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20.06.2024
18:33 Uhr

Bundeswehr investiert Milliarden in Panzer und Munition

Bundeswehr investiert Milliarden in Panzer und Munition

Die Bundeswehr hat einen historischen Schritt unternommen und bei Rheinmetall Artilleriemunition im Wert von rund 8,5 Milliarden Euro bestellt. Dies stellt den größten Auftrag in der Geschichte des Unternehmens dar. Zusätzlich plant das Verteidigungsministerium den Kauf von 105 Leopard-Panzern.

Rekordauftrag für Rheinmetall

Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat bekannt gegeben, dass die Bundeswehr einen Rahmenvertrag für Artilleriemunition im Wert von bis zu 8,5 Milliarden Euro unterzeichnet hat. Dieser Vertrag, der seit Juli 2023 besteht, hatte ursprünglich einen Maximalwert von rund 1,3 Milliarden Euro und wurde nun um 7,2 Milliarden Euro aufgestockt. Die genaue Anzahl der bestellten Geschosse wurde nicht genannt, es dürften jedoch mehrere Millionen sein. Diese Munition wird in Niedersachsen produziert und soll ab Anfang 2025 ausgeliefert werden.

Rheinmetall-Chef Armin Papperger erklärte, dass die Bundesrepublik Deutschland der Hauptabnehmer sein wird und einen Teil der Lieferungen an die Ukraine weitergeben wird. Auch die Partnerländer Niederlande, Estland und Dänemark sind an der Bestellung beteiligt. Der Vertrag wurde durch das Bundeswehr-Ausrüstungsamt BAAINBw geschlossen und soll die leeren Lager der Bundeswehr auffüllen.

Anschaffung von Leopard-Panzern

Verteidigungsminister Boris Pistorius plant laut Medienberichten die Anschaffung von 105 Leopard-2A8-Kampfpanzern für knapp drei Milliarden Euro. Der Rüstungskonzern KNDS soll diese Panzer bis 2030 an die Bundeswehr ausliefern. Einige der Panzer sind für die Brigade in Litauen bestimmt, die die Bundeswehr bis 2028 aufbauen will, um die NATO-Ostflanke vor einem russischen Angriff zu schützen. Der Rest soll in Deutschland stationiert werden.

Derzeit verfügt die Bundeswehr über etwa 300 Kampfpanzer. Das Finanzministerium betont, dass die Kosten für die neuen Panzer weder durch das 100-Milliarden-Sondervermögen noch durch die bisherigen Jahresbudgets des Wehrressorts abgedeckt seien. Stattdessen soll eine sogenannte Verpflichtungsermächtigung erteilt werden, die garantiert, dass die Rechnungen am Ende bezahlt werden und der Auftrag ausgelöst werden kann.

Kritik an der Finanzierung

Der CDU-Haushaltspolitiker Ingo Gädechens äußerte Kritik an der Finanzierung der Bundeswehr. Er betonte, dass Kanzler Olaf Scholz bereits den Kauf weiterer Eurofighter für rund drei Milliarden Euro angekündigt habe und gerade erst zwei weitere Fregatten für über drei Milliarden Euro bestellt wurden. Gädechens kritisierte, dass die Regierung keine Antworten darauf gebe, wie diese Beschaffungen bezahlt werden sollen.

Die Entscheidung, in die Verteidigung zu investieren, ist grundsätzlich begrüßenswert, doch die Finanzierung bleibt fraglich. Es bleibt abzuwarten, wie die Bundesregierung diese Herausforderungen meistern wird.

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