter haben. Ministerpräsident Dietmar Woidke kämpft in Spree-Neiße I gegen die AfD. 2019 konnte die AfD in diesem Wahlkreis die Zweitstimmen klar gewinnen, während Woidke bei den Erststimmen vorne lag. Eine Wahlniederlage von Woidke ist jedoch nicht ausgeschlossen.
Im Wahlkreis Teltow-Fläming II tritt der parteilose Bürgermeister von Jüterbog, Arne Raue, an. Die AfD verzichtet auf einen eigenen Direktkandidaten, um Raue den Einzug in den Landtag zu ermöglichen. Sollte Raue gewinnen, könnten die Zweitstimmen derjenigen, die ihn gewählt haben, aberkannt werden, was zu einer überproportionalen Vertretung der AfD im Landtag führen könnte.
Fazit
Die Landtagswahl in Brandenburg könnte durch den Ausgang in wenigen Wahlkreisen entschieden werden. Für die Grünen, die Linke und die Freien Wähler ist der Gewinn eines Direktmandats von existenzieller Bedeutung. Gleichzeitig könnten symbolträchtige Wahlkreise wie Spree-Neiße I und Teltow-Fläming II den politischen Diskurs im Land nachhaltig beeinflussen. Die Spannung bleibt bis zur Auszählung der letzten Stimmen bestehen.
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